Was macht ein Schneemann, der mitten im Schnee einen bunten Handschuh findet? In dieser zauberhaften Weihnachtsgeschichte erfährt Flocki, der kleine Schneemann, was es bedeutet, freundlich zu sein und anderen zu helfen – und erlebt dabei ein winterliches Abenteuer. Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte!

...

Es war ein frostiger Morgen, und der kleine Schneemann Flocki stand wie jeden Tag auf seiner Wiese. 

Sein Hut saß schief, und seine Karottennase hatte einen kleinen Knick, aber das störte ihn nicht. 

Er liebte den Schnee und den Winterwind, der die Flocken tanzen ließ.

Doch an diesem Morgen war etwas anders. 

Direkt vor seinen Füßen lag ein bunter Handschuh. Rot mit grünen Streifen.

„Was ist das denn?“ murmelte Flocki und bückte sich, um den Handschuh aufzuheben. 

Er war weich und warm, und Flocki wusste sofort, dass er jemandem gehören musste.

„Ich muss den Besitzer finden!“ beschloss er. 

Doch wohin sollte er gehen?

Flocki stapfte durch den tiefen Schnee und begegnete schon bald einem kleinen Hasen, der an einem kahlen Busch knabberte.

„Hallo Hase, gehört dieser Handschuh dir?“ fragte Flocki und hielt den Handschuh hoch.

Der Hase schnupperte daran und schüttelte den Kopf. 

„Nein, Schneemann. Ich habe keine Hände, nur Pfoten. 

Aber vielleicht gehört er jemandem im Dorf.“

Flocki bedankte sich und stapfte weiter.

Als er das Dorf erreichte, sah er ein kleines Mädchen, das auf einem Schlitten saß. 

„Hallo, kleines Mädchen! Ist das dein Handschuh?“

Das Mädchen schaute auf und lächelte. 

„Oh nein, meine Handschuhe sind blau. 

Aber frag doch mal den Bäcker! 

Er hat immer viele Besucher.“

Flocki ging zum kleinen Laden des Bäckers. 

Der Duft von frischem Brot und Zimtsternen lockte ihn hinein. 

„Entschuldigung, Herr Bäcker,“ begann Flocki, „gehört dieser Handschuh vielleicht jemandem, der hier war?“

Der Bäcker schaute den Handschuh genau an. 

„Das ist ja der Handschuh von Peter!“ sagte er schließlich. 

„Der Junge hat ihn beim Spielen verloren. 

Er wohnt mit seiner Familie im Haus am Waldrand.“

Flocki bedankte sich und machte sich sofort auf den Weg.

Das Haus am Waldrand war klein, aber gemütlich. 

Aus dem Kamin stieg Rauch auf, und im Fenster leuchtete ein Weihnachtsstern. 

Flocki klopfte vorsichtig an die Tür.

Ein kleiner Junge öffnete. 

Seine Wangen waren rot vor Kälte, und seine Augen leuchteten, als er den Handschuh sah.

„Mein Handschuh! Wo hast du ihn gefunden?“ rief Peter glücklich.

„Er lag auf meiner Wiese,“ erklärte Flocki. „Ich wollte sicherstellen, dass er zurückkommt.“

Peter strahlte. „Danke, lieber Schneemann. Du bist ein richtiger Weihnachtsheld!“

Peter wollte sich unbedingt bedanken. 

Er ging in die Küche und kam mit einer dampfenden Tasse heißen Kakao und einem kleinen Lebkuchen zurück. 

„Für dich, Flocki!“ sagte er.

Flocki nahm den Lebkuchen vorsichtig in die Hand. 

„Danke, Peter. Aber weißt du, was das Beste ist? Der Handschuh ist wieder da, wo er hingehört.“

Von diesem Tag an wurde Flocki der kleine Held des Dorfes. 

Die Kinder kamen oft, um mit ihm zu spielen, und jeder wusste, dass Flocki immer da war, wenn jemand Hilfe brauchte – sogar in den frostigsten Nächten.