Schmolltroll und der verschwundene Sonnenschein

Onkel Guido
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Schmolltroll und der verschwundene Sonnenschein
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Im Wald der sieben Hügel ist der Sonnenschein plötzlich verschwunden – und mit ihm auch die gute Laune.

Der Schmoll-Troll ist sauer, bis er auf Murrlinde trifft, die genauso gerne schmollt wie er selbst.

Zuerst knallt es zwischen den beiden ordentlich, doch dann geschieht etwas Unerwartetes…

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Im Wald der sieben Hügel war es seit Tagen grau und still.

Der Sonnenschein war einfach verschwunden.

Niemand wusste, wohin er gegangen war, und alle Tiere flüsterten besorgt.

Auch der Schmoll-Troll saß vor seiner Höhle und starrte mürrisch in den wolkenverhangenen Himmel.

Seine kleinen Arme hatte er verschränkt, und seine Unterlippe schob sich trotzig nach vorne.

„Blöde Sonne“, murmelte er. „Immer wenn ich mal draußen spielen will, macht sie sich aus dem Staub.“

Der Schmoll-Troll war berühmt für seine Schmollkunst.

Wenn er schmollte, wackelten sogar die Pilze vor seiner Höhle.

Doch heute war etwas anders.

Ein Geräusch störte seine stille Schmollerei.

Es klang wie ein leises Stampfen, gefolgt von einem genervten Seufzen.

Neugierig lugte der Schmoll-Troll um einen Baum herum.

Dort stand ein kleines Wesen mit zotteligem Fell, zerzaustem Haar und funkelnden Augen.

Sie schnaubte und trat wütend gegen einen Ast.

„Blöder Ast! Warum liegst du mir auch im Weg?“, rief sie und verschränkte die Arme.

Der Schmoll-Troll blinzelte.

„Wer bist du denn?“, fragte er grimmig.

„Ich bin Murrlinde“, sagte das Wesen. „Und ich schmolle, weil dieser doofe Wald nicht so ist, wie ich ihn mir vorgestellt habe!“

Der Schmoll-Troll runzelte die Stirn.

„Ich bin der Schmoll-Troll. Und ich schmolle, weil die Sonne verschwunden ist.“

Murrlinde rollte mit den Augen.

„Na, das ist ja wohl ein viel größerer Grund zu schmollen. Ich friere nämlich!“

„Ha! Ich habe gestern in eine kalte Pfütze getreten!“, erwiderte der Schmoll-Troll.

„Na und? Ich bin im Matsch ausgerutscht und in Brennnesseln gefallen!“, fauchte Murrlinde zurück.

Die beiden blickten sich finster an.

Eine Weile sagte niemand etwas.

Dann drehten sie sich gleichzeitig um und stapften in entgegengesetzte Richtungen davon.

Aber der Schmoll-Troll konnte nicht aufhören, über das kleine Wesen mit dem zerzausten Haar nachzudenken.

Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so gut schmollen konnte wie er.

Am nächsten Morgen war die Sonne immer noch nicht da.

Und auch Murrlinde saß wieder auf dem Baumstumpf und schmollte.

Der Schmoll-Troll schlich sich näher.

„Die Sonne wird nicht zurückkommen, wenn wir uns nur streiten“, brummte er.

Murrlinde zuckte mit den Schultern.

„Und was sollen wir stattdessen tun? Einen Sonnentanz aufführen?“

Der Schmoll-Troll dachte nach.

„Vielleicht… vielleicht müssen wir aufhören zu schmollen“, sagte er leise.

Murrlinde schaute ihn skeptisch an.

„Aber… was, wenn wir gar nicht mehr wissen, wie das geht?“

Der Schmoll-Troll kratzte sich am Kopf.

„Vielleicht… probieren wir es einfach mal?“

Vorsichtig setzte er sich neben sie.

„Ich könnte versuchen, nicht zu meckern, wenn du wieder alles besser wissen willst“, murmelte er.

„Und ich versuche, nicht zu stampfen, wenn du mich nervst“, sagte Murrlinde.

Sie sahen sich an.

Dann mussten sie plötzlich beide kichern.

Ein kleines, leises Kichern zuerst, das sich schnell in lautes, fröhliches Lachen verwandelte.

Und in diesem Moment schob sich ein Sonnenstrahl durch die Wolken.

Er fiel genau auf die beiden Schmoller, die nun Seite an Seite auf dem Baumstumpf saßen.

„Hast du das gesehen?“, rief Murrlinde.

„Die Sonne!“, jubelte der Schmoll-Troll. „Sie kommt zurück!“

Die Tiere im Wald trauten ihren Augen nicht, als sie die beiden lachen sahen.

Denn niemand hatte den Schmoll-Troll je fröhlich erlebt.

Und Murrlinde war ebenfalls bekannt für ihre grummeligen Ausbrüche.

Doch an diesem Tag veränderte sich etwas im Wald der sieben Hügel.

Der Schmoll-Troll und Murrlinde trafen sich nun jeden Tag.

Manchmal schmollten sie ein bisschen, aber meistens lachten sie.

Sie spielten Verstecken, sammelten Sonnenstrahlen in Marmeladengläsern und bastelten eine Sonnensuchmaschine aus alten Eimern und Spiegeln.

Sie stritten sich noch manchmal – aber nur ein bisschen.

Und dann vertrugen sie sich wieder, meistens mit einem Lachen und einem Sonnenkeks, den Murrlinde inzwischen selbst backte.

Der Sonnenschein blieb im Wald, als hätte er beschlossen, dass dieser Ort nun warm genug sei für alle.

Und wenn man genau hinsah, konnte man zwischen den Bäumen zwei Gestalten entdecken:

Eine mit zotteligem Fell und eine mit einer immer noch leicht vorgeschobenen Unterlippe.

Sie liefen nebeneinander her, lachten laut – und wenn sie doch mal schmollten, dann taten sie es gemeinsam.

Denn wahre Freundschaft beginnt manchmal mit einem kleinen Streit und einem großen Lachen danach.


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