Der kleine Grashüpfer Bernd begibt sich ungewollt auf eine Reise von Köln nach Rösrath. Dabei entdeckt er neue Orte, spannende Ausblicke und die Frage, ob er rechtzeitig wieder zurückfindet oder neue Freunde findet.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Bernd war ein kleiner, grüner Grashüpfer mit glänzenden Flügeln und langen Sprungbeinen.
An diesem Morgen saß er auf einem warmen Autodach in der Kölner Südstadt.
Von hier oben hatte er einen herrlichen Blick auf die Häuser, die Bäume und den blauen Himmel.
„Wo soll ich heute hinhüpfen?“, murmelte er vor sich hin.
Er liebte es, sich neue Ziele zu überlegen, doch diesmal konnte er sich nicht entscheiden.
Während er noch nachdachte, bemerkte er nicht, dass ein nettes Pärchen auf seinen Aussichtsplatz zusteuerte.
Die Frau lachte fröhlich, der Mann trug einen kleinen Korb in der Hand.
Schon hörte Bernd das Klicken der Türen.
„Oh je“, flüsterte er, als die Beiden einstiegen.
Da startete der Motor und das Auto vibrierte unter seinen Füßen.
Schnell krabbelte Bernd über die Windschutzscheibe, seine Fühler wackelten aufgeregt.
Der Mann im Auto sah ihn und lächelte.
„Schau mal, da sitzt ein Grashüpfer“, sagte er zu seiner Freundin.
„Der Arme, er hat sich bestimmt verirrt.“
An der ersten Ampel klopfte der Mann vorsichtig an die Scheibe, um Bernd herunterzuschubsen.
Doch Bernd war flink.
Er verschwand blitzschnell in einer kleinen Spalte zwischen Motorhaube und Scheibe.
„Jetzt ist er weg“, meinte die Frau.
„Na, dann fährt er wohl mit uns nach Rösrath.“
Das Auto rollte weiter, über Brücken, vorbei an Wiesen und kleinen Straßen.
Bernd lugte neugierig aus seiner Versteckspalte.
„Wie aufregend!“, dachte er.
„Ich wollte nur überlegen, wohin ich hüpfe, und schon bin ich auf großer Fahrt.“
Die Bäume am Straßenrand flogen nur so an ihm vorbei.
Manchmal duckte er sich, wenn der Wind zu stark blies.
Doch die Aussicht war wunderschön.
Hinter Köln wurde es ruhiger, die Häuser wurden kleiner, die Wiesen weiter.
Als sie durch Rösrath fuhren, konnte Bernd viele Gärten, bunte Blumen und spielende Kinder sehen.
Schließlich parkte das Auto vor einem hübschen Haus mit weißen Fensterläden.
„Da sind wir“, sagte der Mann. „Wir besuchen unsere Engelchen.“
Die beiden stiegen aus, öffneten den Kofferraum und verschwanden lachend im Haus.
Bernd kletterte vorsichtig aus seinem Versteck.
„Na, wo bin ich denn jetzt gelandet?“, fragte er sich.
Er hüpfte vom Auto auf den Boden.
Die Luft roch frisch nach Wald und Wiesen, ganz anders als in Köln.
Er tappte ein Stückchen über den Kiesweg und entdeckte eine bunte Blumenwiese.
Dort flatterten Schmetterlinge und summten Bienen.
„Vielleicht finde ich hier neue Freunde“, überlegte er.
Ein Marienkäfer mit roten Punkten landete neben ihm.
„Hallo, wer bist du?“, fragte Bernd neugierig.
„Ich heiße Lotte“, antwortete der Marienkäfer freundlich. „Und du?“
„Bernd. Ich komme eigentlich aus Köln. Aber das Auto da hat mich hergebracht.“
Lotte staunte. „So eine Reise macht nicht jeder Grashüpfer! Willst du mit mir ein bisschen die Wiese erkunden?“
Und schon hüpften die beiden zwischen den Blumen umher.
Sie spielten Verstecken im hohen Gras, kletterten an Halmen empor und erzählten sich Geschichten.
Bernd fühlte sich fast wie zu Hause.
Doch dann erinnerte er sich.
„Ob das Auto noch hier steht, wenn ich zurück will?“
Lotte legte den Kopf schief.
„Du kannst bleiben, so lange du magst. Aber wenn du nach Köln zurück willst, musst du dich beeilen.“
Bernd zögerte.
Einerseits gefiel es ihm in Rösrath sehr.
Andererseits war Köln seine Heimat.
Plötzlich hörte er Stimmen.
Das Pärchen kam aus dem Haus, lachte und trug kleine Päckchen.
„Da ist mein Taxi in meine Heimat!“, rief Bernd.
Er verabschiedete sich von Lotte und hüpfte flink zurück über den Kiesweg.
Gerade als der Motor wieder startete, kletterte er blitzschnell auf die Windschutzscheibe und versteckte sich erneut in seiner Spalte.
Das Auto fuhr los, diesmal in Richtung Köln.
Bernd atmete erleichtert auf.
Er hatte ein Abenteuer erlebt, eine neue Stadt gesehen und sogar eine neue Freundin gefunden.
„Vielleicht hüpfe ich beim nächsten Mal wieder hierher“, dachte er glücklich.
Und während die Landschaft draußen vorbeizog, legte er seine Flügel eng an und genoss die Heimfahrt.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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