In einer sternklaren Nacht segelten Kapitän Finn und seine abenteuerlustige Crew über das weite, stille Meer.
Sie suchten nach einer geheimnisvollen Insel, von der man sagte, dass dort etwas Unheimliches lauert.
Gemeinsam machten sie sich auf eine Reise voller Rätsel und mutiger Entscheidungen. Doch was entdeckten sie dort wirklich und wie meisterten sie das Abenteuer?
Viel Spaß mit dieser gruseligen Kindergeschichte!
…
Es war eine dunkle Nacht auf dem weiten Meer, und das einzige Licht kam vom Mond, der wie eine kleine, leuchtende Kugel am Himmel stand.
Kapitän Moritz stand an Deck seines Schiffes, der „Wilden Möwe“, und blickte ernst auf die glitzernden Wellen.
Neben ihm stand Lina, seine mutige Freundin und beste Steuerfrau weit und breit.
„Hast du das auch gehört?“, flüsterte Lina plötzlich.
Moritz horchte aufmerksam und spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief.
Aus der Ferne hörte er ein leises Klirren, als würden Ketten aneinander schlagen.
„Das klingt wie … Geisterketten!“, sagte Moritz mit einem Hauch von Nervosität, aber seine Augen funkelten vor Abenteuerlust.
„Geister gibt’s doch gar nicht“, versuchte Lina ihn zu beruhigen, obwohl sie selbst nicht ganz sicher war.
Aber Gerüchte über Geisterpiraten waren auf See bekannt.
Diese Piraten, so hieß es, hätten einen geheimen Schatz vergraben, den sie bis heute bewachen.
„Die Geisterpiraten sollen auf der Nebelinsel sein“, murmelte Moritz und blickte auf seine alte Schatzkarte, die eine kleine, einsame Insel zeigte, umgeben von einem dichten Nebel.
„Soll das heißen, wir segeln wirklich dorthin?“, fragte Lina erstaunt.
„Natürlich“, grinste Moritz. „Schließlich sind wir Piraten – und da gibt es keine Angst vor Geistern!“
Die Crew der „Wilden Möwe“ bestand aus Freunden von Moritz und Lina, die alle abenteuerlustig und ein wenig verrückt waren.
Als sie hörten, dass es zur Nebelinsel ging, wurden sie neugierig, auch wenn sie ein wenig nervös waren.
Mit dem Wind in den Segeln segelte die „Wilde Möwe“ durch die Nacht, bis ein dichter, weißer Nebel sie plötzlich umhüllte.
„Das ist der dichte Nebel, der die Insel verbirgt“, sagte Moritz und hielt die Karte in der Hand. „Wir müssen jetzt ganz vorsichtig sein.“
Lina steuerte das Schiff langsam vorwärts, während alle still und gespannt auf den Nebel starrten.
Plötzlich tauchte vor ihnen die Silhouette einer alten, verlassenen Insel auf.
Moritz griff mutig nach seinem Schwert und sagte: „Alle Mann an Deck! Wir gehen an Land.“
Die Mannschaft nickte entschlossen und ruderte mit kleinen Beibooten zur Insel.
Das Land war kalt und unheimlich still.
Jeder Schritt im weichen Sand klang laut und widerhallte in der Dunkelheit.
„Schau mal!“, rief Lina und zeigte auf etwas Glitzerndes, das unter einem großen Felsen hervorlugte.
Moritz ging näher und kniete sich hin.
Es war eine kleine, goldene Münze – und sie schien geradezu magisch zu leuchten.
Doch bevor er sie aufheben konnte, hörte er das Klirren von Ketten ganz nah hinter sich.
Moritz und Lina drehten sich schnell um und sahen, wie sich aus dem Nebel ein seltsamer Nebelschleier löste und sich in die Form eines großen Piratenkopfes verwandelte.
„Wer wagt es, unseren Schatz zu suchen?“, dröhnte die Stimme des Geisterpiraten, der sie mit kalten, leuchtenden Augen ansah.
„Wir sind es, Kapitän Moritz und seine Crew“, rief Moritz tapfer. „Wir wollen den Schatz finden, der hier vergraben ist.“
Der Geisterpirat lachte leise und das Lachen klang wie das Rauschen des Windes.
„Da müsst ihr aber erst eine Prüfung bestehen“, sagte er. „Nur die Mutigen und Klugen dürfen unseren Schatz finden.“
Moritz und Lina nickten.
„Wir sind bereit“, sagte Lina und schaute zu Moritz, der entschlossen nickte.
„Gut“, sagte der Geisterpirat. „Ihr müsst mein Rätsel lösen. Wenn ihr es schafft, wird euch der Schatz gehören. Wenn nicht, werdet ihr für immer auf der Insel bleiben.“
Die Crew hielt den Atem an, und die Spannung war greifbar.
„Hier ist das Rätsel“, begann der Geisterpirat:
„Je mehr du mir nimmst, desto größer werde ich.“
Moritz und Lina sahen sich fragend an.
Sie dachten angestrengt nach, während der Geisterpirat sie mit durchdringendem Blick musterte.
Plötzlich strahlte Lina.
„Ich glaube, ich weiß es!“, flüsterte sie. „Es ist … ein Loch!“
Der Geisterpirat sah sie mit großen Augen an und nickte langsam.
„Das ist richtig“, sagte er und lächelte. „Ihr habt das Rätsel gelöst. Jetzt dürft ihr den Schatz finden.“
Er deutete auf einen alten Baumstumpf, der auf einer kleinen Anhöhe stand.
„Grabt dort. Dort werdet ihr ihn finden.“
Moritz und die Crew nahmen Schaufeln und begannen zu graben.
Nach einer Weile stießen sie auf eine große Kiste.
Mit zitternden Händen öffnete Moritz sie und fand darin nicht nur Gold und Schmuck, sondern auch eine Karte, die das Versteck eines noch größeren Schatzes zeigte.
„Wir haben es geschafft!“, rief Moritz und die Crew jubelte.
Der Geisterpirat lächelte und begann, sich im Nebel aufzulösen.
„Nutzt den Schatz gut, und erinnert euch an eure Tapferkeit“, sagte er, bevor er ganz verschwand.
Lina und Moritz sahen sich an und nickten.
„Das wird ein Abenteuer, das wir nie vergessen werden“, sagte Moritz, während die Crew jubelnd den Schatz ins Boot lud.
Und als die Sonne langsam aufging und den Nebel vertrieb, segelte die „Wilde Möwe“ mit ihrer tapferen Crew und einem Herzen voller Erinnerungen und Reichtum zurück aufs weite Meer.
Auf der Suche nach neuen Abenteuern.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
…
P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.