Das Zebra, das einst seine Streifen verlor, erlebt ein neues Abenteuer.
Diesmal entdeckt es, dass Streifen nicht nur schwarz und weiß sind, sondern auch voller Fantasie stecken können.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
In der weiten Savanne schimmerte die Sonne golden über das hohe Gras.
Das Zebra Zefi stand am Wasserloch und betrachtete sein Spiegelbild.
Seine Streifen waren zwar zurückgekehrt, doch irgendetwas fühlte sich noch immer seltsam an.
„Warum sehen meine Streifen manchmal so blass aus?“, murmelte Zefi leise.
Da kam sein Freund, der kleine Vogel Pico, angeflattert.
„Zefi, was schaust du so traurig?“
„Meine Streifen fühlen sich nicht so kräftig an wie früher“, seufzte Zefi. „Manchmal habe ich Angst, sie wieder zu verlieren.“
Pico legte den Kopf schief.
„Vielleicht musst du herausfinden, was deine Streifen stark macht.“
Zefi blinzelte überrascht.
„Und wie soll ich das tun?“
„Indem du dich auf eine Reise begibst“, piepste Pico, „und fragst, was Streifen bedeuten können.“
So machte sich Zefi auf den Weg.
Er wanderte durch die Savanne, bis er auf die Giraffe Luma traf.
„Hallo Luma“, rief Zefi, „weißt du, was Streifen stark macht?“
Die Giraffe lachte freundlich.
„Ich habe keine Streifen, nur Flecken. Aber weißt du was? Jeder Fleck erzählt eine Geschichte. Vielleicht sind auch deine Streifen Geschichten, die du erleben musst.“
Zefi nickte nachdenklich und zog weiter.
Am Fluss begegnete er dem Krokodil Karo.
„Karo, kannst du mir sagen, was Streifen stark macht?“
Das Krokodil grinste breit.
„Meine Schuppen sind glatt und glänzen, wenn die Sonne scheint. Stärke kommt nicht von außen, sondern von innen. Vielleicht sind deine Streifen so stark, wie dein Herz es ist.“
Zefi spürte ein kleines Leuchten in sich.
Doch er wanderte weiter, bis er den bunten Schmetterling Liora traf.
„Oh, hallo Zefi!“, flatterte Liora fröhlich.
„Ich suche nach der Kraft meiner Streifen“, erklärte Zefi.
Liora setzte sich auf seine Nase.
„Schau mich an: Meine Flügel sind bunt, sie ändern sich im Licht. Stärke bedeutet auch, sich zu verwandeln und Neues auszuprobieren. Vielleicht dürfen deine Streifen auch bunt sein.“
Zefi lachte.
„Bunte Streifen? Das wäre ja verrückt!“
Doch Liora nickte.
„Manchmal macht das Verrückte dich besonders.“
Zefi bedankte sich und wanderte zurück zum Wasserloch.
Dort wartete Pico schon.
„Na, hast du etwas herausgefunden?“
Zefi erzählte von Luma, Karo und Liora.
„Jeder hat mir etwas anderes gesagt. Meine Streifen sind Geschichten, sie kommen von meinem Herzen, und vielleicht dürfen sie sogar bunt sein.“
Pico flatterte begeistert.
„Genau das macht dich stark! Deine Streifen sind mehr als nur schwarz und weiß, sie sind du.“
Zefi blickte in das Wasserloch.
Und tatsächlich, für einen kurzen Moment schimmerten seine Streifen nicht nur schwarz und weiß, sondern auch in sanften Farben: ein Hauch von Blau, ein Streifen in zartem Grün, ein winziger Funke in Gold.
„Schau!“, rief Zefi, „meine Streifen leben!“
Pico lachte fröhlich.
„Weil du dein Herz geöffnet hast.“
Von diesem Tag an wusste Zefi, dass seine Streifen nicht verschwinden konnten.
Denn sie waren nicht nur auf seinem Fell, sondern auch in seiner Seele.
Und manchmal, wenn die Sonne besonders warm schien, sah man sie in den schönsten Farben leuchten.
Ganz sanft.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.