Der kleine Drache liebt es, auf seiner Lieblingswolke durch den Himmel zu schweben. Doch eines Tages ist die Wolke verschwunden. Auf seiner Suche begegnet er neuen Freunden und entdeckt, dass man Wolken zwar nicht festhalten kann – Erinnerungen aber für immer bleiben.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

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Hoch oben am Himmel lebte ein kleiner Drache.

Er war noch zu jung, um weit zu fliegen, doch er hatte eine besondere Freundin: eine kleine weiße Wolke.

Jeden Tag setzte er sich auf sie, und gemeinsam schwebten sie durch den Himmel.

„Du bist die beste Wolke der Welt“, sagte der Drache oft.

Die Wolke gluckste leise und formte kleine Herzchen aus Dampf.

Doch eines Morgens, als der Drache aufwachte, war die Wolke verschwunden.

Der Himmel war blau und leer.

„Wo bist du, kleine Wolke?“, rief er verzweifelt.

Er flatterte los, um sie zu suchen.

Zuerst flog er zu den Vögeln.

„Habt ihr meine Wolke gesehen?“, fragte er die Schwalben.

„Nein“, zwitscherten sie. „Aber vielleicht ist sie zum großen Fluss gezogen.“

Also flog der Drache weiter.

Am Fluss glitzerten die Wellen, doch keine Wolke war zu sehen.

Stattdessen traf er einen alten Frosch.

„Hast du meine Wolke gesehen?“, fragte der Drache.

Der Frosch quakte: „Manchmal verwandeln sich Wolken in Regen und kehren zum Himmel zurück.“

Der Drache seufzte.

„Vielleicht regnet sie gerade irgendwo“, dachte er traurig.

Doch er gab nicht auf.

Er flog höher, bis er die Berge erreichte.

Dort traf er eine weise Eule, die im Felsen saß.

„Meine kleine Wolke ist verschwunden“, klagte der Drache.

Die Eule nickte langsam.

„Wolken kommen und gehen, kleiner Drache. Aber was du mit ihr erlebt hast, bleibt in deinem Herzen.“

Der Drache überlegte lange über diese Worte.

Er erinnerte sich an die lustigen Wolkenherzchen.

An die Sonnenuntergänge, die sie gemeinsam bestaunt hatten.

Und an die Nächte, in denen er auf ihrer weichen Form eingeschlafen war.

Je länger er daran dachte, desto wärmer wurde ihm ums Herz.

„Vielleicht ist sie gar nicht fort“, flüsterte er. „Vielleicht lebt sie in meinen Erinnerungen weiter.“

Da spürte er plötzlich einen leichten Wind.

Und ganz oben am Himmel bildete sich eine neue kleine Wolke.

Sie sah seiner alten Freundin ähnlich.

„Hallo“, rief der Drache fröhlich.

Die Wolke glitzerte im Sonnenlicht, als wollte sie ihn begrüßen.

Von diesem Tag an wusste der Drache:

Wolken verändern sich, doch die schönen Momente bleiben.

Und jedes Mal, wenn er eine neue Wolke entdeckte, freute er sich – denn er wusste, dass Erinnerungen wie kleine Wolken im Herzen sind, die nie verschwinden.