Hoch oben im Himmel versteckt sich der kleine Mond, weil er sich nicht traut zu leuchten.

Doch ein mutiges Sternenkind zeigt ihm, dass Licht nur dann schön ist, wenn man es teilt.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Hoch oben am Himmel, zwischen den tanzenden Sternen, wohnte der kleine Mond.

Er war rund und silbern, doch er versteckte sich hinter einer Wolke.

„Warum leuchtest du nicht, kleiner Mond?“, fragte eine Stimme aus der Ferne.

Es war das Sternenkind Lumi, das neugierig durch den Nachthimmel schwebte.

„Ich traue mich nicht“, flüsterte der Mond leise. „Alle Sterne sind so hell und schön. Mein Licht ist zu schwach.“

Lumi glitzerte und kam näher. „Aber der Himmel braucht dich doch. Ohne dich wäre die Nacht nur halb so schön.“

Der Mond seufzte. „Wenn ich leuchte, sieht jeder mich. Und was, wenn sie lachen, weil ich kleiner bin?“

Lumi lachte sanft. „Oh, kleiner Mond. Kein Licht ist zu klein, wenn es von Herzen kommt.“

Der Mond lugte ein Stück hinter der Wolke hervor.

„Aber ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.“

„Dann probiere es ganz langsam“, sagte Lumi und setzte sich auf die Wolke neben ihn.

„Schließ die Augen und denk an alles, was du schön findest. Daran, wie die Kinder unten schlafen, die Tiere träumen und die Welt ruht.“

Der Mond tat, wie sie sagte.

Er dachte an das Rauschen der Bäume, an das leise Quaken der Frösche, an das Flimmern des Meeres.

Langsam wurde ihm warm ums Herz.

Ein sanftes Licht begann zu glimmen, erst schwach, dann stärker.

„Siehst du?“, rief Lumi begeistert. „Da ist dein Licht!“

Der Mond erschrak. „Oh, jetzt sehen es alle!“

„Ja“, kicherte Lumi, „und alle freuen sich. Schau doch hin!“

Unten auf der Erde blickten Tiere und Menschen hinauf.

Eine Maus lugte aus ihrem Bau, eine Eule drehte den Kopf, und in einem kleinen Kinderzimmer zeigte ein Kind auf das Fenster.

„Mama, der Mond lacht heute!“

Der Mond hörte es und lächelte.

Er strahlte heller, bis der ganze Himmel in sanftem Silberlicht glitzerte.

„Danke, Lumi“, sagte er leise. „Ohne dich hätte ich mich nie getraut.“

Lumi grinste. „Du hattest den Mut schon in dir. Ich hab ihn nur geweckt.“

Der Wind wehte sanft über die Wolken, und das Sternenkind machte es sich auf seiner Wolke bequem.

„Und was machst du jetzt, kleiner Mond?“

„Ich werde die Nacht bewachen“, sagte der Mond stolz. „Und jeden, der träumt, mit Licht umhüllen.“

„Dann gute Nacht, mein Freund“, flüsterte Lumi. „Und vergiss nie, jedes Licht zählt.“

„Gute Nacht, kleines Sternenkind“, antwortete der Mond.

Er leuchtete weiter, ruhig und gleichmäßig, und die Welt darunter schlief friedlich ein.

Und in dieser Nacht war der Himmel heller als je zuvor.