Ein kleiner Stern fällt vom Himmel – direkt vor das Fenster eines Kindes.
Doch er gehört eigentlich ins Sternenzelt zurück.
Gemeinsam machen sie sich auf eine leise, funkelnde Reise durch die Nacht.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Es war spät am Abend.
Die Welt wurde still, und die Lichter in den Häusern gingen eins nach dem anderen aus.
Nur in Luis’ Zimmer brannte noch ein kleines Nachtlicht.
Er lag im Bett, die Decke bis ans Kinn gezogen, und starrte zum Fenster.
Plötzlich – plopp – hörte er ein leises Geräusch.
Etwas glitzerte auf der Fensterbank.
Luis setzte sich auf.
„Was war das?“, flüsterte er.
Er öffnete das Fenster – und da lag er.
Ein kleiner, leuchtender Stern.
Er war kaum größer als ein Apfel und hatte ein weiches, warmes Glühen.
„Hallo?“, fragte Luis vorsichtig.
Der Stern wackelte ein wenig und piepste:
„Ohje … Ich bin falsch abgebogen. Jetzt bin ich verloren.“
Luis staunte.
„Du … kannst reden?“
Der Stern leuchtete sanft.
„Ich bin Sternchen. Eigentlich sollte ich bei den anderen sein – im großen Himmel. Aber ich habe mich verflogen.“
Luis zögerte.
„Vielleicht kann ich dir helfen?“
Sternchen schnaufte leise.
„Ich weiß nicht, wie ich zurückkomme. Ich hab’ Angst im Dunkeln, wenn ich alleine bin.“
Luis nahm ihn vorsichtig in beide Hände.
„Aber … du bist doch ein Stern! Du bist doch das Licht im Dunkeln.“
Sternchen zitterte.
„Das stimmt. Aber manchmal braucht selbst das Licht jemanden, der ihm Mut macht.“
Luis zog sich leise die Hausschuhe an.
„Na gut. Dann machen wir uns eben gemeinsam auf den Weg.“
Er schlich durch das Wohnzimmer, durch den Garten – hinaus in die Nacht.
Der Himmel war klar.
Tausende Sterne blinkten über ihnen.
Sternchen sah sehnsüchtig hinauf.
„Da oben ist mein Zuhause.“
„Dann brauchen wir jemanden, der hoch genug kommt“, murmelte Luis.
Da fiel sein Blick auf das alte Baumhaus.
Er kletterte vorsichtig hinauf, Sternchen fest an die Brust gedrückt.
Oben war es ruhig.
Luis setzte Sternchen auf das kleine Fensterbrett im Baumhaus.
Plötzlich wehte ein Windstoß.
Sternchen begann zu schweben – ein kleines bisschen.
„Ich glaube … das hilft!“, piepste er.
Luis blinzelte.
Ein langer Schweif aus Licht zog sich nun hinter dem Stern her.
„Luis, du hast mir den Mut gegeben. Jetzt finde ich den Weg.“
Luis schluckte.
„Müssen wir uns schon verabschieden?“
Sternchen leuchtete besonders hell.
„Ich bleib immer in deiner Nähe. Jede Nacht, wenn du schläfst, bin ich da. Genau dort – siehst du?“
Er zeigte mit seinem Lichtstrahl in eine Himmelsrichtung.
Ein besonders heller Stern funkelte dort.
„Das bin ich.“
Luis winkte ihm nach.
„Gute Reise, kleiner Freund.“
Und dann … war er fort.
Zurück blieb ein sanfter Lichtpunkt auf Luis’ Bettdecke – wie ein Sternenstaubfleck.
Und in dieser Nacht träumte Luis vom Fliegen, von Lichtern – und von Freundschaft, die über den Himmel hinausgeht.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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