Benno ist kein gewöhnlicher Busfahrer – sein Bus hat ein magisches Geheimnis. Wenn er durch Pfützen fährt, erscheinen Regenbogenstreifen. Eines Tages heben er und die Kinder sogar ab und fahren über einen echten Regenbogen durch den Himmel.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Benno war kein gewöhnlicher Busfahrer.

Er hatte ein breites Lächeln, einen runden Bauch und eine Mütze, die immer ein wenig schief auf dem Kopf saß.

Sein Bus war alt, aber liebevoll gepflegt – und er hatte ein Geheimnis, das niemand außer Benno kannte.

Denn immer, wenn Benno mit seinem Bus durch eine Pfütze fuhr, geschah etwas Wundersames.

Die Räder spritzten nicht einfach nur Wasser hoch.

Nein – sie malten Regenbogenstreifen auf die Straße.

Die Kinder, die morgens mit Benno zur Schule fuhren, wussten das schon lange.

„Benno, Benno, fahr durch die Pfütze!“, riefen sie begeistert, wenn es geregnet hatte.

Und Benno grinste nur, trat aufs Gas, und schwupps! – schon zog der Bus einen bunten Streifen hinter sich her.

„Hurraaa!“, riefen die Kinder, „der Regenbogen-Bus ist wieder da!“

Eines Tages aber regnete es stärker als sonst.

So stark, dass überall große Pfützen standen.

Benno lenkte vorsichtig durch die Straßen, doch die Kinder riefen:

„Bitte, fahr durch die große Pfütze da vorne!“

Benno lachte. „Na gut, haltet euch fest!“

Mit einem Ruck rollte der Bus durch die Riesenpfütze – und plötzlich geschah etwas noch viel Größeres.

Die Räder spritzten nicht nur buntes Wasser.

Der ganze Bus hob ab!

„Wir fliegen!“, rief ein Junge.

Und wirklich – der Bus schwebte wie von Zauberhand durch die Luft.

Unter ihnen glänzten die Dächer, und über ihnen spannte sich ein riesiger Regenbogen.

„Das gibt’s doch nicht …“, murmelte Benno und hielt das Lenkrad fest.

Doch der Bus flog ganz ruhig, als wäre er dafür gemacht.

„Wohin bringt er uns?“, fragte ein Mädchen mit großen Augen.

„Vielleicht zu den Sternen?“, rief ein anderer.

Der Bus stieg höher, bis sie fast die Wolken berührten.

Plötzlich landeten sie mitten auf einem Regenbogen.

Ja, richtig – die Räder rollten über die schillernden Farben, als wäre es eine Straße.

Die Kinder jubelten.

„Das ist das schönste Abenteuer überhaupt!“

Benno nickte. „Aber wir müssen pünktlich zurück sein, sonst glauben uns die Eltern kein Wort.“

Also fuhr er vorsichtig über den Regenbogen.

Links und rechts funkelte der Himmel.

Sie sahen Vögel, die fröhlich im Wind flatterten, und sogar einen kleinen Stern, der neugierig blinzelte.

„Hallo, kleiner Stern!“, rief Benno.

Der Stern kicherte und blinkte zur Antwort.

Nach einer Weile führte der Regenbogen zurück auf die Erde.

Der Bus landete sanft vor der Schule.

Die Kinder stürmten hinaus, lachten und sprangen herum.

„Benno, du bist der beste Busfahrer der Welt!“, riefen sie.

Benno zwinkerte. „Pssst … das bleibt unser Geheimnis, ja?“

Doch die Kinder konnten kaum stillhalten.

In der Pause erzählten sie allen, dass ihr Bus über einen Regenbogen geflogen war.

Viele lachten und schüttelten den Kopf.

„Das kann doch nicht sein!“, sagten die Lehrer.

Aber die Kinder nickten entschlossen.

„Doch, doch, wir haben es selbst erlebt!“

Am Nachmittag, als Benno die Kinder wieder heimfuhr, warteten sie gespannt.

„Fährst du uns wieder über einen Regenbogen?“

Benno schmunzelte.

„Das hängt nicht von mir ab“, erklärte er. „Das passiert nur, wenn man ganz fest daran glaubt.“

Und so hielten alle Kinder die Luft an, als sie durch eine große Pfütze rollten.

Diesmal leuchteten nur ein paar bunte Streifen.

„Oh nein!“, riefen einige enttäuscht.

Doch Benno sagte: „Nicht traurig sein. Regenbögen zeigen sich nicht immer, wann man will. Manchmal sind sie wie Geschenke – sie kommen genau dann, wenn man sie am meisten braucht.“

Die Kinder nickten nachdenklich.

Und tief im Inneren hoffte jedes, dass der Regenbogen-Bus sie eines Tages wieder in den Himmel tragen würde.

Benno aber wusste: Es wird wieder geschehen – denn Wunder kehren zurück, wenn man fest an sie glaubt.