Manchmal ist das Einschlafen gar nicht so leicht. Felix und Tommy wälzen sich hin und her – bis Mama ihnen zeigt, wie eine Wolkenreise funktioniert. Auf sanften Wolken fliegen sie hoch zu den Sternen und finden Ruhe, Geborgenheit und süße Träume.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war schon spät am Abend, aber im Kinderzimmer von Felix und Tommy war noch keine Spur von Ruhe zu finden.

Felix, der große Bruder, lag in seinem Bett und drehte sich von einer Seite auf die andere.

Tommy, der kleine Bruder, warf sein Kuscheltier, den Bären Bruno, immer wieder in die Luft.

„Ich kann einfach nicht einschlafen“, stöhnte Felix.

„Ich auch nicht“, murmelte Tommy. „In meinem Kopf wuseln die Gedanken herum wie kleine Mäuse.“

Mama kam leise ins Zimmer.

Sie setzte sich zwischen die beiden Betten, streichelte Felix über die Stirn und Tommy über die Haare.

„Soll ich euch heute eine besondere Einschlafübung zeigen?“, fragte sie mit sanfter Stimme.

Felix und Tommy blickten gespannt zu ihr.

„Aber nur, wenn Bruno mitmachen darf“, fügte Tommy ernst hinzu.

Mama lächelte. „Natürlich darf Bruno mitmachen. Also, macht es euch ganz bequem und schließt die Augen.“

Die beiden kuschelten sich in ihre Decken, und Bruno bekam einen Ehrenplatz zwischen ihnen.

„Stellt euch vor, ihr liegt auf einer weichen Wolke“, begann Mama.

„Die Wolke ist so weich wie Zuckerwatte und trägt euch ganz leicht.“

Felix schloss die Augen fester. „Meine Wolke ist blau“, murmelte er.

„Meine ist grün“, flüsterte Tommy.

Mama nickte. „Genau so ist es richtig – jeder hat seine eigene Wolke.“

Sie sprach langsam, fast so, als würde sie selbst gleich einschlafen.

„Eure Wolken heben euch hoch in den Himmel. Ihr schaut nach unten und seht die Häuser ganz klein werden. Alles, was euch heute beschäftigt hat, bleibt unten. Eure Wolken tragen euch fort – ganz leicht, ganz ruhig.“

Die Brüder atmeten tief ein und aus.

Felix spürte, wie sich seine Schultern entspannten.

Tommy hielt Bruno fest und gähnte.

„Jetzt lasst eure Wolken euch zu den Sternen fliegen“, flüsterte Mama.

„Die Sterne glitzern wie kleine Lampen. Einer blinkt euch besonders freundlich zu. Er sagt: ‚Hallo, schön, dass ihr da seid.‘“

Felix hob die Hand, als würde er dem Stern zurückwinken.

Tommy kicherte leise. „Meiner sagt, dass er Bruno mag.“

Mama fuhr fort: „Die Wolken schweben weiter, ganz ruhig, ganz leise. Jeder Atemzug macht euch schwerer und gleichzeitig leichter, so wie es Wolken können. Eure Augen sind schwer, euer Körper ist ganz entspannt.“

Die Kinder lagen still, nur ihr Atem war zu hören.

„Und wenn ihr wollt, könnt ihr eure Wolke jetzt zu einem Traumland bringen“, sagte Mama sanft.

„Dort gibt es alles, was ihr euch wünscht: Wiesen zum Spielen, Flüsse zum Planschen, Berge zum Klettern. Aber das Schönste ist: In diesem Traumland ist immer alles friedlich, sicher und gemütlich.“

Felix lächelte im Halbschlaf. „Da will ich hin …“

Tommy kuschelte sich tiefer ins Kissen. „Bruno auch …“

Mama strich ihnen über die Decken.

„Eure Wolken sind nun gelandet. Ihr dürft dort bleiben, solange ihr wollt. Die Sterne passen auf euch auf. Und wenn ihr morgen früh aufwacht, bringen die Wolken euch zurück.“

Ihre Stimme wurde immer leiser, bis nur noch ein Flüstern zu hören war:

„Schlaft gut, meine zwei kleinen Wolkenreiter.“

Felix atmete tief und ruhig.

Tommy hielt Bruno fest an sich gedrückt.

Und ehe Mama den Raum verließ, waren beide schon eingeschlafen – ganz friedlich, getragen von ihren eigenen Wolken.