Die kleine Wildbiene Margarita & das Wunder im Garten

Onkel Guido
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Die kleine Wildbiene Margarita & das Wunder im Garten
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Ein starker Sturm hat das Zuhause der kleinen Wildbiene Margarita zerstört. Auf ihrer Suche nach einem neuen Unterschlupf trifft sie nicht nur die fröhliche Hummel Lilly, sondern auch den Jungen Tobias, der ein großes Herz für Insekten hat. Gemeinsam erleben sie ein kleines Abenteuer, das am Ende viele Leben verändert. Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Die Sonne stand hoch am Himmel und schickte ihre warmen Strahlen über die bunte Blumenwiese.

Zwischen Löwenzahn, Gänseblümchen und Klatschmohn summte es fröhlich.

Mitten in diesem lebendigen Surren lebte die kleine Wildbiene Margarita.

Sie war flink, neugierig und mochte es, von Blüte zu Blüte zu fliegen.

Ihr Zuhause war ein gemütliches Nest in einem alten Baumstamm, versteckt unter einem Brombeerstrauch.

Doch eines Tages zog ein dunkler Sturm über die Wiese.

Der Wind heulte durch die Äste, Regen prasselte in dicken Tropfen auf die Erde, und Blitze zuckten über den Himmel.

Margarita zitterte in ihrem Nest, während es um sie herum krachte und rumpelte.

Als der Sturm endlich vorbeigezogen war, kletterte Margarita vorsichtig aus ihrem Versteck.

Der Baumstamm war umgestürzt.

Ihr Zuhause war zerstört.

„Oh nein!“, summte Margarita traurig. „Was soll ich denn jetzt nur machen?“

Sie setzte sich auf einen nassen Grashalm und ließ den Kopf hängen.

Nach einer Weile schüttelte sie sich die Regentropfen von den Flügeln und beschloss, sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause zu machen.

Die Sonne kam wieder hervor, und Margarita flog los.

Sie summte über die Wiese, vorbei an Pfützen und umgeknickten Blumen.

Plötzlich hörte sie ein leises Brummen.

Neugierig folgte sie dem Geräusch und entdeckte eine kleine, pelzige Hummel, die sich unter einem großen Blatt versteckt hatte.

„Hallo?“, rief Margarita vorsichtig. „Geht es dir gut?“

Die Hummel blickte auf und lächelte müde.

„Ich heiße Lilly“, brummte sie freundlich. „Ich habe mich hier vor dem Sturm versteckt.“

„Ich bin Margarita“, sagte die kleine Wildbiene. „Mein Zuhause wurde vom Sturm kaputt gemacht. Ich suche jetzt ein neues.“

Lilly nickte verständnisvoll.

„Ich hab auch keins mehr“, sagte sie. „Vielleicht können wir ja gemeinsam suchen?“

Margarita strahlte.

„Oh ja, das wäre schön!“

Die beiden neuen Freundinnen summten los, über Wiesen und durch Gärten, vorbei an einem kleinen Bach und unter Apfelbäumen hindurch.

Sie suchten unter Holzstücken, in Mauerritzen und sogar in einem leeren Blumentopf, aber nichts schien richtig zu passen.

„Ach Lilly“, seufzte Margarita. „Vielleicht finden wir nie ein neues Zuhause.“

Gerade wollte Lilly etwas sagen, da hörten sie Kinderstimmen.

Sie schauten vorsichtig durch ein Gitter und sahen einen kleinen Garten.

In der Mitte des Gartens stand ein großes Insektenhotel.

Es hatte viele kleine Röhren, Löcher, Tannenzapfen und sogar leere Schneckenhäuser.

„Schau mal!“, rief Margarita begeistert. „Das sieht doch aus wie ein richtiges Bienenparadies!“

Vorsichtig flogen sie näher heran.

Vor dem Insektenhotel kniete ein Junge mit einer Lupe in der Hand.

Er beobachtete eine winzige Raupe, die langsam an einem Blatt entlang kroch.

„Das ist Tobias“, flüsterte Lilly. „Er kommt fast jeden Tag hierher.“

Tobias war etwa acht Jahre alt, hatte Sommersprossen im Gesicht und trug ein grünes T-Shirt mit einem Bienenaufdruck.

Er schrieb etwas in ein kleines Notizbuch und murmelte dabei: „Raupe mit schwarzen Punkten... bewegt sich langsam... mag anscheinend Sonnenblätter.“

Margarita und Lilly setzten sich vorsichtig auf einen Zweig in der Nähe.

„Der sieht nett aus“, summte Margarita. „Vielleicht können wir hier wohnen.“

Tobias bemerkte die beiden Insekten.

Er lächelte breit und flüsterte: „Willkommen im Insektenhotel! Ich hab's extra für euch gebaut.“

Margarita und Lilly schauten sich an.

„Meinst du, wir dürfen bleiben?“, fragte Lilly leise.

„Ich glaube schon“, summte Margarita glücklich.

Sie flogen in ein kleines Röhrchen und richteten sich gemütlich ein.

Endlich hatten sie ein neues Zuhause gefunden.

Am nächsten Tag kam Tobias wieder.

Diesmal begleiteten ihn ein paar Freunde aus seiner Klasse.

„Was machst du denn da schon wieder, Tobias?“, rief einer von ihnen. „Wir gehen lieber Fußball spielen!“

„Ja“, sagte ein anderer. „Du mit deinen Käfern und Krabbeltieren... das ist doch langweilig!“

Tobias schaute kurz verlegen auf den Boden, dann hob er mutig den Kopf.

„Ich will Insektenforscher werden“, sagte er fest. „Und ich will helfen, die Insekten zu schützen.“

Seine Freunde lachten.

„Aber wieso denn?“, fragte einer. „Was bringen die denn überhaupt?“

Tobias stand auf, klappte sein Notizbuch zu und ging zu einer blühenden Blume.

„Kommt mal her“, sagte er ruhig. „Ich zeig euch was.“

Die Kinder traten näher.

„Seht ihr die Biene da?“, fragte er und zeigte auf Margarita, die gerade auf einer gelben Blüte saß.

„Sie sammelt Nektar. Und dabei nimmt sie Blütenstaub mit – den Pollen.“

Die Kinder nickten.

„Dann fliegt sie zur nächsten Blume und bringt den Blütenstaub dorthin“, erklärte Tobias weiter. „So helfen die Bienen den Pflanzen, Früchte und Samen zu bilden.“

„Oh!“, rief ein Mädchen erstaunt. „Dann haben wir also Erdbeeren wegen der Bienen?“

„Ganz genau!“, sagte Tobias und strahlte.

„Und Äpfel?“, fragte ein Junge.

„Auch“, nickte Tobias.

„Und ohne Bienen...?“, überlegte ein anderer.

„Ohne Bienen würden viele Pflanzen keine Früchte tragen“, erklärte Tobias. „Und dann hätten wir weniger zu essen. Und viele Tiere auch.“

Die Kinder schauten Margarita und Lilly mit großen Augen an.

„Die sehen ja eigentlich ganz süß aus“, meinte einer leise.

„Und sie tun nichts, wenn man sie in Ruhe lässt“, sagte Tobias. „Sie sind wichtig. Richtig wichtig.“

Nach diesem Tag war etwas anders.

Die Kinder erzählten zu Hause von Tobias, den Insekten und wie spannend es war, zu sehen, wie Bienen und Hummeln arbeiten.

Ein paar Tage später kam ein Junge in den Garten gelaufen.

„Tobias!“, rief er aufgeregt. „Mein Papa hat mit mir ein Insektenhotel gebaut! Es steht jetzt auf unserem Balkon!“

„Und ich hab eins mit meiner Oma gebastelt!“, rief ein Mädchen. „Wir haben sogar kleine Schilder dazu gemacht!“

Tobias konnte kaum glauben, was er hörte.

Immer mehr Kinder kamen vorbei und erzählten von ihren eigenen kleinen Insektenprojekten.

Sie sammelten Äste, Tannenzapfen, Strohhalme und Schneckenhäuser.

Sie bastelten und malten und beobachteten.

Und Margarita?

Sie summte zufrieden in ihrem neuen Zuhause.

Sie hatte nicht nur eine neue Freundin gefunden, sondern war auch Teil von etwas Großem geworden.

„Weißt du, Lilly“, summte sie eines Abends leise, „alles begann nur, weil ich ein neues Zuhause gesucht habe.“

Lilly nickte und lächelte.

„Und jetzt haben ganz viele kleine Insekten ein Zuhause gefunden“, brummte sie leise.

Die Sonne ging langsam unter, und der Garten lag friedlich in goldenes Licht getaucht.

Tobias saß vor dem Insektenhotel, schrieb in sein Notizbuch und lächelte.

Und über ihm summte es leise und fröhlich – ein kleines Wunder hatte begonnen.


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