Die singenden Kastanienmännchen im Mondscheinwald

Onkel Guido
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Wenn der Vollmond den Wald erhellt, geschieht etwas ganz Besonderes. Kleine Kastanienmännchen erwachen zum Leben und beginnen, mit zarten Stimmen zu singen. Eine märchenhafte Reise voller Musik und Freundschaft wartet in dieser Gute-Nacht-Geschichte.

 ...

Es war eine jener klaren Nächte, in denen der Himmel voller funkelnder Sterne stand.

Der Mond hing rund und hell über dem Wald.

Sein Licht fiel sanft auf die Wiese am Waldrand, wo ein großer Kastanienbaum stand.

Unter seinen breiten Ästen lagen viele braune Kastanien, die im Mondschein glänzten.

Niemand wusste, dass sich hier ein besonderes Geheimnis verbarg.

Denn sobald der Vollmond erschien, geschah ein kleines Wunder.

Die Kastanien begannen zu wackeln und zu rollen.

Plötzlich setzten sie sich zusammen – Arme aus Stöckchen, Beine aus Zweigen, und kleine Köpfe mit winzigen Hütchen.

So entstanden die Kastanienmännchen.

Sie sahen lustig aus, mit runden Bäuchen und wackeligen Beinen.

Sobald sie aufrecht standen, begannen sie leise zu summen.

Das Summen wurde zu einem fröhlichen Lied.

Und bald tanzten sie im Kreis um den Baum, während ihre Stimmen wie kleine Silberglöckchen durch die Nacht klangen.

„Kommt, singt mit!“, rief eines der Kastanienmännchen, das ein besonders spitzes Hütchen trug.

Auf einer Lichtung stand Lea, ein kleines Mädchen mit langen Zöpfen.

Sie war mit ihrem Vater im Wald spazieren gewesen und hatte sich ein wenig verirrt.

Als sie das leise Singen hörte, folgte sie neugierig den Klängen.

Staunend trat sie aus dem Gebüsch und sah die Kastanienmännchen tanzen.

Ihre Augen leuchteten.

„Oh, wie schön!“, flüsterte sie.

Die Kastanienmännchen hielten kurz inne, dann lachten sie fröhlich.

„Ein Menschenkind!“, rief eines von ihnen.

„Bleib doch bei uns und sing mit.“

Lea setzte sich an den Rand der Lichtung und lauschte.

Die Melodie war so sanft, dass sie sich fühlte, als würde ihr Herz leicht wie eine Feder werden.

Langsam summte sie mit.

Ihr Summen mischte sich mit den Stimmen der Kastanienmännchen, und plötzlich klang es, als würde der ganze Wald mitsingen.

Die Vögel in den Bäumen rüttelten ihre Flügel, die Igel schauten neugierig aus dem Laub, und sogar die Eule nickte im Takt.

„Seht ihr, Musik verbindet uns alle!“, rief das Kastanienmännchen mit dem spitzen Hütchen.

Lea lachte. „Euer Lied klingt wie ein Wiegenlied für den ganzen Wald.“

Da nickten die kleinen Männchen.

„Genau das ist unser Geheimnis“, sagte eines von ihnen leise.

„Wir singen nur in Vollmondnächten. Unsere Lieder sollen alle Tiere beruhigen und den Wald in Frieden wiegen.“

Lea hörte gebannt zu.

Sie fühlte sich geborgen, als würde sie von einer unsichtbaren Decke eingehüllt.

Bald aber gähnte sie leise.

Die Kastanienmännchen bemerkten es sofort.

„Es ist Zeit, dass du dich ausruhst, kleines Mädchen“, sagte das Männchen mit den runden Knopfaugen.

„Wir begleiten dich ein Stück.“

So stellten sich die Kastanienmännchen in einer Reihe auf, und ihr Gesang wurde ganz leise und sanft.

Sie führten Lea bis zu einem kleinen Waldpfad, den sie zuvor übersehen hatte.

Am Ende des Pfades wartete ihr Vater, der sie schon gesucht hatte.

„Lea!“, rief er erleichtert.

Das Mädchen winkte zurück und flüsterte: „Danke, ihr kleinen Sänger.“

Doch als sie sich noch einmal umdrehte, lagen dort nur Kastanien im Gras.

Still und unbeweglich.

Nur ein winziges Summen schwebte noch durch die Luft, wie ein Echo eines Traumes.

Lea nahm sich fest vor, am nächsten Vollmond wiederzukommen.

Vielleicht würden die Kastanienmännchen dann erneut singen und tanzen.

Und vielleicht könnte sie dann ein Stück von ihrer Musik mit nach Hause tragen.

An diesem Abend schlief sie friedlich ein, mit einem Lächeln im Gesicht und einem Lied im Herzen.

Und der Wald ruhte sanft unter dem silbernen Schein des Mondes.


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