Ein Ausflug zur Gammersbacher Mühle verspricht für die kleine Louisa ein echtes Abenteuer. Gemeinsam mit Oma und Opa entdeckt sie den Ponyhof, reitet auf Twix durch den Wald, genießt Würstchen und Eis und staunt über Fasane und stolze Kutschpferde.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war ein sonniger Samstagmorgen, als Louisa voller Vorfreude aus dem Bett sprang.

Heute sollte es endlich zum Ponyhof gehen – und nicht zu irgendeinem, sondern zur Gammersbacher Mühle, die mitten im Grünen lag.

Ihre Großeltern hatten den Ausflug schon seit Tagen geplant und Louisa konnte es kaum erwarten.

"Na los ihr zwei, beeilt euch!“, rief sie lachend, während sie ihre Schuhe überstreifte.

Oma packte noch schnell eine Flasche Wasser in den Rucksack, Opa suchte den Autoschlüssel, und schon ging es los.

Die Fahrt führte sie vorbei an blühenden Wiesen, plätschernden Bächen und alten Fachwerkhäusern.

Louisa drückte ihre Nase an die Autoscheibe und sog all die Eindrücke in sich auf.

Endlich tauchte zwischen den Bäumen das alte Mühlengebäude auf, neben dem ein großer Spielplatz und viele Wiesen lagen.

Louisas Augen leuchteten.

„Da sind wir!“, rief sie und sprang beinahe schon aus dem Auto, als Opa es gerade einparkte.

Auf dem Hof wartete bereits mit einem freundliches Lächeln: eine junge Frau im Stallhemd und begrüßte sie.

„Hallo, ihr drei! Wollt ihr reiten?“

Louisa nickte begeistert.

„Das ist Twix“, sagte die Frau und führte ein kleines, braunes Pony mit weißer Blesse am Halfter.

Twix schnaubte leise, als ob er „Guten Tag“ sagen wollte.

Louisa strahlte.

„Oh, ist der süß!“

Oma half Louisa, den Sturzhelm aufzusetzen.

„Sicherheit geht vor, mein Schatz.“

Louisa nickte ernst, denn sie wusste, dass Oma immer recht hatte.

Dann durfte sie aufsitzen.

Twix stand geduldig still, während Louisa sich festhielt.

Opa guckte schon ganz schön stolz und sagte mit einem Lächeln:

„Na, du siehst ja aus wie eine echte Reiterin!“

Langsam führte die Stallfrau Pony und Reiterin auf einen kleinen Weg hinaus in den Wald.

Das Sonnenlicht tanzte durch die Blätter, Vögel zwitscherten, und die Luft roch nach frischem Moos.

Louisa spürte, wie Twix’ Schritte sanft unter ihr wippten.

„Das ist wie fliegen, nur viel gemütlicher“, dachte sie lächelnd.

Twix schnaubte wieder, und es klang fast so, als hätte er verstanden.

Gemeinsam zogen sie einen kleinen Rundweg durch den Wald, über Brücken und an einer Wiese vorbei, wo bunte Schmetterlinge flatterten.

Louisa winkte ihren Großeltern zu, die ein Stück hinterherliefen.

Als sie nach einer halben Stunde zurück zum Hof kamen, war Louisa noch ganz verzaubert.

„Das war das Schönste überhaupt!“, schwärmte sie.

Oma streichelte Twix den Hals.

„Du bist wirklich ein braves Pony.“

Twix ließ es sich gefallen und blinzelte zufrieden.

Nach dem Ausritt hatten alle drei Appetit bekommen.

Zum Glück roch es schon vom Hofplatz her nach etwas Leckerem.

Ein Grill war aufgebaut, und Würstchen brutzelten über der Glut.

„Oh, wie gut das riecht!“, seufzte Opa.

Sie holten sich jeder eine knackige Wurst im frischen Brötchen.

Louisa biss herzhaft hinein.

„Mmmh, das ist fast so gut wie bei Papa, wenn der grillt.“

Nach dem herzhaften Essen hatte Louisa Lust auf etwas Süßes.

„Gibt es hier auch Eis?“, fragte sie neugierig.

Oma nickte.

„Natürlich, und zwar jede Menge Sorten.“

Sie gingen zum Kiosk, und Louisa entschied sich nach langem Überlegen für ein Erdbeer-Eis..

Zusammen setzten sie sich auf eine Bank und schleckten vergnügt.

Die Sonne schien warm auf ihre Gesichter, und Louisa fühlte sich rundum glücklich.

Doch der Tag hielt noch mehr Überraschungen bereit.

Plötzlich raschelte es im Gebüsch.

Ein prächtiger Fasan stolzierte über den Weg.

Sein buntes Gefieder schillerte in der Sonne.

„Oh, seht nur, ein Fasan!“, flüsterte Louisa.

Der Vogel sah sich kurz um, pickte nach einem Körnchen und verschwand dann gemächlich wieder im Wald.

„So etwas sieht man auch nicht jeden Tag“, meinte Oma.

Louisa konnte kaum den Blick abwenden.

Kurz darauf hörten sie das Klappern von Hufen.

Auf dem Hof wurden gerade zwei große Pferde vor eine Kutsche gespannt.

Die Tiere wirkten stark und edel, mit glänzendem Fell und stolzen Augen.

Louisa hielt den Atem an.

„Wow, die sind ja riesig!“

Opa nickte.

„Ja, richtige Arbeitspferde. Mit denen kann man bestimmt herrlich durch die Landschaft fahren.“

Die Pferde schnaubten und zogen die Kutsche langsam an.

Das Holz knarrte, die Räder knirschten über den Kies, und Louisa stellte sich vor, selbst darin zu sitzen – wie eine kleine Prinzessin.

Der Rest des Nachmittags verging wie im Flug.

Louisa spielte noch eine Weile auf dem Hof, schaute den Ziegen beim Klettern zu und half Oma, ein paar Äpfel vom Boden aufzusammeln.

Schließlich war es Zeit, nach Hause zu fahren.

Im Auto kuschelte Louisa sich auf die Rückbank.

„Oma, Opa, das war der schönste Tag seit langem“, murmelte sie zufrieden.

Ihre Augen wurden schwer, und kurz darauf schlief sie mit einem Lächeln im Gesicht ein.

Twix, das Pony, die Würstchen, das Eis, der Fasan und die stolzen Kutschpferde – alles mischte sich in ihren Träumen zu einem großen, glücklichen Abenteuer.

Und Oma und Opa sahen sich verliebt an, nickten und dachten: So muss ein perfekter Tag aussehen.