Emil und Lotta träumen davon, einmal ein eigenes Restaurant zu eröffnen.
Doch dafür braucht man natürlich ein richtig gutes Rezept – und wer könnte ihnen das besser zeigen als Oma Rosenrot?
In ihrem Gartenhäuschen mit dem grünen Dach beginnt ein duftendes Abenteuer voller Magie, Gemüse und einer ganz besonderen Prise Zaubersalz.
Ob es den beiden gelingt, die weltbeste Spaghetti Bolognese zu zaubern?
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Emil und Lotta waren Geschwister und lebten mit ihren Eltern in einer kleinen Stadt am Waldrand.
Emil war sieben Jahre alt und mochte besonders Pfannkuchen mit Apfelmus.
Lotta war fünf und konnte schon richtig gut eine Banane in Scheiben schneiden – ganz ohne Quatsch!
Beide hatten eine große gemeinsame Leidenschaft: Sie wollten unbedingt das Kochen lernen.
„Wenn wir groß sind, machen wir ein eigenes Restaurant auf“, sagte Emil oft und Lotta nickte begeistert.
An einem sonnigen Samstagmorgen beschlossen sie, etwas ganz Besonderes zu lernen: Spaghetti Bolognese – so wie bei Oma!
Denn die Oma der beiden war berühmt für ihre Bolognese.
Sogar die Nachbarn klopften manchmal an und fragten: „Liebe Frau Rosenrot, hätten Sie vielleicht noch ein kleines Töpfchen übrig?“
Also machten sich Emil und Lotta auf den Weg zu ihrer Oma, die in einem kleinen Häuschen mit grünem Dach lebte, mitten in einem Garten voller duftender Kräuter.
„Willkommen, meine kleinen Küchenmeister!“, rief Oma fröhlich, als sie die Tür öffnete.
Sie trug eine geblümte Schürze, in deren Tasche immer ein paar Bonbons für Notfälle steckten.
„Wir wollen heute Spaghetti Bolognese lernen!“, sagte Lotta feierlich.
„Na, dann schnallt euch an“, kicherte Oma, „das wird eine Reise in die Welt der Aromen!“
Zuerst holten sie eine große, bauchige Schüssel und legten die Zutaten bereit: Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Tomaten, Hackfleisch, Kräuter und natürlich – Spaghetti.
„Der Trick“, flüsterte Oma, während sie die Zwiebeln schnitt, „ist Geduld.“
„Geduld?“, fragte Emil und schielte neugierig in den Topf.
„Ja, mein Schatz“, sagte Oma, „eine gute Bolognese kocht sich nicht einfach so. Sie braucht Zeit, Liebe – und ein bisschen Zauberei.“
Sie zeigte Emil, wie man das Gemüse fein würfelt, während Lotta mit einem Holzlöffel ganz vorsichtig das Hackfleisch im Topf rührte.
„Du machst das großartig!“, lobte Oma, und Lotta strahlte über das ganze Gesicht.
Als alles zusammen im Topf leise vor sich hin blubberte, öffnete Oma eine kleine Schublade, die ganz hinten in der Küche versteckt war.
Darin lag ein winziges Glas mit einer handgeschriebenen Etikette: „Zaubersalz – nur für Bolognese“
„Was ist das denn?“, staunte Emil.
„Ein Familiengeheimnis“, flüsterte Oma. „Aber ich glaube, ihr seid alt genug.“
Mit einer Prise Zaubersalz und einem Augenzwinkern ließ sie das Gewürz in die köchelnde Soße rieseln.
Ein herrlicher Duft erfüllte die Küche, so warm und würzig, dass selbst der Kater Herr Pfefferminz neugierig hereinschlenderte.
„Das riecht wie eine Umarmung“, sagte Lotta leise.
Oma nickte.
„Kochen ist wie eine Umarmung, nur mit Löffeln.“
Während die Soße weiter vor sich hin zog, deckten Emil und Lotta den Tisch im Garten.
Sie falteten bunte Servietten, pflückten ein paar frische Basilikumblätter und stellten kleine Sonnenblumenvasen auf.
„Das wird ein Fest“, sagte Emil stolz.
Als alles fertig war, brachte Oma die dampfende Schüssel Spaghetti Bolognese nach draußen.
„Bon appétit, meine kleinen Köche!“, sagte sie und setzte sich dazu.
Die drei aßen gemeinsam unter dem alten Apfelbaum.
„Das schmeckt wie... wie Sonnenschein mit Tomaten!“, rief Lotta begeistert.
„Und wie eine warme Geschichte mit Nudeln“, sagte Emil.
Oma lachte.
„Dann habt ihr es wohl geschafft – ihr seid jetzt offiziell Bolognese-Zauberer!“
Nach dem Essen gab es selbstgemachtes Vanilleeis mit Keksstückchen.
Emil und Lotta lehnten sich satt und glücklich zurück.
„Dürfen wir morgen wiederkommen und Pfannkuchen lernen?“, fragte Emil.
„Natürlich“, sagte Oma.
„Aber nur, wenn ihr den Zauberspruch nicht vergesst.“
„Welchen denn?“, fragte Lotta verschlafen.
„Liebe, Geduld und eine Prise Zauberei“, sagte Oma und zwinkerte.
An diesem Abend fuhren Emil und Lotta mit vollen Bäuchen, roten Wangen und einer geheimnisvollen Rezeptidee im Kopf nach Hause.
Sie wussten: Das mit dem eigenen Restaurant – das wird klappen.
Denn wer mit Herz kocht, der kann alles schaffen.
Und vielleicht, nur vielleicht, lag in ihrer Tasche sogar ein kleines Glas mit Zaubersalz.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.