Filou ist ein neugieriger kleiner Fuchs, der in einer klaren Nacht etwas Ungewöhnliches findet: eine Laterne, die geheimnisvoll leuchtet. Auf der Suche nach ihrem Besitzer erlebt er ein Abenteuer voller Überraschungen – und entdeckt, dass Licht manchmal mehr bewirken kann, als man denkt.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Filou war ein kleiner Fuchs mit glänzendem Fell und wachen Augen.
Er liebte es, in der Dämmerung durch den Wald zu streifen.
Die Nacht war für ihn voller Geheimnisse und kleiner Wunder.
Eines Abends, als der Mond hell am Himmel stand, entdeckte Filou etwas Ungewöhnliches.
Zwischen Farnen und Wurzeln lag eine Laterne.
Doch sie war keine gewöhnliche Laterne.
Ihr Glas schimmerte golden, und aus ihr strahlte ein sanftes, warmes Licht.
„Wie seltsam“, murmelte Filou. „Hier draußen gibt es doch keine Menschen.“
Vorsichtig stupste er die Laterne mit der Nase an.
Das Licht flackerte, als würde es ihn begrüßen.
„Wem gehörst du wohl?“, fragte Filou neugierig.
Er beschloss, die Laterne mitzunehmen und nach dem Besitzer zu suchen.
Mit der Laterne im Maul stapfte er durch den Wald.
Die Bäume warfen lange Schatten, doch die Laterne vertrieb die Dunkelheit.
Bald traf er den alten Dachs.
„Guten Abend, Dachs“, rief Filou. „Weißt du, wem diese Laterne gehört?“
Der Dachs schüttelte den Kopf.
„Nein, kleiner Fuchs. Aber ich habe gesehen, dass die Glühwürmchen traurig waren. Vielleicht suchen sie nach ihrem Licht.“
Filou bedankte sich und lief weiter.
Am Waldrand traf er die Eule, die auf einem Ast thronte.
„Eule, weißt du, wem diese Laterne gehört?“
Die Eule blinzelte.
„Sie sieht aus, als hätte sie schon vielen den Weg gezeigt. Aber ich glaube, sie gehört noch tiefer in den Wald.“
Also stapfte Filou weiter.
Die Laterne leuchtete hell und wärmte sein Herz.
Schließlich hörte er ein leises Schluchzen.
Er folgte dem Geräusch und entdeckte eine kleine Maus.
Sie saß auf einem Stein und wischte sich die Tränen ab.
„Warum weinst du?“, fragte Filou sanft.
„Ich habe den Weg zu meinem Bau verloren“, piepste die Maus. „Es ist so dunkel.“
Da stellte Filou die Laterne vor sie.
Das Licht erhellte sofort den Boden und zeigte einen kleinen Pfad.
„Siehst du? Dort geht es lang“, sagte er freundlich.
Die Maus schniefte, doch dann lächelte sie.
„Danke, Filou. Ohne dich hätte ich den Heimweg nicht gefunden.“
Glücklich huschte sie davon.
Filou sah der Laterne zu, wie sie immer noch warm leuchtete.
„Vielleicht ist es ihre Aufgabe, den Verirrten zu helfen“, dachte er.
Er lief weiter, tiefer in den Wald.
Plötzlich hörte er ein Rascheln.
Ein Rehkitz stand am Bach und zitterte.
„Was ist los?“, fragte Filou.
„Ich habe Angst, den Bach im Dunkeln zu überqueren“, flüsterte das Rehkitz.
Da stellte Filou die Laterne ans Ufer.
Das Licht spiegelte sich im Wasser und zeigte einen sicheren Steg aus Steinen.
Mutig hüpfte das Rehkitz hinüber.
„Danke, kleiner Fuchs!“, rief es und verschwand im Wald.
Filou lächelte.
„Diese Laterne ist etwas ganz Besonderes“, dachte er.
Als er weiterging, bemerkte er, dass das Licht der Laterne schwächer wurde.
„Vielleicht muss sie wieder zurück“, überlegte Filou.
Gerade da hörte er eine leise, melodische Stimme.
„Danke, dass du meine Laterne gefunden hast“, flüsterte es im Wind.
Vor Filou erschien eine kleine Lichtfee.
Sie war kaum größer als eine Blume, und ihre Flügel glitzerten wie Sterne.
„Die Laterne gehört mir“, erklärte sie sanft. „Sie leuchtet, um anderen zu helfen. Heute hast du ihr Licht gut genutzt.“
Filou legte die Laterne vor die Fee.
„Sie hat den Tieren den Weg gezeigt“, sagte er stolz.
Die Fee nickte.
„Und du hast gezeigt, dass du ein Herz voller Güte hast, kleiner Fuchs.“
Sie nahm die Laterne in die Hand, und das Licht wurde noch heller.
„Wann immer du selbst den Weg nicht findest, wird ein kleines Leuchten bei dir sein“, versprach sie.
Dann verschwand sie im Sternenhimmel.
Filou sah lange hinterher.
Er fühlte sich warm und zufrieden.
Und als er in seinen Bau zurückkehrte, bemerkte er ein winziges Glimmen an seiner Pfote – ein kleiner Funke aus der Laterne.
Er wusste, dass er nie wieder im Dunkeln alleine sein würde.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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