Fips sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher Fisch – grau, unscheinbar und unauffällig. Doch in seinem Herzen trägt er ein großes Geheimnis: Sobald er lacht oder jemandem hilft, beginnen seine Schuppen in den schönsten Regenbogenfarben zu leuchten. Als die Tiere im See traurig werden, entdeckt Fips, wie wertvoll sein verborgenes Geschenk wirklich ist.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
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Fips war ein kleiner Fisch, der in einem klaren See lebte.
Sein Schuppenkleid war grau und unscheinbar, und die anderen Fische beachteten ihn kaum.
Oft schwamm er allein durch die Wasserpflanzen und seufzte leise.
„Ich bin nur Fips, der langweilige Fisch“, dachte er.
Doch Fips trug ein Geheimnis in sich, von dem niemand etwas wusste.
Immer wenn er ganz besonders glücklich war oder jemandem half, geschah etwas Wunderbares.
Seine grauen Schuppen begannen zu glitzern und verwandelten sich in die schönsten Regenbogenfarben.
Rot, Blau, Grün, Gelb – alle Farben des Himmels leuchteten an seinem kleinen Körper.
Aber bisher hatte kaum jemand das gesehen.
Denn Fips war schüchtern und traute sich nicht, seine Freude zu zeigen.
Eines Tages war der See ungewöhnlich still.
Die Libellen summten leiser, und sogar die Frösche am Ufer quakten nur halbherzig.
„Was ist nur los?“, fragte sich Fips und schwamm zu seinen Freunden.
Dort entdeckte er die Forelle Finja, die traurig den Kopf hängen ließ.
„Warum bist du so niedergeschlagen?“, fragte Fips vorsichtig.
Finja seufzte. „Die Sonne scheint seit Tagen nicht mehr so hell, und der See fühlt sich düster an. Niemand hat mehr Lust zu spielen.“
Fips’ Herz klopfte. Sollte er es wagen?
Er erinnerte sich an sein Geheimnis. Vielleicht könnte er den anderen Mut machen.
Er schwamm dicht neben Finja und begann, kleine Luftblasen steigen zu lassen.
Er pustete Bläschen in allen Formen – mal rund, mal wie kleine Ringe.
Finja musste lachen.
In diesem Moment begann Fips zu leuchten.
Zuerst ganz zaghaft, dann immer stärker.
Seine Schuppen glitzerten in allen Farben des Regenbogens.
„Fips!“, rief Finja überrascht. „Du … du leuchtest!“
Alle Fische kamen neugierig näher.
Sie sahen, wie Fips in Regenbogenfarben strahlte, während er fröhlich durch das Wasser wirbelte.
Die grauen Wasserpflanzen schienen heller zu werden, als ob sein Licht ihnen Kraft schenkte.
„Wie machst du das?“, rief der Aal Anton.
Fips errötete fast. „Es passiert nur, wenn ich lache … oder wenn ich jemandem helfen möchte.“
Die Fische starrten ihn mit großen Augen an.
Dann rief einer nach dem anderen: „Mach es nochmal, Fips!“
Fips grinste und drehte eine schnelle Pirouette.
Sein ganzer Körper funkelte, und bunte Strahlen tanzten durch den See.
Die Tiere jubelten, und sogar die träge alte Schildkröte am Grund öffnete ein Auge und lächelte.
Von da an war Fips nicht mehr der unscheinbare Fisch.
Er war der Freund, der Freude brachte.
Immer wenn jemand traurig war, schwamm er vorbei, pustete lustige Blasen oder erzählte eine kleine Geschichte – und sofort begannen seine Farben zu leuchten.
Der See wurde wieder fröhlich, voller Glanz und Lachen.
Fips erkannte, dass seine Gabe nicht dazu da war, sich zu verstecken.
Sie war ein Geschenk, das er mit allen teilen sollte.
Und so wurde aus Fips, dem grauen Fisch, Fips, das Regenbogenwunder.
Und noch heute, wenn die Sonne untergeht und die Wellen bunt schimmern, sagen die Tiere am See:
„Schaut nur, Fips lacht wieder!“
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.