Für Jupp und Marlies gab es früher nur St Martin mit Laternen, Liedern und Weckmännern. Doch dann kam ihre Enkelin Lisbeth und erzählte, dass auch Halloween etwas ganz Besonderes sein kann. Eine herbstliche Gute-Nacht-Geschichte voller Wärme und Überraschungen.
...
Es war ein frischer Herbstabend.
Die Blätter tanzten im Wind und ein schwacher Nebel legte sich über die Gärten.
Jupp und Marlies saßen am Fenster und tranken heißen Tee.
„Weißt du noch, Marlies?“, sagte Jupp, „als wir Kinder waren, da gab es nur St Martin.“
„Ja“, nickte Marlies , „Laternen, Weckmänner und das Teilen. Halloween kannten wir gar nicht.“
In diesem Moment sprang die kleine Lisbeth ins Zimmer.
Ihre Wangen waren rot vor Aufregung.
„Oma, Opa, wisst ihr was?“ rief sie. „Halloween ist auch total schön!“
Die beiden Großeltern schauten sich erstaunt an.
„Halloween?“, fragte Jupp. „Aber das ist doch nur Süßigkeiten sammeln, oder?“
„Nein!“, rief Lisbeth begeistert. „Da gibt es Verkleidungen, Kürbisse mit Lichtern drin und Spiele. Und manchmal erzählen die Kinder lustige oder gruselige Geschichten.“
Marlies lächelte sanft. „Das klingt fröhlich, aber wir haben immer nur St Martin gefeiert.“
„Genau“, sagte Jupp, „da ging es ums Teilen und ums Singen.“
Lisbeth schüttelte den Kopf.
„Aber Halloween ist doch auch ein Fest, bei dem man zusammen lacht und Spaß hat! Und wisst ihr was? Manchmal kann man sogar beides feiern!“
„Beides?“ fragte Marlies neugierig.
„Ja!“, nickte Lisbeth. „St Martin mit Laternen und Liedern. Halloween mit Kürbissen und Kostümen. Dann haben wir doppelt so viel Freude!“
Jupp runzelte die Stirn. „Hm, das habe ich so noch nie gesehen.“
Doch Lisbeth kicherte. „Ihr müsst es ausprobieren! Ich zeig’s euch!“
Am nächsten Tag brachte Lisbeth einen großen Kürbis mit.
„Den höhlen wir aus und machen ein Licht hinein“, erklärte sie.
Marlies zog die Schürze an und half beim Aushöhlen.
„Das macht ja Spaß!“, lachte sie, während Kürbisstücke auf den Tisch fielen.
Jupp schnitzte mit Lisbeth ein lachendes Gesicht hinein.
Am Abend stellten sie den Kürbis vor die Haustür.
Er leuchtete warm und freundlich.
„Gar nicht so unheimlich, wie ich dachte“, meinte Jupp überrascht.
„Nein, eher gemütlich“, stimmte Marlies zu.
Dann zog Lisbeth ein kleines Hexenkostüm an.
„Seht ihr?“, sagte sie und drehte sich im Kreis. „Man kann sich verkleiden und lachen. Das ist Halloween!“
Die Großeltern klatschten begeistert.
„Aber Lisbeth“, fragte Marlies, „was ist mit St Martin?“
Lisbeth nahm Oma und Opa bei der Hand.
„Das bleibt natürlich“, erklärte sie. „Laternen, Lieder und das Teilen – das ist genauso wichtig. Halloween ist nur ein kleines Extra.“
„Also feiern wir beides?“ fragte Jupp lächelnd.
„Ja!“, rief Lisbeth. „So haben wir doppelte Freude!“
Die Großeltern nickten.
Und so geschah es, dass in diesem Jahr bei Jupp und Marlies nicht nur Laternen leuchteten, sondern auch ein Kürbis mit fröhlichem Gesicht strahlte.
Die Kinder sangen Martinslieder und bekamen Weckmänner.
Und ein paar Tage später klopften sie verkleidet und riefen „Süßes oder Saures!“
Marlies und Jupp lachten herzlich und hielten Körbchen mit Äpfeln und Schokolade bereit.
„Früher gab es nur St Martin“, sagte Jupp. „Aber dank Lisbeth wissen wir nun, dass auch Halloween Freude schenken kann.“
„Und das Wichtigste ist doch“, fügte Marlies hinzu, „dass wir zusammen feiern.“
Lisbeth nickte zufrieden.
Und in dieser besonderen Herbstzeit leuchteten Laternen und Kürbisse Seite an Seite.
Warm, hell und voller Lachen.
So endete dieser Abend sanft – mit einer neuen Tradition, die Herzen verband.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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