Für Helena ist dieses Silvester ein ganz besonderes, denn sie ist jetzt alt genug, um das Feuerwerk mitzubekommen. Und sie hat auch eine ganz besondere Aufgabe: Das kleine Mädchen soll sich um den Hund Kosmos kümmern. Ob die beiden es wohl hinbekommen, ein schönes Silvesterfest zu haben? Finden wir es gemeinsam heraus!
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Helena ist aufgeregt.
Zum ersten Mal darf sie an Silvester aufbleiben.
Und nicht nur das!
Ihre Familie feiert nicht alleine, sondern zusammen mit Tante Lydia und Kosmos, einem riesigen Hund mit braunem Zottelfell.
Als sie ankommen, wedelt er freundlich mit dem Schwanz und legt Helena seinen Ball vor die Füße.
Doch Tante Lydia schüttelt den Kopf und erklärt: „Jetzt essen wir erst einmal zu Abend. Später könnt ihr draußen spielen!“
Später?
Helena wundert sich.
Es ist bereits dunkel und kalt.
Silvester ist tatsächlich ein ganz besonderes Fest!
Auch das Abendessen ist ungewöhnlich.
Auf dem Tisch blubbert ein Topf mit heißem Öl.
Wie die Erwachsenen pikt Helena ein Fleischstück auf die Spitze des Spießes, macht den Arm lang und lässt den Stab vorsichtig ins heiße Öl gleiten.
„Du bist doch schon unsere Große!“, sagt Papa und sieht so stolz aus, wie Helena sich fühlt, als sie das gebratene Fleisch aus dem Topf holt.
Neben ihr sitzt Kosmos auf dem Boden.
Er schnuppert und schaut ganz traurig.
„Nein, nein. Er bekommt nichts vom Tisch“, bestimmt Tante Lydia
Kosmos seufzt.
Helena ist sich sicher, er ist traurig, weil er vom Festessen ausgeschlossen wird.
Nach dem Essen sagt Tante Lydia: „Jetzt könnt ihr im Hof spielen. Dann verschläft Kosmos nachher die Knallerei! Viele Hunde haben nämlich Angst vor Silvesterböllern.“
Im Mondschein wirft Helena so lange den Ball, bis Kosmos sich mit hängender Zunge neben sie stellt.
„Jetzt bringt Tante Lydia ihn in den Keller“, sagt Papa.
„Er soll vorher aber noch Silvester feiern, und zwar ohne Angst“, meint Helena und bittet Mama, eine Wunderkerze anzuzünden.
Gleich darauf stehen alle im Kreis im Hof und bestaunen den Funkenzauber, den die Kerze versprüht.
Im Keller hat Tante Lydia Decken und Kissen auf einer großen Matratze ausgebreitet und ein kleines Nachtlicht eingesteckt.
Brav legt sich der Hund auf das Nachtlager.
Während er dort ruht, spielt Helena oben mit den Erwachsenen Brettspiele.
In Gedanken ist sie jedoch bei Kosmos, der an Silvester alleine im Keller liegt.
„Ich gehe ihn besuchen“, sagt sie und stapft die Treppe hinunter.
Als sie die Türe öffnet, hebt er den Kopf und winselt leise.
Helena kuschelt sich zu ihm auf die Matratze.
Sein Fell ist warm und weich.
Ihre Augen werden schwer.
Und kurz darauf fallen Helenas Augen zu.
„Schatz? Es ist ein Uhr morgens, wir müssen nach Hause“, weckt sie Papas Stimme.
Kosmos liegt immer noch eng an sie gekuschelt auf der Matratze.
„Ihr habt so friedlich geschlafen. Da wollten wir dich wegen des Feuerwerks nicht aufwecken. Deshalb hast du es leider verpasst“, erklärt Mama schuldbewusst.
Doch Helena findet das überhaupt nicht schlimm.
Sie streicht Kosmos übers Fell und verspricht ihm: „Nächstes Jahr sorge ich wieder dafür, dass du ein tolles Silvesterfest hast, ganz ohne Angst. Das ist viel wichtiger als ein Feuerwerk!“
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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