Die kleine Leoni kann abends manchmal nicht sofort einschlafen.

Doch heute nimmt sie ein sanfter Abendwald mit auf eine ruhige Traumreise voller Atemzauber, Lichtfunken und weicher Tierstimmen.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Die kleine Leoni lag in ihrem kuscheligen Bett und hörte das Ticken der Uhr an der Wand.

Ihre Decke war weich, ihr Kissen duftete frisch, doch trotzdem konnte sie nicht einschlafen.

Ihre Gedanken flitzten wie kleine Funken durch ihren Kopf.

Leoni seufzte.

„Ich wäre so gern ruhig“, flüsterte sie.

Da geschah etwas Wundervolles.

Ein kleiner goldener Lichtpunkt erschien am Fußende ihres Bettes.

Er flatterte vorsichtig, wie ein winziger Schmetterling aus Sternenstaub.

„Hallo, Leoni“, sagte der Lichtpunkt mit einer zarten Stimme.

„Ich heiße Lumio.

Ich hole dich ab zu einer Traumreise.“

Leoni setzte sich auf.

„Wohin?“

Lumio leuchtete ein bisschen heller.

„In den flüsternden Abendwald.

Dort lernst du, wie dein Körper zur Ruhe kommt.“

Leoni nickte, und plötzlich fühlte sie sich schwebend leicht.

Der Raum wurde warm und weich, und plötzlich stand sie in einem Wald, der glitzerte wie ein stiller Traum.

Über ihr leuchteten tausende kleine Sterne durch die Blätter hindurch.

Das Moos unter ihren Füßen war warm wie ein Teppich.

Und zwischen den Bäumen tauchte ein vertrauter Freund auf.

Ein kleiner, freundlicher Fuchs wedelte langsam mit dem Schwanz.

„Hallo, Leoni“, sagte er sanft.

„Ich heiße Filou.

Ich passe heute auf dich auf.“

Leoni lächelte.

Sie mochte Filou sofort.

Der kleine Fuchs setzte sich und zeigte mit seiner Schwanzspitze auf eine Lichtung.

„Hier beginnt unser Ruhezauber.“

Leoni ging mit ihm auf das weiche Moos.

Die Luft war mild.

Alles duftete nach Wald und Honig.

„Bevor wir einschlafen können“, erklärte Filou,

„müssen wir dem Körper zeigen, wie man langsam wird.“

Lumio schwebte über ihnen und leuchtete wie ein kleiner Stern.

„Ich bringe das Licht“, sagte er fröhlich.

Filou nickte.

„Und wir bringen die Ruhe.“

Er setzte sich vor Leoni.

„Willst du mitmachen?“

Leoni nickte.

Filou lächelte.

„Gut. Dann machen wir zuerst die Abendatemübung.“

Er atmete tief ein.

Die Luft um ihn herum glitzerte hell.

„Leoni, atme ganz langsam ein.

So als würdest du eine warme Suppe riechen.“

Leoni atmete ein.

Sanft.

Warm.

„Und jetzt atme langsam aus.

So als würdest du eine kleine Kerze auspusten – aber ohne sie wirklich auszupusten.“

Leoni pustete leise aus.

Es fühlte sich schön an.

„Noch einmal“, sagte Filou.

„Einatmen…

und ausatmen.“

Leoni spürte, wie ihre Schultern sinken.

Wie es unter ihrem Herzen warm wurde.

Lumio malte kleine Lichtkringel um sie herum.

Der Wald rauschte leise, wie eine kuschelige Melodie.

Filou nickte zufrieden.

„Jetzt machen wir die Sternenkörperübung.“

Leoni legte sich hin.

Das Moos war weich wie ein Wolkenkissen.

Filou setzte sich neben sie.

„Leoni, spür deine Füße.“

Leoni spürte sie.

„Sag ihnen gute Nacht.“

Leoni flüsterte:

„Gute Nacht, Füße.“

Filou lächelte.

„Jetzt deine Beine.“

Leoni streichelte über ihre Beine und sagte:

„Gute Nacht, Beine.“

Der Wald wurde noch leiser.

Die Luft noch wärmer.

„Jetzt dein Bauch“, flüsterte Filou.

„Sag ihm, dass er sich ausruhen darf.“

Leoni legte ihre Hand auf ihren Bauch.

Er hob und senkte sich ganz ruhig.

„Gute Nacht, Bauch.“

Lumio zeichnete ein Herz aus Licht über ihr.

„Und jetzt dein Herz“, sagte der kleine Fuchs.

„Sag ihm, dass es alles gut gemacht hat heute.“

Leoni flüsterte:

„Danke, Herz. Gute Nacht.“

Filou schloss seine Augen.

Leoni tat es ihm nach.

„Nur noch der Kopf“, murmelte der Fuchs.

„Sag deinem Kopf, dass er heute nicht mehr denken muss.“

Leoni lächelte schläfrig.

„Gute Nacht, Kopf.“

Die Sterne über ihr funkelten wie kleine Träume, die sich schon bereit machten.

Der Wald atmete langsam.

Leoni atmete langsam.

Filou atmete langsam.

Alles war weich und warm und sanft.

Lumio setzte sich auf Leonis Schulter und sprach:

„Leoni, dein Herz ist ruhig.

Dein Körper ist ruhig.

Deine Gedanken sind leicht wie Federn.“

Leoni fühlte eine tiefe Stille in sich.

Eine gute Stille.

Eine Schlafstille.

Filou legte seinen flauschigen Schwanz über Leonis Füße, damit sie nicht froren.

„Wir bleiben bei dir“, sagte er.

„Bis du tief schläfst.“

Leoni öffnete die Augen noch einmal einen winzigen Spalt.

Der Wald war warm.

Die Sterne lächelten.

Lumio glitzerte wie ein kleines Nachtlicht.

Und Filou schnaufte leise, so beruhigend wie ein Herzschlag.

Leoni fühlte sich sicher.

Ganz sicher.

Sie spürte, wie ihre Augen schwer wurden.

Wie ihre Gedanken langsamer wurden.

Wie der Schlaf sanft und warm zu ihr kam.

Ihre Lippen formten ein leises:

„Danke.“

Dann schloss sie die Augen.

Ganz.

Und der Abendwald wurde still.

Ganz still.

Nur das sanfte Atmen der kleinen Leoni blieb.

Und der Schlaf nahm sie mit auf eine leise, friedliche Traumreise.

Ganz sanft.