Als Lina einem verletzten Schmetterling hilft, ahnt sie nicht, dass er ein ganz besonderes Geheimnis birgt. Zum Dank nimmt er sie mit in ein verborgenes Tal, in dem Millionen von Schmetterlingen den Himmel bunt färben.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

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Lina liebte es, draußen zu spielen.

Besonders gerne lief sie über die Wiesen hinter ihrem Haus.

Dort wuchsen bunte Blumen, und überall flatterten Schmetterlinge.

An einem warmen Nachmittag entdeckte Lina etwas Merkwürdiges.

Unter einer Glockenblume lag ein Schmetterling mit zerknitterten Flügeln.

„Oh nein, du Armer“, sagte sie und hob ihn vorsichtig auf ihre Hand.

Der Schmetterling zitterte und sah sie mit glänzenden Augen an.

„Keine Sorge, ich helfe dir“, flüsterte Lina.

Sie brachte ihn nach Hause und setzte ihn in ein kleines Kästchen mit weichen Blüten.

Jeden Tag kümmerte sich Lina um ihn.

Sie gab ihm ein wenig Zuckerwasser und sang leise Lieder.

Langsam wurden seine Flügel wieder kräftiger.

Eines Abends, als die Sonne den Himmel rosa färbte, geschah etwas Wunderbares.

Der Schmetterling begann zu leuchten.

Er schimmerte in Blau, Gelb und Gold.

„Du bist kein gewöhnlicher Schmetterling“, staunte Lina.

Da sprach er plötzlich mit sanfter Stimme:

„Danke, dass du mir geholfen hast, Lina. Ich bin ein Zauberschmetterling. Zum Dank möchte ich dir etwas zeigen.“

Er flatterte hoch und ließ funkelnden Staub auf Lina rieseln.

Plötzlich fühlte sie sich leicht wie eine Feder.

„Komm mit mir“, rief der Schmetterling.

Lina spürte, wie sie langsam vom Boden abhob.

Hand in Hand mit dem Schmetterling schwebte sie durch die Abendluft.

Über Wälder und Felder flogen sie, bis sie in einem verborgenen Tal landeten.

Als Lina hinabsah, stockte ihr der Atem.

Das ganze Tal war voller Schmetterlinge.

Millionen flatterten gleichzeitig in allen Farben des Regenbogens.

Sie malten Muster in den Himmel, die wie lebendige Bilder aussahen.

„Das ist der Schmetterlingszauber“, erklärte ihr Begleiter. „Nur wer mit dem Herzen hilft, darf ihn sehen.“

Die Schmetterlinge umkreisten Lina und setzten sich sanft auf ihre Hände und Schultern.

Sie lachte vor Freude.

„Es ist wunderschön hier!“, rief sie.

Die Schmetterlinge flüsterten leise Worte, die wie Musik klangen.

„Wir danken dir, Lina“, summten sie. „Deine Güte hat uns alle erreicht.“

Lina spürte, dass ihr Herz warm wurde.

„Ich werde euch nie vergessen“, versprach sie.

Nach einer Weile sagte der Zauberschmetterling:

„Es ist Zeit, zurückzukehren. Aber die Erinnerung bleibt für immer bei dir.“

Er führte sie sanft zurück über die Wälder und Felder.

Vor ihrem Haus landete Lina wieder sicher auf der Wiese.

Der Schmetterling setzte sich ein letztes Mal auf ihre Hand.

„Wann immer du einen Schmetterling siehst, wirst du ein kleines Stück Magie spüren.“

Dann flatterte er davon, hoch in den Himmel.

Lina sah ihm nach, bis er zwischen den Wolken verschwand.

Sie wusste, dass ihr Herz nun ein Stück bunter war – genau wie der Schmetterlingszauber.