Lulu, die kleine Motte mit dem großen Herzen

Onkel Guido
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Lulu, die kleine Motte mit dem großen Herzen
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Lulu ist eine kleine Motte, die das Licht liebt und lieber tanzt als sich im Schatten zu verstecken.

Eines Nachts trifft sie auf den verletzten Nachtfalter Nero – und eine besondere Freundschaft beginnt.

Gemeinsam erleben sie ein Abenteuer, das zeigt, wie wichtig Mut, Mitgefühl und Zusammenhalt sind.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

In einem alten Schuppen am Rande einer bunten Blumenwiese wohnte eine kleine Motte namens Lulu.

Sie war nicht größer als ein Daumennagel, hatte samtig-braune Flügel mit hellen Tupfen und liebte alles, was glitzerte.

Während die anderen Motten in dunklen Ecken schliefen, flog Lulu am liebsten nachts um Lampen, Kerzen oder leuchtende Glühwürmchen.

„Warum kannst du nicht einfach wie wir im Schatten bleiben?“, fragten die älteren Motten manchmal.

„Weil das Licht so schön tanzt“, antwortete Lulu und lächelte mit ihren kleinen Fühlern.

Doch so mutig Lulu war – manchmal fühlte sie sich doch ein bisschen allein.

Die Glühwürmchen flogen in Gruppen, die Nachtfalter tuschelten im Laub, nur Lulu war oft unterwegs – auf leuchtender Soloreise.

Eines Abends, als der Mond groß und rund am Himmel stand, entdeckte Lulu etwas ganz Besonderes.

Auf dem Dach einer alten Gartenlaube stand eine Laterne – hell, warm und mit funkelnden Glasscheiben.

„Ooooh!“, rief Lulu und flatterte begeistert näher.

Die Laterne glühte wie ein kleiner Sonnenstern in der Nacht.

Lulu tanzte um sie herum, flog Schleifen und Pirouetten und war dabei so glücklich wie nie.

Plötzlich hörte sie ein leises „Aua!“

Erschrocken hielt sie in der Luft inne und sah sich um.

Auf der Kante der Laterne saß ein winziger Nachtfalter mit zerknittertem Flügel.

„Geht es dir gut?“, fragte Lulu besorgt und landete vorsichtig neben ihm.

„Ich bin gegen das Glas geflogen“, sagte der Falter traurig. „Jetzt kann ich nicht mehr richtig flattern.“

„Warte, ich helfe dir!“, rief Lulu und holte aus ihrem kleinen Versteck im Schuppen ein Krümelchen Honigtau und ein Stück weiches Blatt.

Ganz vorsichtig tupfte sie das Blatt auf den Flügel des Falters.

„Du bist ganz schön mutig“, sagte der Falter leise. „Und sehr freundlich.“

„Ich heiße Lulu“, antwortete sie. „Und du?“

„Nero“, sagte der Falter und lächelte zum ersten Mal.

Von da an waren Lulu und Nero unzertrennlich.

Sie flogen zusammen durch die Nacht, entdeckten leuchtende Fenster, flatterten um Glühwürmchen herum und ruhten sich tagsüber gemeinsam in einer alten Gießkanne aus.

„Mit dir ist das Licht noch schöner“, sagte Nero eines Abends.

„Und du zeigst mir die Schatten, in denen man träumen kann“, antwortete Lulu.

Doch nicht alle waren begeistert von ihrer Freundschaft.

„Eine Motte und ein Nachtfalter?“, riefen die anderen Insekten. „Das passt doch nicht!“

Lulu und Nero ließen sich davon nicht stören.

„Wir passen wunderbar – weil wir uns mögen“, sagte Lulu mutig.

Eines Tages kam ein starker Sturm.

Der Wind riss an den Blumen, der Regen peitschte gegen das Glas der Gartenlaube, und Blätter flogen durch die Luft.

„Wir müssen uns verstecken!“, rief Nero.

„Die Gießkanne ist zu nah am Wasser“, sagte Lulu. „Da könnten wir weggespült werden.“

Zusammen flogen sie durch das Unwetter, suchten Schutz, doch überall war es nass und stürmisch.

Da sah Lulu ein kleines Fenster, das einen Spalt offenstand.

„Dort!“, rief sie und flog mit letzter Kraft hindurch.

Drinnen war es warm und trocken.

Es roch nach Vanille und Büchern.

Ein Kind saß auf dem Bett, eingekuschelt in eine Decke und las bei einer kleinen Lampe.

Lulu und Nero schwebten zur Decke hinauf und setzten sich auf einen Regalboden.

„Hier ist es schön“, flüsterte Nero.

Das Kind sah die beiden, lächelte und sagte: „Na ihr zwei, habt ihr euch auch vorm Regen versteckt?“

Lulu kicherte leise.

Sie fühlte sich sicher, geborgen – und nicht mehr allein.

In dieser Nacht schliefen sie eingerollt auf einem Buch mit Sternen auf dem Einband.

Am Morgen war der Sturm vorbei.

Der Himmel war klar, und die Wiese glitzerte im Sonnenlicht.

Lulu und Nero flogen hinaus und landeten auf einem Gänseblümchen.

„Ich hätte nie gedacht, dass eine kleine Motte wie ich so viel erleben würde“, sagte Lulu.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Freundin finde, die das Licht liebt und trotzdem bei mir bleibt“, sagte Nero.

Die anderen Motten und Falter kamen langsam näher.

„Ihr habt euch im Sturm geholfen?“, fragte eine alte Motte beeindruckt.

„Ja“, sagte Lulu und strahlte.

Seitdem waren Motten und Falter öfter gemeinsam unterwegs.

Lulu und Nero flogen immer an der Spitze, suchten Licht und Schatten und erzählten Geschichten von fliegenden Pfannkuchen, tanzenden Glühwürmchen und einem Kind mit Vanilleduft.

Und Lulu?

Sie blieb immer die kleine Motte mit dem großen Herzen – und einem besten Freund an ihrer Seite.


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