Heute soll es mit dem Fahrrad zur Siegfähre bei Troisdorf gehen – ein kleiner Familienausflug mit Picknick und viel Natur.

Doch bevor es losgeht, gibt es ein kleines Problem: Mama möchte keinen Helm tragen, weil sie ihre Locken nicht zerdrücken will.

Zum Glück hat Mila eine wunderbare Idee, wie sie trotzdem alle sicher – und fröhlich – ankommen.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war Sonntagmorgen, die Sonne blinzelte durchs Fenster und draußen sangen schon die Vögel.

Mila hüpfte aufgeregt durch die Küche.

„Fahrradausflug! Fahrradausflug!“, rief sie immer wieder.

Papa füllte die Trinkflaschen mit Apfelschorle, Mama schnitt Melonenwürfel und belegte Brote.

Alles war vorbereitet für einen Ausflug zur Siegfähre – diesem kleinen Abenteuerort mit dem Wasser, den Wiesen und der wackelnden Fähre, die immer ein bisschen nach Seilbahn klang.

„Alle Helme parat?“, fragte Papa fröhlich.

Mila nickte und klopfte auf ihren pinken Sternchen-Helm.

Papa setzte sich seinen grauen Helm auf.

Nur Mama stand noch vor dem Spiegel und seufzte.

„Ach … meine Locken …“, murmelte sie.

„Was ist denn, Mama?“, fragte Mila neugierig.

„Der Helm macht meine Haare ganz platt. Danach seh ich aus wie ein aufgeplatztes Sofakissen.“

„Aber du hast doch immer gesagt, Sicherheit geht vor“, sagte Mila.

Mama lächelte.

„Ja, das stimmt schon. Aber ich wollte heute einfach mal hübsch aussehen. Für das Familienfoto an der Sieg.“

Mila dachte nach.

Dann nahm sie ihren Helm ab und reichte ihn ihrer Mama.

„Schau mal. Meiner hat hinten so ein kleines Rädchen zum Verstellen. Dann drückt er nicht so.“

Mama nahm ihn vorsichtig in die Hand und probierte es aus.

„Oh … das ist ja weich gepolstert innen.“

„Genau! Und du bekommst den schönsten Helm von allen. Ich kann deinen auch verzieren!“

Sie rannte los, kam mit zwei Haarspangen, einem bunten Schal und ein paar Glitzerstickern zurück.

„So, jetzt machen wir daraus den Lockenfreundlichsten Glitzerhelm der Welt!“

Papa lachte und half beim Kleben.

Am Ende sah der Helm wirklich wunderschön aus – mit einem glitzernden Schmetterling an der Seite und einem kleinen bunten Band, das im Wind flattern konnte.

Mama betrachtete sich im Spiegel.

„Na gut“, sagte sie. „Ich bin bereit. Auf zur Siegfähre!“

Alle drei setzten sich auf ihre Fahrräder.

Es war warm, aber der Fahrtwind machte alles angenehm.

Sie fuhren über Felder, durch kleine Wälder und vorbei an summenden Wiesen.

Einmal rief Papa: „Vorsicht, Schlagloch!“, und einmal Mila: „Da vorne riecht’s nach Kuhfladen!“

Mama musste so lachen, dass sie fast die Balance verlor – aber zum Glück hatte sie ja jetzt einen Helm.

Nach einer Stunde Fahrt erreichten sie die Siegfähre.

Ein Seil zog das kleine Holzboot über den glitzernden Fluss, und am Ufer warteten Enten, Kinder mit Gummistiefeln – und ein alter Mann mit einer Eistüte.

„Eins, zwei, drei – Siegfähre, wir kommen!“, rief Mila.

Sie stiegen ab, machten ein Picknick unter einer Weide und ließen die Füße ins Wasser baumeln.

Ein Junge fragte neugierig: „Warum glitzert dein Helm so?“

Mama antwortete: „Weil meine Tochter mir gezeigt hat, wie wichtig ein Helm ist – und dass man auch mit Locken sicher und schön sein kann.“

Alle lachten.

Am Ende des Tages fuhren sie zufrieden nach Hause.

Die Sonne ging langsam unter, und Mama flüsterte:

„Weißt du was, Mila? Ich glaube, ich trage ab jetzt immer Helm. Auch wenn wir nur zum Bäcker radeln.“

Mila grinste.

„Dann machen wir dir noch mehr Sticker drauf. Vielleicht auch mit einem Fuchs.“

„Unbedingt!“, sagte Papa. „Dann erkennen wir dich schon von Weitem – als unsere mutige, glitzernde Mama.“