Eines Nachts entdeckt Mila einen winzigen Stern, der in ihren Garten gefallen ist.
Er glitzert kaum noch, und niemand weiß, wie er zurück an den Himmel kommen soll.
Was Mila dann tut, ist mutig, herzerwärmend – und einfach magisch.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Die Nacht war still, nur das Zirpen der Grillen war zu hören.
Mila lag in ihrem Bett und starrte zum Fenster hinaus.
Da blitzte plötzlich etwas auf.
Ein kleines, goldenes Licht fiel vom Himmel – langsam, wie eine Feder.
Neugierig schlüpfte Mila aus dem Bett, zog ihre Wollsocken an und lief in den Garten.
Zwischen den Blumen lag etwas, das leuchtete.
Es war rund wie eine Murmel, aber viel heller.
„Oh!“, flüsterte Mila. „Du bist ja ein Stern!“
Das Licht flackerte schwach. Eine sanfte Stimme antwortete:
„Ja … oder ich war es einmal. Ich bin gefallen und habe den Weg zurück verloren.“
Mila kniete sich hin und nahm den kleinen Stern vorsichtig in ihre Hände.
„Dann helfe ich dir. Bestimmt weiß der Mond, wie du wieder hinaufkommst.“
Sie wickelte den Stern in ihr Taschentuch und machte sich auf den Weg zum alten Apfelbaum.
Der Mond hing groß und rund über dem Garten.
„Guten Abend, lieber Mond!“, rief Mila leise. „Dieser Stern hat sich verirrt. Kannst du ihm helfen?“
Der Mond nickte freundlich, doch seine Stimme klang traurig.
„Ich würde ja, kleine Mila. Aber der Wind schläft heute tief. Ohne ihn kann der Stern nicht heimfliegen.“
Mila seufzte. „Dann wecke ich den Wind!“
Sie rannte zur Wiese hinunter, wo die Gräser im Schlaf flüsterten.
„Wind, Wind, wach auf!“, rief Mila.
Erst tat sich nichts. Dann bewegte sich ein Halm. Und noch einer.
Ein laues Lüftchen strich über Milas Wange.
„Wer ruft mich denn aus meinem Traum?“, murmelte der Wind verschlafen.
„Ich bin’s, Mila. Ein Stern ist gefallen. Er muss zurück nach Hause.“
Der Wind rauschte leise. „Oh, das ist lange her, dass ein Kind so etwas bemerkt hat.“
Er blies sanft in Milas Hände, und der kleine Stern begann wieder zu glühen.
„Danke!“, rief Mila fröhlich.
Der Wind grinste. „Na dann, halt ihn gut fest!“
Er wehte kräftiger, hob Milas Haare an und trug den kleinen Stern höher und höher.
Doch dann hielt er inne. „Ich kann ihn nicht ganz bis zum Himmel bringen. Dafür ist er zu schwach.“
Mila dachte nach.
„Vielleicht braucht er etwas, das ihn erinnert, wie schön es dort oben war.“
Sie sah zum Himmel, wo die Sterne funkelten.
Da kam ihr eine Idee.
Sie nahm den Stern und hielt ihn gegen ihr Herz.
„Ich wünsche dir Mut und Licht – so viel, dass du nie wieder vergisst, wer du bist.“
Ein letzter Windhauch glitt vorbei, und plötzlich wurde der Stern ganz hell.
Er tanzte einen kleinen Kreis um Mila und flüsterte:
„Danke, Mila. Ich werde dich nie vergessen.“
Dann schoss er nach oben – schneller als jede Sternschnuppe.
Mila stand mit offenem Mund da.
Über ihr funkelte ein neuer, besonders heller Stern.
Der Mond zwinkerte ihr zu.
„Du hast heute den Himmel ein Stück schöner gemacht.“
Mila lächelte.
Sie ging zurück ins Haus, legte sich ins Bett und sah aus dem Fenster.
Der Stern blinkte zweimal, als wolle er sagen: „Schlaf gut, meine Freundin.“
Mila zog die Decke bis zum Kinn und flüsterte:
„Gute Nacht, kleiner Stern.“
Dann schlief sie friedlich ein – und träumte von einem Himmel voller Freunde.
Ganz sanft endete die Nacht.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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