Milla ist ein kleiner Marienkäfer mit großen Flügeln – aber sie hat ein Geheimnis: Sie traut sich nicht zu fliegen.

Zum Glück hat sie gute Freunde, die ihr zeigen, dass man manchmal einfach springen muss – auch mit klopfendem Herz.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Milla war ein Marienkäfer.

Ein sehr hübscher, mit sieben Punkten, glänzenden Flügeln und wackligen Beinchen.

Aber sie hatte ein Problem.

Sie konnte nicht fliegen.

Genauer gesagt: Sie traute sich nicht.

Alle anderen Marienkäfer summten durch die Luft, sausten über Blumen und ruhten sich auf Blättern aus.

Nur Milla saß auf ihrem Lieblingshalm und schaute zu.

„Was ist denn los?“, fragte Spinne Karl, der über ihr sein Netz spannte.

„Ich hab Höhenwackelbeinchen“, flüsterte Milla.

„Du meinst Höhenangst?“, kicherte Karl.

„Ich meine: Mein Herz klopft, wenn ich an das Fliegen denke.“

Da kam Schnecke Lilli vorbei.

„Dann flieg doch mit deinem Herzklopfen los!“, schlug sie vor.

„Aber was, wenn ich falle?“

„Dann fang ich dich auf“, versprach Lilli und streckte sich gaaaanz lang.

Milla sah nach unten.

Sie saß auf einem Gänseblümchen. Gar nicht so hoch eigentlich.

Sie schluckte.

Dann spannte sie die Flügel ein kleines bisschen.

Sie surrten leise.

„Du kannst das!“, riefen Karl und Lilli gleichzeitig.

Milla stand auf.

„Okay … ich zähle bis drei.“

„Eins … zwei … zweieinhalb … zweieindreißig …“

„Drei!“, rief Karl.

Und Milla sprang!

Die Flügel zitterten – der Wind rauschte – und sie flog!

Nur ein kleines Stück.

Aber sie flog.

Sie drehte eine kleine Schleife, machte einen Hüpfer in der Luft und landete kichernd auf Lillis Schneckenhaus.

„Ich fliege! Ich fliege wirklich!“

„Das war nur der Anfang“, sagte Karl stolz.

„Ab morgen fängst du die Frühstücksbrötchen ein!“, lachte Lilli.

Milla grinste.

Sie fühlte sich größer als ein Sonnenblumenfeld.

Denn sie hatte es geschafft.

Und ab jetzt würde sie sich immer wieder trauen.