Minna, die kleine Hexe mit dem großen Herz

Onkel Guido
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Minna, die kleine Hexe mit dem großen Herz
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Tief im Wald wohnt eine kleine Hexe, vor der sich alle Kinder fürchten – dabei ist sie ganz anders, als sie denken.

Minna trägt bunte Röcke, backt Kekse und hilft verletzten Tieren mit selbstgemachten Zaubertropfen.

Erst als die Kinder sehen, wie liebevoll sie sich um einen kleinen Vogel kümmert, beginnt ein ganz besonderes Abenteuer.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Am Rande des Waldes, gleich hinter dem großen Brombeerbusch, lebte eine kleine Hexe in einem schiefen, bunten Häuschen.

Das Dach war krumm, der Schornstein rauchte rosa, und aus dem Fenster duftete es immer nach Apfel-Zimt-Kuchen.

Die kleine Hexe hieß Minna und war keine gewöhnliche Hexe.

Sie trug keine schwarzen Kleider, sondern bunte Röcke mit Punkten, Streifen und Sternen.

Ihr Hexenhut war viel zu groß und rutschte ihr ständig über die Augen.

Minna war freundlich, aber sehr schüchtern, und sie sprach nur mit Tieren – denn die Menschen hatten oft Angst vor Hexen.

In dem kleinen Dorf in der Nähe des Waldes lebten viele Kinder, die oft draußen spielten, lachten und sich Geschichten erzählten.

Eine davon war: „Im Wald wohnt eine Hexe, die Kinder in Frösche verwandelt!“

„Und sie fliegt auf einem Besen durch die Nacht!“, rief Paul und schwenkte einen Stock durch die Luft.

„Ich habe gehört, sie mischt Zaubertränke aus Spinnenbeinen!“, flüsterte Lisa mit großen Augen.

Alle lachten – aber niemand wagte sich zu weit in den Wald hinein.

Eines Morgens, als der Nebel noch tief zwischen den Bäumen hing, schlich Minna durch das Gras und sammelte Kräuter für ihren Hustentee.

Da hörte sie ein leises Zwitschern, das plötzlich in ein klägliches Piepsen überging.

Sie blickte unter einen Farn und entdeckte einen kleinen Vogel mit einem verletzten Flügel.

„Oh je, du armer Kleiner“, sagte sie sanft und hob den Vogel vorsichtig mit beiden Händen auf.

Sie wickelte ihn in ein weiches Tuch und steckte ihn in ihre Manteltasche.

„Komm, wir bringen dich erst mal nach Hause“, flüsterte sie und ging langsam den schmalen Waldpfad zurück.

Gerade in diesem Moment kamen drei Kinder aus dem Dorf – Paul, Lisa und der kleine Max – in die Nähe des Waldrandes.

Sie wollten mutig sein und die „Hexe“ vielleicht einmal sehen.

„Da! Da ist sie!“, rief Max plötzlich und zeigte auf die bunte Gestalt mit dem großen Hut.

Minna bemerkte die Kinder, erschrak und stolperte fast.

Ihr Hut rutschte ihr übers Gesicht, und sie ließ beinahe das Tütchen mit dem Vogel fallen.

„Sie hat etwas in der Hand!“, flüsterte Lisa erschrocken. „Vielleicht ist das ein Zaubertrank!“

„Oder ein verhexter Frosch!“, rief Paul.

Minna hörte das Geflüster, blieb stehen und nahm den kleinen Vogel vorsichtig aus ihrer Tasche.

„Keine Angst“, sagte sie leise, aber deutlich. „Das ist nur ein kleiner verletzter Vogel.“

Die Kinder trauten sich ein Stück näher.

„Willst du ihm etwa helfen?“, fragte Max vorsichtig.

Minna nickte und ging langsam zu einem Baumstumpf, auf dem sie sich niederließ.

Sie streichelte den Vogel, flüsterte ihm leise etwas zu und streute ein paar Tropfen aus einer kleinen Flasche auf seinen Flügel.

Der Flügel glitzerte kurz im Sonnenlicht, und der Vogel piepste fröhlich.

„Was war das?“, fragte Lisa neugierig.

„Ein Kräuteröl mit Ringelblume und ein wenig Lavendel“, antwortete Minna und lächelte.

Die Kinder kamen ganz nah heran.

„Darf ich ihn mal streicheln?“, fragte Paul zögernd.

„Aber ganz vorsichtig“, sagte Minna.

Paul legte einen Finger auf das weiche Gefieder und lächelte.

„Er hat gar keine Angst vor dir“, sagte er überrascht.

„Ich tue keinem etwas“, sagte Minna. „Ich mag nur keine lauten Stimmen und spitzen Fragen.“

Die Kinder setzten sich zu ihr auf den Boden, und Minna erzählte ihnen von ihrer Kräuterküche, von Zaubersalben und heilendem Tee.

Sie zeigte ihnen getrocknete Blätter, winzige Blüten und eine Schachtel mit Glitzerstaub.

„Und was machst du sonst noch so?“, fragte Lisa.

„Ich helfe kranken Tieren, repariere Spinnennetze und schreibe Gedichte mit Tinte aus Heidelbeeren“, sagte Minna stolz.

Die Kinder kicherten.

„Du bist ja gar nicht unheimlich“, stellte Max fest. „Eigentlich bist du… nett.“

Minna lächelte schüchtern und schob sich den Hut wieder aus dem Gesicht.

„Ich bin eben eine Waldhexe mit einem großen Herz“, sagte sie leise.

Der kleine Vogel flatterte plötzlich mit beiden Flügeln und zwitscherte fröhlich.

Dann flog er in einem kleinen Bogen davon – direkt in den Himmel.

Die Kinder klatschten begeistert.

„Das war wunderschön!“, rief Lisa.

„Darf ich morgen wiederkommen?“, fragte Paul.

„Nur wenn ihr euch leise benehmt und keine Frösche mitbringt“, sagte Minna und zwinkerte.

Von da an kamen die Kinder oft zu Besuch.

Sie sammelten Kräuter, lernten, wie man Wundsalbe rührt, und backten Apfel-Zimt-Kekse mit Minna.

Und im Dorf hieß es bald: „Die Hexe im Wald? Die ist gar nicht gruselig. Die hat das freundlichste Lächeln weit und breit.“

Und so lebte die kleine Hexe Minna nicht mehr allein – sondern mit vielen kleinen Freunden und einem stets offenen Herzen.

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… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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