Manchmal wartet ein großes Abenteuer ganz still im Wald — man muss nur genau hinhören.

Heute entdeckt Paula einen Baum, der nicht nur flüstert, sondern auch Wünsche erfüllen kann.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Paula war ein neugieriges Mädchen mit Sommersprossen und einem Herzen voller Abenteuerlust.

Jeden Tag stromerte sie durch den kleinen Wald hinter ihrem Haus, kletterte auf Bäume, sammelte bunte Blätter und hörte den Vögeln zu.

Doch heute war alles anders.

Als sie über einen umgefallenen Baumstamm balancierte, hörte sie plötzlich ein leises Wispern.

„Hilf… mir…“

Paula blieb stehen und spitzte die Ohren.

Da war es wieder.

„Hilf… mir…“

Sie drehte sich langsam um — und da sah sie ihn.

Einen alten, knorrigen Baum mit einer dicken, bemoosten Wurzel.

Aus der Rinde schien ein Gesicht zu schauen.

„Hast… du… einen Moment?“

Paula blinzelte erstaunt.

„Sprichst… du mit mir?“

Der Baum seufzte leise.

„Ja, kleine Paula. Ich bin der Wunschbaum. Aber ich bin traurig. Keiner hilft mir mehr.“

Paula legte den Kopf schief.

„Wobei soll ich dir helfen?“

„Meine Wurzeln sind zu trocken. Ich brauche Wasser. Und jemanden, der an mich glaubt.“

Paula nickte.

„Das krieg ich hin.“

Sie rannte zum Bach, füllte ihre kleine Gießkanne und schleppte Wasser zum Baum.

Immer wieder.

Der Baum lächelte.

„Danke, Paula. Du hast mir geholfen. Und weißt du was? Jetzt darfst du dir etwas wünschen.“

Paula überlegte.

Ein neues Fahrrad?

Ein Riesen-Eis?

Ein sprechender Hund?

Dann schüttelte sie den Kopf.

„Ich wünsche mir… dass mein kleiner Bruder bald wieder gesund wird.“

Der Baum lächelte warm.

„Ein guter Wunsch. Und er wird in Erfüllung gehen.“

Am nächsten Tag ging es Paulas Bruder tatsächlich besser.

Und der Wunschbaum?

Der stand jeden Tag da — und wenn Paula ihn besuchte, flüsterte er:

„Wer anderen hilft, bekommt selbst das größte Geschenk.“