In dieser Weihnachtsgeschichte, helfen Sara und Kaleb einem schwangeren Paar eine Unterkunft zu finden. Wer diese werdenden Eltern sind und welche heldenhaften Taten Sara unternimmt, damit die zwei nicht draußen schlafen müssen, erfährst du in dieser Geschichte.
…
Sara und Kaleb waren Zwillinge und acht Jahre alt.
Sie leben vor über 2000 Jahren in dem Land Israel.
Mit ihren Eltern wohnten sie nahe der Stadt Bethlehem.
Ihr Vater war Töpfer und hatte eine eigene Werkstatt.
Die Mutter kümmerte sich um die Familie, die drei Schafe, den Esel und den Ochsen.
Der Ochse half auf dem Feld, der Esel transportierte die Töpferwaren, die Schafe gaben die Wolle.
Aus der Wolle spann die Mutter Garn und webte Stoffe.
Daraus nähte sie die Kleidung für die Familie.
Auch Sara hatte schon ihre erste Decke gewebt.
An einem Tag, der zu einem ganz Besonderen werden sollte, hatten Kaleb und Sara mit ihrem Esel Mau einige Töpferwaren in ein benachbartes Dorf gebracht.
Der Rückweg war lang.
Und langsam wurde es Abend.
Die Sonne war schon leuchtend rot untergegangen.
„Ich habe Durst und mir tun die Füße weh!“, jammerte Sara.
„Nun, stell dich nicht an! Wir sind gleich da! Beeil dich! Ich habe Hunger“, antwortete Kaleb.
„Lass uns an dem Brunnen vorbeigehen! Dort können wir unseren Schlauch auffüllen!“, schlug Sara vor.
„Das ist doch ein Umweg!“, erwiderte Kaleb.
„Ach bitte“, bettelte Sara.
Kaleb konnte seiner Schwester nichts abschlagen.
„Na gut! Meinetwegen!“, sagte er.
Sie erreichten den Brunnen nach kurzer Zeit.
„Sieh mal Kaleb, da sind zwei Fremde. Ein Mann und eine Frau! Was haben die hier zu suchen?“, fragte Sara laut.
Sie ging auf das Paar zu und sah sofort, dass die Frau ein Kind erwartete.
Die schwangere Frau sah sehr müde und erschöpft aus.
Der Mann versuchte, sie zum Weitergehen zu bewegen.
Aber die Frau meinte: „Ach, Josef, lass mich. Ich kann nicht mehr! Ich bleibe hier sitzen.“
Der Mann, Josef, schaute sie kurz nachdenklich an.
Nach einer kurzen Weile sagte er: „Aber Maria, du weißt doch, wir müssen weiter nach Bethlehem. Ich muss uns dort in die Steuerlisten eintragen. Du weißt, das hat der König Herodes befohlen.“
„Vielleicht können wir helfen“, schlug Sara vor und winkte dem Pärchen.
„Ich will nach Hause“, seufzte Kaleb! „Ich habe Hunger“.
„Wir können Maria und Josef doch nicht hier sitzen lassen“, empörte sich Sara.
Zu dem Paar gewannt, sagte sie: „Maria, setz dich auf unseren Esel! Ich führe ihn und Josef kann eure Sachen tragen“.
Die beiden Erwachsenen überlegten kurz, schauten sich an und Maria stimmte dem Plan zu.
Und so setzte sich eine kleine Karawane in Bewegung.
Während sie durch die Dunkelheit gingen, fragte Sara: „Zu welchem Haus soll ich euch den bringen? Wo wohnt ihr?“
Plötzlich begann Maria zu weinen und sagte schluchzend: „Das ist es ja, wir haben noch keine Unterkunft! Und ich bin so müde! Und vielleicht kommt unser Baby heute Nacht! Was sollen wir nur tun?“
Josef versuchte, Maria zu trösten.
Langsam erreichten sie die Stadt.
Zum Glück waren die Stadttore noch offen.
Die Straßen waren voller Menschen.
Es war sehr viel Verkehr.
„So viele Leute müssen sich in die Steuerlisten der Stadt eintragen“, staunte Kaleb.
Sara führte ihre Gruppe zu einem Gasthaus.
Der Wirt stand vor der Tür.
Als er die Karawane erblickte, sagte er: „Wollt ihr etwa noch rein? Das passt nicht mehr! Geht weiter!“
Auch die anderen Herbergen waren schon lange voll!
„Ihr seid zu spät dran!“, sagte ein Herbergsvater.
Nun standen Sara und Kaleb zusammen mit Maria und Josef entmutigt am Stadttor.
„Ich habe eine Idee“, schrie Sara aufgeregt! „Ihr kommt mit zu uns!“
Kaleb hatte Einwände: „Sara, das Haus ist zu eng! Da können wir kaum liegen! Das geht nicht!“
„Aber Kaleb, wir machen es ihnen im Stall gemütlich! Das geht schon, ganz bestimmt. Also kommt mit“, sagte Sara entschlossen.
Nach kurzer Zeit erreichten sie das Zuhause von Sara und Kaleb.
Die Eltern warteten schon.
Sie hatten sich Sorgen gemacht!
Nun sahen sie den Besuch.
Sara erzählte, was passiert war.
Sofort lief die Mutter ins Haus und holte frische Leinentücher.
Sie richtet ein gemütliches Lager für Maria her.
Der Vater brachte frisches Heu für die Futterkrippe.
Zuletzt gaben sie dem Paar Brot, Käse und Wasser.
Maria und Josef waren unglaublich dankbar für diese Hilfe.
Dann legten sich alle zur Ruhe.
In der Nacht wurde Sara wach, sie war unruhig.
Etwas war anders als sonst.
Sie stand auf und wollte zum Stall gehen.
Auf dem Weg sah sie zum Himmel.
Ihr schien es, dass die Sterne heller funkelten als sonst.
Leise öffnete sie die Stalltüre.
Das Licht einer Laterne erhellte schwach den Raum.
Trotzdem konnte Sara erkennen, dass ein Baby in der Futterkrippe lag!
„Maria, euer Baby ist geboren! Herzlichen Glückwunsch“, freute sich Sara.
„Wie heißt es denn?“, fragte sie die glücklichen Eltern.
Maria antwortete mit einem müden Lächeln: „Wir haben ihm den Namen Jesus gegeben! Dieser Name heißt: Gott hilft!“
Sara sah sich den Jungen näher an.
„Ist ihm nicht kalt?“, fragte Sara besorgt.
Auf einmal schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf!
Sie hatte doch eine Decke selbst gewebt! Ihre Erste!
Sie war so stolz darauf.
Eigentlich wollte sie die Decke für immer aufbewahren als Erinnerung, dass sie alles schaffen konnte, was sie sich in den Kopf gesetzt hat!
Aber wenn dem kleinen Jesuskind kalt war, brauchte es eine Decke viel dringender!
Sara lief nach Hause und holte ihre geliebte, selbstgewebte Decke.
Gesagt, getan.
Sie breitet die Decke über das Kind in der Krippe aus.
Rechts und links drückte sie die Decke fest an.
Jetzt hatte es das Baby warm.
Es öffnete die Augen und blickte Sara an.
Ihr Herz machte einen Salto, in ihr hopste es geradezu vor Freude.
Dass sie mit ihren heldenhaften Taten Weihnachten gerettet hatte, wusste sie zu dem Zeitpunkt nicht.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
…
P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.