Hast du dich schon mal gefragt, warum wir Silvester feiern und wieso es so viel Lärm und bunte Lichter gibt?
In dieser Geschichte lernen Mia und Ben, woher der Brauch stammt und warum der letzte Tag im Jahr etwas ganz Besonderes ist.
Mama erzählt ihnen eine spannende Geschichte über einen alten Papst, mutige Römer und ein Feuerwerk, das die Geister vertreibt.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte!
...
Es war ein frostiger Dezembertag, und die kleine Mia saß mit ihrem Bruder Ben auf dem Sofa.
Draußen glitzerten die Eiszapfen an den Fenstern, und drinnen roch es nach Kakao und frisch gebackenen Keksen.
„Mia“, fragte Ben, „warum feiern wir eigentlich Silvester? Was ist das überhaupt?“
Mia dachte einen Moment nach, dann rief sie nach ihrer Mama.
„Mama! Ben will wissen, warum es Silvester gibt. Kannst du uns das erklären?“
Ihre Mama kam mit einem großen Buch in der Hand ins Wohnzimmer und setzte sich zu den beiden.
„Das ist eine wunderbare Frage“, sagte sie und schlug das Buch auf.
„Ich erzähle euch eine Geschichte, damit ihr es versteht.“
Die beiden Kinder kuschelten sich an ihre Mama, und sie begann:
„Vor vielen, vielen Jahren lebte ein Mann namens Silvester.
Er war ein ganz besonderer Mensch, denn er war ein Papst, das heißt, er kümmerte sich um viele Gläubige und war sehr weise.“
Ben runzelte die Stirn.
„Aber warum feiern wir ihn dann mit Feuerwerk?“
Mama lächelte.
„Warte, das erkläre ich dir.
Silvester starb an einem 31. Dezember vor über 1.500 Jahren.
Später, als er heiliggesprochen wurde, nannte man diesen letzten Tag im Jahr nach ihm: Silvester.“
Mia hob die Hand, als sei sie in der Schule.
„Aber warum feiern wir überhaupt den letzten Tag im Jahr?“
Mama blätterte eine Seite in ihrem Buch um.
„Das hat mit dem Kalender zu tun.
Früher hatten die Menschen einen Kalender, der vom alten Römischen Reich gemacht wurde.
Julius Caesar, ein berühmter Kaiser, hat vor über 2.000 Jahren beschlossen, dass das Jahr genau am 31. Dezember enden und am 1. Januar neu beginnen soll.“
„Oh“, sagte Mia, „und das war dann der allererste Silvesterabend?“
„Genau“, sagte Mama.
„Die Menschen haben damals angefangen, den Jahreswechsel zu feiern, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue willkommen zu heißen.
Das Feuerwerk kam später dazu.“
„Warum Feuerwerk?“ fragte Ben und rutschte neugierig näher.
„Weil die Menschen früher glaubten, dass sie mit Lärm und Licht böse Geister vertreiben können“, erklärte Mama.
„Feuerwerk war eine Möglichkeit, das neue Jahr mit einem großen Knall zu beginnen und das Schlechte des alten Jahres hinter sich zu lassen.“
Mia nickte.
„Also, die bunten Lichter sind nicht nur schön, sondern sollen uns auch Glück bringen?“
„Ganz genau“, sagte Mama.
„Heute denken wir weniger an die Geister, aber wir freuen uns über die schönen Farben und das Zusammenkommen mit unseren Familien und Freunden.“
Ben klatschte in die Hände.
„Das ist ja cool! Aber warum gibt es dann überall so viele gute Vorsätze?“
Mama lachte.
„Das ist eine alte Tradition.
Die Menschen glauben, dass der Jahreswechsel ein guter Moment ist, um über das nachzudenken, was man besser machen möchte.
Vielleicht möchte man freundlicher sein, mehr lernen oder gesünder leben.“
Mia überlegte.
„Ich könnte mir vornehmen, Ben nicht immer zu ärgern.“
„Das wäre ein guter Vorsatz“, sagte Mama und zwinkerte ihr zu.
„Und Ben, hast du schon einen Vorsatz?“
Ben grinste.
„Ich will mehr Schokolade essen.“
Alle lachten, und Mama sagte: „Das ist ein ungewöhnlicher Vorsatz, aber wenn er dich glücklich macht …“
Dann schlug Mama das Buch zu und sah die beiden an.
„Jetzt wisst ihr, warum wir Silvester feiern.
Es ist eine Zeit, um dankbar zu sein für das, was wir haben, und uns auf das zu freuen, was kommt.“
Mia schaute aus dem Fenster, wo die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren.
„Ich finde, Silvester ist toll“, sagte sie leise.
„Ich auch“, sagte Ben.
„Vor allem wegen des Feuerwerks.“
„Und weil wir zusammen sind“, fügte Mama hinzu.
Am nächsten Tag, als es endlich Abend wurde, saßen Mia, Ben und Mama zusammen am Fenster und schauten zu, wie die ersten Raketen in den Himmel stiegen.
Die bunten Farben leuchteten, und Ben rief begeistert: „Schaut, die bösen Geister haben keine Chance!“
Mia kicherte und flüsterte: „Ich singe trotzdem ein Lied für die guten Geister, falls sie bleiben wollen.“
Mama lächelte und dachte, dass dieser Silvesterabend für ihre Kinder wohl noch lange in Erinnerung bleiben würde.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
…
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