

Die kleine Emma möchte ganz genau wissen, wer der Nikolaus ist und warum er jedes Jahr Schuhe füllt.
Zum Glück entdeckt sie zu Hause ein kleines Zeichen der Weihnachtsmagie – und einen Fuchs, der mehr weiß, als es scheint.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
In einem gemütlichen Haus, das nach Plätzchen duftete und überall kleine glitzernde Lichter trug, lebte die fünfjährige Emma.
Es war der 5. Dezember, also der Abend vor Nikolaus.
Emma putzte gerade sehr sorgfältig ihre Stiefel.
Sie nahm ein Tuch, wischte jede kleine Ecke sauber und stellte die Stiefel ordentlich vor die Haustür.
Papa beobachtete sie und lachte leise.
„Na, wenn das mal keine blitzblanken Stiefel sind!“
Emma grinste stolz.
„Der Nikolaus soll ja sehen, wie gut ich das gemacht habe.“
Dann wurde sie plötzlich ernst.
Sie sah Papa an und fragte:
„Papa … wer ist der Nikolaus eigentlich? Ist er so etwas wie ein zweiter Weihnachtsmann?“
Papa setzte sich neben sie und strich ihr über die Haare.
„Weißt du, Emma … der Nikolaus war ein besonders guter Mann.“
„Gut?“, fragte Emma neugierig.
„Ja“, sagte Papa. „Er hat Menschen geholfen, die nichts hatten. Kindern, die traurig waren, brachte er kleine Geschenke. Heimlich. Damit sie sich freuen.“
Emma dachte darüber nach.
„Warum heimlich?“
Papa zwinkerte.
„Weil es nicht wichtig war, dass er gesehen wird. Sondern dass er Gutes tut.“
Emma nickte langsam.
Das klang richtig schön.
Mama kam dazu und brachte zwei kleine Becher Kakao.
„Vielleicht bekommst du heute Abend ja ein Zeichen“, sagte sie geheimnisvoll.
Emma setzte sich ans Wohnzimmerfenster.
Der Schnee fiel langsam.
Die Welt draußen wirkte still und weich.
Emma betrachtete ihre Stiefel vor der Tür.
„Kommt Nikolaus wirklich?“, flüsterte sie.
Da bewegte sich etwas im Garten.
Ein kleiner roter Fuchs hoppelte durch den Schnee.
Er blieb stehen, setzte sich hin und schaute direkt zu Emma hoch.
„Mama! Da ist ein Fuchs!“, rief Emma überrascht.
Mama kam ans Fenster.
„Ach, wie süß! Vielleicht will er gute Nacht sagen.“
Der Fuchs sah Emma lange an.
Sein Blick war warm und freundlich, als wüsste er genau, was Emma gerade dachte.
„Weißt du etwas über den Nikolaus?“, flüsterte Emma, obwohl der Fuchs sie natürlich nicht verstehen konnte.
Doch in diesem Moment geschah etwas ganz Besonderes.
Der Fuchs drehte sich um, wedelte mit seinem Schwanz und schnupperte an Emmas Stiefeln.
Dann setzte er sich wieder und blickte zum Himmel.
Emma staunte.
„Mama … glaubst du, der Fuchs zeigt nur, dass alles bereit ist?“
Mama lächelte.
„Vielleicht“, sagte sie. „Manchmal geben Tiere kleine Hinweise. Und manchmal passieren in der Weihnachtszeit Dinge, die man gar nicht erklären kann.“
Emma presste ihr Gesicht an die Fensterscheibe und flüsterte:
„Danke, kleiner Fuchs.“
Als der Fuchs langsam davontrabte, sah sie im Schnee kleine glitzernde Punkte – winzige Spuren, die wie Sternenstaub aussahen.
„Mama! Schau! Das glitzert!“
Mama trat näher.
„Oh! Das sieht wirklich magisch aus.“
„War das … Nikolaus-Magie?“, fragte Emma ehrfürchtig.
Mama kicherte.
„Vielleicht war der Fuchs nur neugierig. Vielleicht war es aber auch das Christkind. Oder ein Weihnachtsengel.“
Emma lächelte.
„Oder vielleicht zeigt mir jemand, dass alles gut ist.“
Mama nickte.
„Genau so.“
Emma blieb noch eine Weile am Fenster sitzen.
Sie sah die glitzernde Spur, die wie ein leises Versprechen wirkte.
Dann ging sie ins Bett.
Sie kuschelte sich in ihre warme Decke und flüsterte:
„Wenn der Nikolaus kommt, muss ich nicht wach bleiben. Denn ich weiß jetzt, warum es ihn gibt.“
Sie schloss die Augen.
„Er möchte einfach nur Gutes tun.“
Der Wind wehte leise.
Papa und Mama sahen später nach den Stiefeln vor der Tür.
Und in dieser Nacht, als alle schliefen, legte jemand – ganz heimlich – ein paar kleine Überraschungen in Emmas Schuhe.
Vielleicht der Nikolaus.
Vielleicht ein Engel.
Vielleicht nur Mama und Papa.
Aber Emma würde am nächsten Morgen genau wissen:
Was auch immer im Stiefel war … der Gedanke dahinter war das wahre Geschenk.
Und während der Schnee weiter sanft fiel, saß der kleine Fuchs im Garten und sah zufrieden zum Haus.
Als wollte er sagen:
„Ich habe gut auf euch aufgepasst.“
Und so endete der Nikolausabend warm, sicher und voller kleiner Wunder.

Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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