Wo der Weihnachtswunschzettel wirklich hingehört

Onkel Guido
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Jedes Kind fragt sich irgendwann, wohin der Wunschzettel zu Weihnachten gelegt werden muss, damit er ganz sicher beim Christkind oder Weihnachtsmann ankommt.

In dieser Geschichte findet die kleine Mia genau die magische Antwort darauf – mit Hilfe eines ganz besonderen kleinen Fuchses.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

In einem kleinen verschneiten Dorf, in dem jedes Haus nach Plätzchen duftete und die Lichterketten wie kleine Sterne funkelten, lebte ein Mädchen namens Mia.

Mia liebte Weihnachten.

Sie liebte das Knistern des Kaminfeuers.

Sie liebte die funkelnden Lichter in den Fenstern.

Aber am allermeisten liebte sie das Schreiben ihres Wunschzettels.

Schon seit Tagen überlegte sie, was sie dem Christkind schreiben wollte.

„Es muss perfekt werden“, sagte sie zu sich selbst.

Sie setzte sich an ihren kleinen Schreibtisch, nahm ihren Lieblingsstift und schrieb mit ruhiger Hand auf ein goldenes Blatt:

„Liebes Christkind, ich wünsche mir dieses Jahr etwas ganz Besonderes…“

Sie schrieb und schrieb, und am Ende legte sie das Blatt zufrieden vor sich hin.

„Fertig“, flüsterte sie und lächelte.

Doch plötzlich wurde ihr klar:

Sie wusste nicht, wohin sie ihren Wunschzettel legen sollte.

Auf den Schreibtisch?

Auf die Fensterbank?

In den Briefkasten?

„Mamaaa?“, rief Mia in die Küche.

„Wo soll ich meinen Wunschzettel hinlegen?“

Mama lächelte, während sie den Plätzchenteig knetete.

„Jedes Kind macht das anders, Mia. Manche legen ihn auf die Fensterbank. Manche stecken ihn in den Schuh. Manche auf den Teller.“

Mia runzelte die Stirn.

„Aber was ist der beste Ort?“

Mama zwinkerte.

„Das findest du vielleicht selbst heraus.“

Das machte Mia neugierig.

Sie zog ihre Winterstiefel an, packte den Wunschzettel fest in ihre Jackentasche und stapfte hinaus in den Schnee.

Die Flocken fielen leise und tanzten um sie herum.

„Ich muss jemanden finden, der sich auskennt“, murmelte sie.

Da raschelte es plötzlich hinter einem kleinen Tannenbaum.

Ein winziger, roter Fuchs kam hervorgesprungen.

Er hatte große, goldene Augen und ein weiches, warmes Fell.

„Hallo?“, flüsterte Mia erstaunt. „Bist du ein echter Fuchs?“

Der kleine Fuchs setzte sich, legte den Kopf schief und stupste sanft gegen ihre Hand.

Es fühlte sich an wie ein leises „Ja“.

„Weißt du vielleicht, wohin ich meinen Wunschzettel legen soll?“, fragte Mia zaghaft.

Der Fuchs sprang auf, drehte sich einmal im Kreis und lief dann los.

„Warte!“, rief Mia.

Sie folgte ihm durch den Garten, vorbei am Schneemann und dem alten Holzschuppen.

Der Fuchs führte sie zu einem kleinen Baum neben dem Haus.

Seine Zweige waren mit Frost überzogen und glitzerten wie tausend Diamanten.

Der Fuchs zeigte mit seiner Nase auf eine kleine Astgabel.

Mia überlegte.

„Hier soll ich ihn hinlegen? In den Baum?“

Der Fuchs nickte.

„Aber warum?“, fragte Mia.

Der Fuchs hob eine seiner kleinen Pfoten und kratzte leicht an der Rinde.

Ein winziger Funken Licht schimmerte darunter hervor.

Mia staunte.

„Oh! Das ist ja ein magischer Baum!“

Der Fuchs schnurrte zufrieden.

„Vielleicht ist das ein Weihnachtsbaum, bevor er geschmückt wird“, dachte Mia laut.

„Ein Baum, der mit dem Christkind verbunden ist.“

Der Fuchs stupste erneut gegen ihre Hand.

„Na gut“, sagte Mia lächelnd.

Sie holte ihren Wunschzettel aus der Tasche, faltete ihn vorsichtig und steckte ihn in die kleine Astgabel.

„So. Jetzt bist du sicher.“

Der Wind wehte einmal sanft durch die Zweige, als würde der Baum selbst zustimmend flüstern.

„Danke, kleiner Fuchs“, sagte Mia.

„Ohne dich hätte ich das niemals gefunden.“

Der Fuchs stellte sich auf die Hinterpfoten und tippte mit der Nase leicht gegen Mias Wange.

Dann sprang er davon und verschwand im Schneegestöber.

Am Abend erzählte Mia ihren Eltern alles.

„Der Baum war magisch“, sagte sie aufgeregt.

„Und der Fuchs hat es mir gezeigt!“

Papa hob sie hoch.

„Vielleicht weiß die Natur manchmal besser als wir, wohin Wünsche gehören.“

Mama lächelte warm.

„Und vielleicht hat das Christkind Freunde im Wald, die ihm helfen.“

Mia nickte.

Für sie war alles ganz klar.

In dieser Nacht lag sie im Bett und sah aus dem Fenster zu dem kleinen Baum.

Der Schnee glitzerte.

Die Zweige bewegten sich sanft.

Und in der Astgabel leuchtete ein winziges, goldenes Licht.

Mia flüsterte:

„Gute Nacht, lieber Wunschzettel. Gute Nacht, kleiner Fuchs.“

Sie kuschelte sich tief in ihre Decke.

Und als sie einschlief, glaubte sie, ganz leise eine Stimme zu hören:

„Dein Wunsch ist gut angekommen.“

Und so wusste Mia in ihrem Herzen:

Sie hatte den perfekten Ort gefunden.

Sanft.

Magisch.

Und mitten im Winterzauber.


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