Seit Zenzi ihre Streifen verloren – und dabei so viel über Freundschaft und Mut gelernt hatte – war einige Zeit vergangen.
Doch in ihrem Herzen blieb das Gefühl, dass ihr Abenteuer noch nicht zu Ende war.
Eines Morgens entdeckte sie etwas Wundersames am Himmel – und ein neues Abenteuer begann.
Eine Geschichte über bunte Pfade, leuchtende Hoffnung und die Magie, sich selbst zu finden.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Zenzi Zebra schlenderte gemütlich über die weichen Wiesen der Savanne.
Die Sonne schien warm auf ihren Rücken, und die Vögel zwitscherten fröhliche Melodien.
Seitdem sie ihre Streifen verloren hatte, war vieles anders.
Manchmal wurde sie noch schief angeschaut, aber ihre Freunde, vor allem der Papagei Pablo und die Schildkröte Trudi, mochten sie genau so, wie sie war.
„Du bist viel mehr als deine Streifen“, hatte Trudi einmal gesagt.
Das machte Zenzi glücklich – und auch ein kleines bisschen stolz.
Eines Tages, nachdem ein sanfter Sommerregen vorbeigezogen war, zeigte sich am Himmel ein wunderschöner Regenbogen.
Die Farben glänzten so kräftig, dass Zenzi den Atem anhielt.
Doch dann entdeckte sie etwas Erstaunliches:
Am Rand der Wiese schimmerte ein schmaler Pfad – in genau denselben Farben wie der Regenbogen.
Er sah fast aus, als ob er extra für sie da hingezaubert worden war.
„Das… das ist doch nicht echt, oder?“, flüsterte sie.
Doch Pablo, der gerade aus dem Geäst eines Baums flatterte, rief: „Zenzi! Ich glaube, das ist ein Regenbogenpfad! Der führt irgendwohin, wo Wunder wohnen!“
Zenzi blickte ihn an.
„Glaubst du, ich soll ihm folgen? Vielleicht finde ich dort etwas… etwas Besonderes?“
Pablo nickte so heftig, dass seine bunten Federn flogen. „Wenn jemand das darf, dann du!“
Zenzi lächelte und machte sich vorsichtig auf den Weg.
Der Regenbogenpfad war weich und warm unter ihren Hufen, fast wie Moos.
Er führte durch einen verwunschenen Wald, in dem die Blätter in bunten Farben leuchteten – nicht nur grün, sondern auch rosa, türkis und gold.
Vögel mit glitzernden Flügeln begleiteten sie singend ein Stück des Wegs.
Zenzi fühlte sich seltsam leicht – fast, als ob sie jeden Moment selbst abheben könnte.
In einer kleinen Lichtung traf sie auf ein Wesen, das aussah wie ein Einhorn, aber statt eines Horns trug es eine Krone aus Blüten.
„Willkommen auf dem Regenbogenpfad, Zenzi Zebra“, sagte es mit sanfter Stimme.
Zenzi staunte.
„Ihr kennt meinen Namen?“
„Aber natürlich“, lächelte das Wesen. „Du hast den Mut gehabt, anders zu sein. Du hast nicht nur deine Streifen verloren – du hast dein Leuchten gefunden.“
Zenzi wurde ganz warm ums Herz.
„Aber warum bin ich hier?“
„Weil du bereit bist, etwas zurückzubekommen“, sprach das Blütenwesen. „Nicht deine alten Streifen – sondern neue, die zu deinem Herzen passen.“
Es stupste Zenzi sanft mit der Nase.
Ein leises Knistern lag in der Luft.
Und da – da begannen auf Zenzi zarte, neue Streifen zu erscheinen.
Sie waren nicht mehr schwarz.
Sondern leuchteten in allen Farben des Regenbogens.
Zenzi wirbelte einmal im Kreis und lachte vor Freude.
„Ich sehe aus wie… wie ein Regenbogenzebra!“
„Nein“, sagte das Wesen. „Du siehst aus wie du – nur jetzt auch für andere sichtbar, wie bunt dein Inneres schon immer war.“
Zenzi verbeugte sich.
„Danke… das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe.“
Der Regenbogenpfad führte sie langsam zurück.
Die Farben in der Natur waren noch nie so strahlend gewesen.
Und auch wenn viele Tiere sie nun noch mehr anstarrten als früher, lächelte Zenzi und sagte freundlich:
„Ich bin Zenzi. Ich bin anders. Und das ist gut so.“
Als sie zurück bei Pablo und Trudi war, stürmten beide auf sie zu.
„Zenzi! Du bist… du bist… WUNDERSCHÖN!“, rief Pablo begeistert.
Und Trudi sagte ganz ruhig: „Jetzt können alle sehen, was ich schon immer wusste.“
Zenzi nickte und spürte, dass etwas ganz Neues begonnen hatte.
Und wenn sie heute durch die Savanne läuft, dann zieht sie einen leuchtenden Pfad hinter sich her.
Nicht aus Farben – sondern aus Mut, Freundschaft und einem Hauch Regenbogenmagie.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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