Zwischen Halloween & St. Martin – Eine Herbstgeschichte für Kinder

Onkel Guido
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Uwe und Marion erwarten wie jedes Jahr die Kinder an Halloween vor ihrer Tür. Doch diesmal sagen sie etwas ganz Besonderes: „Ne, nix Süßes oder Saures, kommt lieber zu St Martin wieder.“ Was es damit auf sich hat, erleben die Kinder in dieser märchenhaften  Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war ein kühler Herbstabend.

Die Blätter wirbelten bunt durch die Straßen und ein feiner Nebel legte sich über die Gärten.

Halloween stand vor der Tür.

Schon von weitem hörte man die ersten Kinder lachen und kichern.

Sie waren verkleidet, als Hexen, Gespenster und Vampire.

Mit kleinen Körbchen und Tüten in der Hand zogen sie von Haus zu Haus.

„Süßes oder Saures!“ riefen sie an jeder Tür.

Die meisten Nachbarn lachten, öffneten ihre Schalen und verteilten Schokolade, Kekse oder kleine Bonbons.

Doch als die Kinder an das Haus von Uwe und Marion kamen, war es ein bisschen anders.

Uwe stand schon an der Tür.

Marion kam mit einem freundlichen Lächeln hinzu.

Die Kinder riefen im Chor: „Süßes oder Saures!“

Da schüttelte Marion sanft den Kopf.

„Ne, nix Süßes oder Saures“, sagte sie leise, aber bestimmt.

Die Kinder schauten erstaunt.

„Wie bitte?“ fragte ein kleiner Junge mit einem Vampirumhang.

„Kommt zu St Martin wieder“, fügte Uwe hinzu und zwinkerte.

Die Kinder waren verwirrt.

Sie hatten von Halloween gehört, aber St Martin war doch etwas anderes.

„Was meint ihr damit?“ fragte ein Mädchen, das als Hexe verkleidet war.

Marion öffnete die Tür ein wenig weiter und ging zu den Kindern hinaus.

„Kommt, wir erzählen euch eine Geschichte.“

Zögernd traten die Kinder dazu.

Aus dem Wohnzimmer roch es nach warmem Tee und frischem Apfelkuchen.

Kerzen brannten und warfen ein goldenes Licht auf die Wände.

„Setzt euch doch mit auf die Treppenstufe“, sagte Uwe freundlich.

Die Kinder setzten sich auf die Stufen, während Marion eine Schale mit kleinen Äpfeln hinstellte.

„Also“, begann sie, „Halloween ist lustig und macht Spaß. Aber bei uns aufm Dorf in Ranzel feiern wir viel lieber St Martin.“

Die Kinder schauten gespannt.

„Wer von euch kennt die Geschichte von St Martin?“ fragte Uwe.

Einige Kinder hoben zögerlich die Hand.

„Der Mann mit dem roten Mantel, oder?“ rief ein Junge.

„Ganz genau“, nickte Uwe. „Martin war ein Soldat. Er ritt an einem kalten Winterabend an einem Bettler vorbei. Der arme Mann zitterte vor Kälte.“

„Und dann?“ fragte die Hexe neugierig.

„Martin hatte nur seinen Mantel. Also schnitt er ihn mit dem Schwert in zwei Teile und gab dem Bettler eine Hälfte. So konnte der arme Mann nicht erfrieren.“

Die Kinder nickten leise.

„Das ist ein Fest des Teilens“, erklärte Marion. „Und darum freuen wir uns jedes Jahr auf den Laternenumzug. Kinder singen Lieder, tragen bunte Laternen und erinnern daran, wie schön es ist, miteinander zu teilen.“

„Und da gibt es auch Weckmänner!“ rief Uwe lachend.

„Weckmänner?“ fragte ein kleines Gespenst.

„Das sind süße Hefemännchen mit Rosinenaugen“, erklärte Marion. „Und manchmal haben sie sogar eine Pfeife aus Ton im Arm.“

Die Augen der Kinder leuchteten.

„Also, wenn ihr Lust habt, dann kommt doch in ein paar Tagen zu unserem St Martins Umzug“, sagte Uwe. 

Die Kinder sahen sich an.

Es war still.

Dann sagte das kleine Gespenst leise: „Das klingt schöner als Süßes oder Saures.“

„Ja“, rief der Vampirjunge. „Ich will auch lieber Laterne laufen!“

Alle Kinder klatschten in die Hände.

Marion stand auf und holte einen Korb.

Darin lagen kleine bunte Laternen, die sie selbst gebastelt hatte.

„Hier, für euch“, sagte sie sanft. „Damit könnt ihr schon mal üben.“

Die Kinder nahmen die Laternen vorsichtig in die Hände.

Sie funkelten wie kleine Sterne.

„Darf ich meine gleich anzünden?“ fragte die Hexe.

„Heute noch nicht“, lächelte Marion. „Aber bald, beim Umzug, dann wird es richtig schön.“

Die Kinder bedankten sich und liefen fröhlich hinaus.

Sie sangen schon erste Laternenlieder, während sie in die Nacht verschwanden.

Uwe und Marion schauten ihnen nach.

„Weißt du, Marion“, sagte Uwe, „heute haben wir vielleicht etwas Wichtigeres verschenkt als Schokolade.“

Marion nickte. „Ja, wir haben ihnen die Freude am Teilen gezeigt.“

Draußen rauschte der Wind durch die Bäume.

Und in den Herzen der Kinder brannte ein neues, helles Licht.

Ein Licht, das bis zum St Martins Tag leuchten sollte.

Und wenn dann die Laternen durch die Straßen getragen würden, würden sich die Kinder an diesen Abend erinnern.

Leise, warm und voller Freude.

Und so endete dieser besondere Halloweenabend – mit einem Versprechen auf ein Fest, das Herzen verbindet.

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… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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