Christoph beobachtet begeistert, wie sein Papa alles Mögliche repariert – vom Auto bis zur Spülmaschine.
Auch Christoph möchte endlich etwas selbst reparieren und wählt sich ausgerechnet das Aquarium seiner Fische aus.
Was dann passiert, sorgt für Aufregung, ein paar Pfützen und ein ziemlich glückliches Ende.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Christoph war fünf Jahre alt und wohnte mit Mama, Papa und seinen beiden Goldfischen in einem kleinen Haus mit Garten.
Am liebsten schaute er seinem Papa zu, wenn der Sachen reparierte.
Papas Werkzeugkiste war für Christoph wie eine Schatzkiste: voller Schraubenzieher, Zangen, Nägel und bunter Dübel.
„Was machst du da, Papa?“, fragte Christoph, als Papa draußen im Garten die quietschende Schaukel abschraubte.
„Ich öle die Scharniere, damit du wieder ganz ohne Quietschen schaukeln kannst“, erklärte Papa freundlich.
Christoph beobachtete jedes Handgriff ganz genau.
Als die Schaukel wieder hing, schwang sie so leicht wie ein Blatt im Wind.
Ein paar Tage später stand Papas Auto in der Einfahrt.
An der Seite war eine kleine Beule.
Papa klopfte mit einem Gummihammer dagegen, polierte ein wenig – und die Beule war fast verschwunden.
„Wow!“, sagte Christoph bewundernd. „Du kannst alles reparieren!“
Papa lachte.
„Na ja, nicht alles. Aber ich versuch’s gern.“
Wenig später summte und brummte es in der Küche.
Die Spülmaschine machte komische Geräusche.
Papa schraubte die Klappe ab, schaute hinein, pustete, zog ein kleines Sieb heraus, säuberte es – und wie von Zauberhand funktionierte alles wieder.
Christoph seufzte.
„Ich will auch mal was reparieren.“
„Du bist noch klein“, sagte Mama. „Aber irgendwann wirst du auch ein guter Heimwerker.“
Das war Christoph nicht genug.
„Ich will aber jetzt etwas reparieren!“
Also ging er auf die Suche.
Er schaute unter sein Bett, in den Schuhschrank, unter den Couchtisch.
Nichts kaputt.
Dann fiel sein Blick auf das Aquarium.
Darin schwammen seine beiden Goldfische: Glubschi und Blubber.
„Die Lampe oben flackert manchmal“, murmelte Christoph. „Das kann ich bestimmt reparieren.“
Er stellte sich auf seinen kleinen Hocker, streckte sich und zog den Stecker vom Aquarium aus der Steckdose.
Sofort wurde es dunkel im Wasser.
Glubschi und Blubber drehten verwirrt ihre Runden.
„Ich hole euch da raus, keine Sorge!“, sagte Christoph ernst. „Ich bring euch in Sicherheit, solange ich arbeite.“
Er tappte in die Küche und suchte nach einer Schüssel.
Da stand sie: Mamas gute große Suppenschüssel aus Porzellan.
Christoph schleppte sie vorsichtig ins Wohnzimmer.
Mit seinem kleinen Eimer schöpfte er Wasser aus dem Aquarium und goss es in die Schüssel.
Dann holte er mit einem Plastikbecher zuerst Glubschi, dann Blubber aus dem Becken und setzte sie in die Schüssel.
Doch das Wasser war zu wenig.
Also holte Christoph noch einen Becher voll – und verschüttete die Hälfte auf den Teppich.
„Nicht schlimm“, murmelte er. „Hauptsache, ich kann jetzt die Lampe reparieren.“
Er nahm einen kleinen Schraubenzieher aus seinem Spielzeugkasten.
Doch kaum hatte er die erste Schraube angefasst, da hörte er ein lautes Klonk!
Die Suppenschüssel war auf dem Hocker ins Rutschen geraten – und stand nun halb auf dem Rand, wackelig und gefährlich.
„Oh nein!“, rief Christoph.
Im selben Moment klingelte es an der Tür.
Es war Frau Fröhlich, die Nachbarin.
Sie wollte gerade zur Tür hereinkommen, da sah sie durch das Fenster Christoph mit tropfendem T-Shirt, einer wackelnden Schüssel und zwei schockierten Fischen darin.
Sie rief: „Christoph! Was machst du da?“
Christoph sah erschrocken auf.
„Ich rette meine Fische! Ich wollte das Licht reparieren!“
Frau Fröhlich eilte ins Wohnzimmer, schnappte sich die wackelnde Schüssel und stellte sie sicher auf den Tisch.
„Oh weh! Die schöne Suppenschüssel – und die armen Fische!“, sagte sie.
Christoph sah bedröppelt aus.
„Ich wollte doch nur helfen… so wie Papa.“
Frau Fröhlich lächelte und tupfte ihm die Stirn trocken.
„Das war sehr mutig von dir, aber Fische brauchen ganz besonderes Wasser, und das Aquariumlicht sollte lieber ein Erwachsener reparieren.“
Kurz darauf kamen Mama und Papa zurück.
Sie hörten von der Aktion und staunten nicht schlecht.
„Christoph!“, sagte Mama streng, aber nicht böse. „Das war gefährlich – und die Suppenschüssel war ein Geschenk zur Hochzeit!“
Papa kniete sich neben Christoph.
„Ich sehe, du hast ein großes Herz – und viele Ideen. Aber Heimwerken heißt auch, zu wissen, wann man Hilfe braucht.“
Christoph nickte traurig.
„Ich dachte, ich kann das schon…“
Papa nahm ihn in den Arm.
„Du wirst das alles noch lernen. Aber mit Geduld – und einem eigenen kleinen Werkzeugkasten.“
Am nächsten Tag bekam Christoph eine kleine Werkzeugtasche – nur mit Dingen, die für Kinder ungefährlich sind: ein Holzhammer, eine kleine Ratsche, Schrauben aus Kunststoff und ein Übungsbrett.
Und das Aquarium?
Das reparierte Papa am Abend, während Christoph ihm zusah.
Glubschi und Blubber schwammen bald wieder fröhlich unter der neuen, nicht flackernden Lampe.
„Weißt du was?“, sagte Christoph. „Ich helfe jetzt erst mal nur beim Reparieren. Und wenn ich groß bin, mach ich das alles allein.“
Papa grinste.
„Das ist ein echter Heimwerker-Plan.“
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
…
P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.