Crissy, die neugierige kleine Rennmaus, hat genug davon, immer nur in ihrem Käfig zu bleiben. Als sich eine Gelegenheit ergibt, schlüpft sie hinaus und erkundet die große, unbekannte Welt außerhalb ihres Kinderzimmers. Doch draußen lauern nicht nur spannende Entdeckungen, sondern auch eine Begegnung mit der Nachbarskatze Schnurri! Wird Crissy sicher nach Hause zurückkehren?
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Crissy, die kleine Rennmaus, lebte in einem gemütlichen Käfig im Kinderzimmer von Lissi.
Ihr Zuhause war schön eingerichtet, mit weichem Stroh, einem kleinen Häuschen und einem Rad, in dem sie jeden Tag ihre Runden drehte.
Doch heute fühlte sich Crissy unruhig.
Lissi war in der Schule, und die Stunden vergingen nur langsam.
Neugierig blickte Crissy durch die Gitterstäbe.
Draußen gab es sicher viel zu entdecken.
Plötzlich bemerkte sie, dass die Tür ihres Käfigs nicht richtig geschlossen war.
Mit ihren kleinen Pfoten drückte sie dagegen – und schwupps, die Tür sprang auf!
Crissy zögerte einen Moment.
Dann wagte sie es und huschte flink aus dem Käfig.
Auf dem Boden angekommen, schnupperte sie vorsichtig in die Luft.
Alles roch so anders, so aufregend!
Neugierig flitzte sie unter Lissis Schrank, dann weiter zum Schreibtisch.
Dann sah sie einen kleinen Spalt unter der Tür.
Mit ein paar schnellen Sprüngen war sie hindurch und rannte in den Flur.
Hier war es viel größer als in ihrem Zimmer!
Doch das war noch nicht genug.
Crissy folgte ihrem Forscherdrang und sauste durch den Flur bis zur Treppe.
Treppen war sie noch nie heruntergelaufen, aber sie war eine flinke Rennmaus!
Mit vorsichtigen Sprüngen sauste sie von Stufe zu Stufe.
Unten angekommen, roch sie einen neuen, unbekannten Duft.
Er führte sie zur Terrassentür.
Draußen schien die Sonne, und Crissy konnte Vögel zwitschern hören.
Sie quetschte sich durch eine kleine Öffnung und stand plötzlich im Garten.
Hier war es wunderschön!
Das Gras kitzelte an ihren Pfoten, und überall gab es spannende Geräusche.
Doch plötzlich hörte sie ein leises Miauen.
Crissy erschrak und blieb stehen.
Langsam drehte sie sich um – und da saß sie: Schnurri, die Nachbarskatze.
Schnurri war eine große, getigerte Katze mit glänzendem Fell.
Neugierig betrachtete sie die kleine Rennmaus.
„Na, wen haben wir denn da?“ schnurrte Schnurri und legte den Kopf schief.
Crissy zitterte ein wenig.
„I-ich bin Crissy“, piepste sie.
„Und du bist eine Katze! Du frisst doch bestimmt Mäuse, oder?“
Schnurri lachte leise.
„Ach was! Ich bin eine Hauskatze. Ich bekomme mein Futter von meinem Menschen. Ich fange höchstens mal einen Grashüpfer zum Spaß.“
Crissy entspannte sich ein wenig.
„Dann … dann bist du also nicht gefährlich?“
Schnurri blinzelte freundlich.
„Nicht für dich, kleine Maus. Aber was machst du überhaupt hier draußen?“
Crissy überlegte kurz.
„Ich wollte einfach mal sehen, wie es außerhalb meines Käfigs ist. Aber jetzt weiß ich gar nicht, wo ich hin soll.“
Schnurri streckte sich und gähnte.
„Na, dann zeige ich dir mal den Garten! Aber pass auf, dass keine anderen Katzen dich sehen. Nicht alle sind so nett wie ich.“
Crissy nickte aufgeregt.
Schnurri sprang elegant über den Rasen, und Crissy rannte flink hinterher.
Gemeinsam erkundeten sie den Garten.
Crissy kletterte auf einen kleinen Felsen und blickte stolz in die Ferne.
Sie schnupperte an bunten Blumen und ließ sich von einem sanften Windhauch durch ihr Fell streichen.
Schnurri führte sie zum Gartenteich, wo sich Frösche versteckten.
„Hier muss man leise sein“, flüsterte Schnurri.
„Die Frösche haben Angst vor allem, was sich bewegt.“
Crissy staunte.
So viele spannende Dinge hatte sie noch nie gesehen!
Gerade wollte sie weiterlaufen, als sie plötzlich eine vertraute Stimme hörte.
„Crissy! Wo bist du?“
Es war Lissi!
Crissy hielt inne.
Ihr kleines Herz pochte heftig.
Schnurri sah sie an.
„Dein Mensch sucht dich. Ich glaube, es ist Zeit für dich, nach Hause zu gehen.“
Crissy schaute zur Terrasse.
Dort stand Lissi, ihre Augen voller Sorge.
Sie rief erneut: „Crissy! Bitte komm zurück!“
Crissy wusste, dass sie Lissi nicht länger warten lassen konnte.
Mit einem letzten Blick zu Schnurri sagte sie:
„Danke für das Abenteuer! Ich werde dich nie vergessen!“
Dann rannte sie los, so schnell ihre kleinen Pfoten sie trugen.
„Lissi! Ich bin hier!“ piepste sie, als sie die Terrasse erreichte.
Lissi hörte das leise Geräusch und blickte nach unten.
Dann riss sie die Augen auf.
„Crissy! Da bist du ja!“
Sanft nahm sie die kleine Rennmaus in die Hände und drückte sie vorsichtig an sich.
„Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt!“
Crissy ließ sich in ihre warme Hand kuscheln.
„Es tut mir leid, Lissi. Ich verspreche dir, dass ich nie wieder alleine abhaue.“
Lissi seufzte erleichtert.
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“
Dann dachte sie kurz nach.
„Weißt du was? Ich werde dir einen Freund besorgen, damit du dich nicht mehr so alleine fühlst, wenn ich in der Schule bin.“
Crissy blinzelte erfreut.
„Das klingt toll!“
Glücklich trug Lissi ihre kleine Rennmaus zurück ins Haus.
Dort bekam Crissy erst einmal ihr Lieblingsfutter und kuschelte sich danach in ihr Häuschen.
Sie war müde von ihrem großen Abenteuer – aber auch glücklich, wieder zu Hause zu sein.
Und von nun an wusste sie: Das größte Abenteuer war, immer bei denen zu sein, die einen lieb hatten.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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