Bubi, der kleine Rauhaardackel, ist bekannt für seinen eisernen Willen. Nichts und niemand kann ihn dazu bringen, das zu tun, was er nicht will – bis die charmante Dackeldame Tinchen auftaucht. Plötzlich zeigt Bubi, wie viel in ihm steckt, und überrascht alle mit seinen Kunststückchen.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Bubi war ein kleiner Rauhaardackel mit buschigen Augenbrauen und einem dickköpfigen Charakter.
Wenn Bubi etwas nicht wollte, blieb er einfach stehen, als wäre er aus Stein gemeißelt.
„Bubi, komm schon, sei ein braver Hund!“, flehte sein Herrchen, Herr Meier, oft, während er an der Leine zog.
Doch Bubi rührte sich keinen Millimeter.
Leckerlis? Interessierten ihn nicht.
Freundliche Worte? Hörte er nicht einmal zu.
„Dieser Hund hat einen Willen wie ein Fels in der Brandung“, seufzte Herr Meier.
Die Nachbarn hatten es längst bemerkt.
„Da kommt Herr Meier mit seinem kleinen Dackel-Felsen!“, riefen sie lachend, wenn Bubi mal wieder mitten auf dem Gehweg stehen blieb.
Eines Tages, während eines Spaziergangs im Park, geschah etwas Unerwartetes.
Ein zierlicher Rauhaardackel mit glänzendem Fell und einer roten Schleife am Hals kam auf Bubi zugetrottet.
„Hallo, ich bin Tinchen“, sagte sie freundlich und schnupperte an ihm.
Bubi hob den Kopf und sah Tinchen zum ersten Mal.
Seine buschigen Augenbrauen wackelten vor Überraschung.
„Ähm, ich… ich bin Bubi“, stotterte er.
Herr Meier lachte.
„Na, Bubi, du scheinst ja plötzlich motiviert zu sein.“
Von diesem Moment an war Bubi wie ausgewechselt.
Er folgte Tinchen durch den Park, ohne auch nur einmal stehen zu bleiben.
„Das habe ich noch nie erlebt!“, sagte Herr Meier staunend.
Tinchen schien etwas Besonderes an sich zu haben.
Bubi wollte ihr imponieren und begann, sich von seiner besten Seite zu zeigen.
Am nächsten Tag ging Herr Meier mit Bubi und Tinchen wieder in den Park.
„Schau mal, Tinchen, was ich kann!“, rief Bubi stolz.
Er sprang über einen kleinen Baumstamm und drehte sich einmal im Kreis.
Tinchen klatschte mit den Pfoten.
„Wow, das war toll!“, sagte sie begeistert.
Bubi war überglücklich.
„Das war doch nichts!“, rief er und begann, weitere Kunststückchen vorzuführen.
Er setzte sich auf Kommando hin, gab Pfötchen und rollte sich sogar auf den Rücken.
Die Leute im Park blieben stehen und applaudierten.
„Das ist ja ein echter Show-Dackel!“, rief eine ältere Dame.
Bubi schwoll vor Stolz die Brust.
Herr Meier konnte es kaum glauben.
„Bubi, ich wusste gar nicht, dass du so viel kannst!“, sagte er und kraulte seinen kleinen Dackel.
Tinchen lächelte Bubi an.
„Du bist wirklich beeindruckend“, sagte sie.
Von da an war Bubi nicht mehr stur.
Wenn Tinchen in der Nähe war, folgte er Herr Meier aufs Wort.
Er hörte plötzlich auf Befehle, ließ sich mit Leckerlis belohnen und genoss es, im Mittelpunkt zu stehen.
„Das ist nicht mehr mein alter Bubi“, sagte Herr Meier lachend.
„Er hat sich komplett verändert.“
Die Spaziergänge mit Tinchen wurden zur täglichen Routine.
Die beiden Dackel liefen Seite an Seite durch den Park, erkundeten die Büsche und jagten spielerisch einander hinterher.
„Ich glaube, Tinchen hat Bubi gezeigt, wie schön es ist, sich anzustrengen“, sagte Herr Meier eines Tages zu Tinchens Besitzerin, Frau Schulz.
„Das glaube ich auch“, antwortete sie lächelnd.
Am Ende jedes Tages war Bubi müde, aber glücklich.
Er wusste, dass er etwas Besonderes war, und er liebte es, das Beste aus sich herauszuholen – besonders, wenn Tinchen zusah.
Und so lebte Bubi fortan als der vielleicht sturste, aber gleichzeitig liebenswerteste kleine Show-Dackel der Stadt.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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