Als in der Nachbarschaft eine neue Katze einzieht, gerät die Mäusefamilie Schmitz in große Aufregung. Aus Angst um ihren Käsevorrat ziehen sie kurzerhand zu ihrem treuen Freund King Bello, dem Bernhardiner. Doch schon bald merken sie, dass die Katze gar nicht so gefährlich ist, wie sie dachten.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte!
...
Die Mäusefamilie Schmitz lebte in einem gemütlichen kleinen Loch unter der großen Kastanie im Garten.
Papa Max, Mama Melli und die Mäusekinder Moritz und Milli waren glücklich dort, denn die Vorratskammer war bis oben hin mit leckerem Käse gefüllt.
Eines Tages kam Milli aufgeregt hereingerannt.
„Mama, Papa, habt ihr es schon gehört? In das Nachbarhaus ist eine Katze eingezogen!“, rief sie mit großen Augen.
Papa Max legte seinen Käsewürfel zur Seite und sah Milli besorgt an.
„Eine Katze? Das ist keine gute Nachricht“, sagte er und runzelte die Stirn.
Moritz nickte eifrig und fügte hinzu: „Ich habe sie gesehen! Sie hat große grüne Augen und einen langen, buschigen Schwanz. Sie sieht aus, als könnte sie uns alle erwischen!“
Mama Melli seufzte und strich Milli beruhigend über das Köpfchen.
„Das klingt gefährlich. Wir dürfen kein Risiko eingehen“, sagte sie schließlich.
Nach einer kurzen Familienbesprechung entschieden sie, dass es besser war, umzuziehen, bevor die Katze ihre Käsevorräte entdeckt.
„Aber wohin sollen wir gehen?“, fragte Milli traurig.
„Ich habe da eine Idee“, sagte Papa Max und lächelte. „Unser alter Freund King Bello wohnt doch ganz in der Nähe. Er hat eine große Hundehütte und ist der gutmütigste Bernhardiner, den man sich vorstellen kann.“
Die Kinder jubelten bei dem Gedanken, bei King Bello einzuziehen.
„Er wird uns bestimmt beschützen!“, sagte Moritz begeistert.
Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen.
„Vergesst den Käse nicht!“, rief Mama Melli, während sie einen kleinen Käsewagen mit den besten Stücken belud.
Mit vereinten Kräften schoben sie den Wagen durch den Garten bis zur großen Hundehütte von King Bello.
Der gutmütige Bernhardiner lag schnarchend in der Sonne, als die Mäusefamilie ankam.
„Hallo, King Bello!“, rief Papa Max laut.
Der Hund öffnete ein Auge und blinzelte verschlafen.
„Was für eine Überraschung! Die Schmitz-Mäuse! Was führt euch hierher?“, fragte er freundlich und setzte sich auf.
Papa Max erklärte die Situation, während Mama Melli den Käsewagen in die Hundehütte schob.
„Ihr könnt so lange bleiben, wie ihr wollt“, sagte King Bello mit einem breiten Lächeln.
„Ich passe auf, dass euch diese Katze nicht zu nahe kommt!“
Die Mäuse fühlten sich sicher und verbrachten die nächsten Tage damit, ihre neue Unterkunft gemütlich einzurichten.
„Es ist gar nicht so übel hier“, sagte Moritz, als er ein kleines Regal für den Käse baute.
Doch Milli war neugierig und konnte nicht aufhören, an die Katze zu denken.
„Wie sieht sie wohl aus? Und warum hat sie uns noch nicht gesucht?“, fragte sie eines Nachmittags.
„Vielleicht hat sie uns noch nicht entdeckt“, meinte Moritz.
„Oder sie plant einen großen Angriff!“, rief er dramatisch.
Milli beschloss, selbst nachzusehen.
„Ich werde zur Katze gehen und herausfinden, was sie wirklich vorhat“, sagte sie entschlossen.
„Bist du verrückt?“, rief Moritz, aber Milli ließ sich nicht aufhalten.
Am nächsten Morgen schlich sie sich leise aus der Hundehütte und machte sich auf den Weg zum Nachbarhaus.
Durch ein offenes Fenster spähte sie hinein und sah die Katze in der Küche.
Sie saß vor einem Teller mit… Karotten und Salat!
Milli war so überrascht, dass sie aus Versehen ein leises „Oh!“ von sich gab.
Die Katze hob den Kopf und sah Milli direkt an.
„Na, wer bist denn du?“, fragte die Katze mit einer sanften Stimme.
Milli zitterte ein wenig, aber sie fasste Mut.
„Ich bin Milli, aus der Mäusefamilie Schmitz. Wir haben Angst vor dir, weil wir dachten, du willst unseren Käse stehlen“, erklärte sie.
Die Katze lachte leise und schüttelte den Kopf.
„Käse? Oh nein, ich bin Veganerin. Ich esse nur Gemüse und Obst. Käse mag ich überhaupt nicht“, sagte sie und zeigte auf ihren Teller.
Milli staunte.
„Das heißt, du würdest uns gar nichts wegessen?“, fragte sie vorsichtig.
„Natürlich nicht“, antwortete die Katze und lächelte.
Milli rannte so schnell sie konnte zurück zur Hundehütte und erzählte ihrer Familie alles.
„Die Katze ist Veganerin! Sie mag keinen Käse!“, rief sie außer Atem.
„Wirklich?“, fragte Mama Melli ungläubig.
„Ja! Sie hat Karotten gegessen und keinen Käse“, bestätigte Milli.
Die Mäusefamilie war erleichtert.
„Dann können wir ja wieder nach Hause ziehen!“, rief Moritz glücklich.
King Bello lächelte und nickte.
„Das ist eine gute Nachricht. Aber ihr seid jederzeit wieder willkommen, falls ihr mich braucht“, sagte er.
Noch am selben Tag packten sie ihre Sachen und kehrten zu ihrem gemütlichen Loch unter der Kastanie zurück.
Die Katze, die sie später als Mimi kennenlernten, wurde sogar eine gute Freundin der Familie.
„Das war wirklich ein Abenteuer!“, sagte Milli, als sie abends zufrieden in ihr Bett kroch.
Mama Melli lächelte und deckte sie zu.
„Und es zeigt, dass man keine Angst vor etwas haben muss, das man noch nicht kennt“, sagte sie sanft.
In dieser Nacht schlief die Mäusefamilie Schmitz friedlich ein – und träumte von einem Käsevorrat, der nie ausgeht.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
…
P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.