Der kleine Rauhaardackel Flocke kann den Frühling kaum erwarten. Der Winter mit seiner Kälte und Dunkelheit macht ihm zu schaffen, und das Streusalz schmerzt an seinen Pfoten. Doch nun werden die Tage länger, die Sonne wärmt sein Fell, und die Wiesen erblühen in sattem Grün. Flocke freut sich darauf, endlich wieder mit den Schmetterlingen zu spielen und die Farben des Frühlings zu entdecken.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
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Der kleine Rauhaardackel Flocke saß auf seinem Lieblingsplatz am Fenster und schaute hinaus.
Draußen war alles grau und trist.
Der Himmel war voller dunkler Wolken, und der kalte Wind pfiff durch die kahlen Äste der Bäume.
„Ich mag den Winter nicht“, murmelte Flocke und legte sein zotteliges Köpfchen auf die Pfoten.
Jeden Morgen, wenn seine Besitzerin Vera mit ihm spazieren ging, war es noch stockdunkel.
Und am Abend, wenn es wieder nach draußen ging, war es nicht anders.
„Dunkel, dunkel, dunkel – immer dunkel!“, seufzte Flocke.
Vera hatte ihm ein leuchtendes Halsband gekauft, damit er im Dunkeln besser zu sehen war.
Doch Flocke mochte es gar nicht.
Er fühlte sich wie eine wandelnde Weihnachtsgirlande.
„Ein Dackel braucht so was nicht!“, beschwerte er sich oft.
Doch Vera war anderer Meinung.
„Flocke, es ist zu deiner Sicherheit“, sagte sie jedes Mal geduldig, wenn sie ihm das Halsband anlegte.
Und dann war da noch das Streusalz auf den Gehwegen.
Es brannte auf seinen empfindlichen Pfoten und ließ ihn manchmal aufjaulen.
„Widerliches Zeug!“, dachte er und leckte sich dann umständlich die Pfoten, um das Salz loszuwerden.
Zum Glück hatte Vera eine Pfotensalbe, die sie ihm nach jedem Spaziergang auftrug.
Es half ein wenig, aber schön war es trotzdem nicht.
„Ach, wäre doch endlich Frühling!“, seufzte Flocke und schloss die Augen.
Er träumte von grünen Wiesen, warmen Sonnenstrahlen und Schmetterlingen, die fröhlich durch die Luft flatterten.
Wie gerne würde er hinter ihnen herlaufen, mit seinen kurzen Beinchen über das frische Gras springen und sich genüsslich in der Sonne räkeln.
Im Frühling war die Welt viel schöner.
Die Tage waren länger, die Sonne wärmte sein Fell, und überall duftete es nach frischen Blumen.
Und das Beste: Es gab kein Salz mehr auf den Wegen!
„Nur noch ein bisschen Geduld, mein Kleiner“, sagte Vera eines Tages, als sie ihn nach dem Spaziergang ins warme Haus trug.
„Der Frühling kommt bestimmt bald.“
Flocke seufzte.
Er hatte wirklich genug vom Winter.
Die nächsten Wochen schienen sich endlos hinzuziehen.
Doch dann, eines Morgens, als er am Fenster saß, bemerkte er es:
Die Sonne schien etwas heller.
Die Luft roch anders.
Und in den kahlen Ästen der Bäume zwitscherten die ersten Vögel.
Flocke sprang auf.
„Ist er da? Ist er endlich da?“, bellte er aufgeregt und rannte zu Vera.
Sie lachte.
„Noch nicht ganz, aber bald“, sagte sie und kraulte ihn hinter den Ohren.
Jeden Tag wurde es ein kleines bisschen heller und wärmer.
Der Schnee schmolz, und die ersten grünen Spitzen lugten aus der Erde.
Und dann, an einem besonders schönen Morgen, war es soweit.
Vera öffnete die Tür, und Flocke sprang hinaus.
Er spürte es sofort.
Die Luft war warm, die Wiese war wieder grün, und die ersten bunten Blüten streckten sich der Sonne entgegen.
Und da – flatterte ein Schmetterling direkt vor seiner Nase vorbei!
Flocke quietschte vor Freude.
Endlich Frühling!
Mit einem glücklichen Bellen jagte er hinter dem Schmetterling her, sprang durch das hohe Gras und fühlte sich so leicht und fröhlich wie schon lange nicht mehr.
Vera setzte sich auf eine Bank und sah ihm lachend zu.
„Na, Flocke, ist das nicht viel besser als der Winter?“
Flocke blieb kurz stehen, wedelte eifrig mit dem Schwanz und sah sie mit leuchtenden Augen an.
„Oh ja!“, bellte er glücklich und rannte weiter, mitten hinein ins bunte Frühlingsparadies.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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