Der kleine Fisch Franzl und seine Freunde leben glücklich und friedlich in einem wunderschönen See im Bayerischen Wald. Doch eines Tages merken sie, dass der Wasserstand immer weiter sinkt – und das wird gefährlich! Ihr Freund Manuel, der Spatz aus der Stadt, macht sich auf die Suche nach der Ursache und entdeckt etwas Überraschendes. Ob die Tiere eine Lösung finden, um ihren geliebten See zu retten?
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
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Der kleine Fisch Franzl lebte in einem ruhigen See im Bayerischen Wald.
Sein Zuhause war wunderschön – klares, frisches Wasser, sanfte Wellen und viele freundliche Tiere, mit denen er jeden Tag spielen konnte.
Besonders gern traf er sich mit seinen Freunden: Frank, dem fröhlichen Frosch, Katharina, der neugierigen Bachstelze, Harry, dem starken Hecht, und Manuel, dem aufgeweckten Spatz aus der Stadt.
Zusammen erlebten sie viele Abenteuer, lachten viel und halfen sich gegenseitig, wenn jemand in Schwierigkeiten war.
Doch in letzter Zeit war etwas Seltsames passiert.
Der Wasserstand im See wurde immer niedriger.
Franzl konnte es jeden Tag beobachten – das Ufer rückte näher, und manche Pflanzen am Rand bekamen trockene Risse.
„Was ist bloß los?“, fragte Franzl eines Morgens besorgt, als er mit Frank am Ufer saß.
Der Frosch hüpfte von einem Stein zum anderen und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
„Ich habe keine Ahnung, aber es wird langsam wirklich knapp mit dem Wasser!“
Katharina, die Bachstelze, flatterte aufgeregt umher.
„Wenn das Wasser weiter sinkt, wird unser See immer kleiner. Dann haben wir bald keinen Platz mehr zum Schwimmen und Planschen!“
„Und dann gibt es auch weniger Fische!“, brummte Harry der Hecht, der gerade aus dem tieferen Wasser aufgetaucht war.
Alle schauten sich ratlos an.
„Wir müssen herausfinden, was los ist!“, sagte Franzl entschlossen.
Manuel, der kleine Stadtspatz, plusterte sich auf.
„Ich kann doch den Bach entlangfliegen und nachsehen, ob irgendwo etwas das Wasser aufhält!“
Die anderen nickten eifrig.
„Das ist eine super Idee, Manuel!“, rief Katharina.
„Dann wissen wir endlich, was los ist.“
Ohne zu zögern, breitete Manuel seine Flügel aus und flog los.
Er flatterte über den kleinen Bach, der eigentlich immer sprudelnd sein Wasser in den See brachte.
Doch heute sah der Bach fast trocken aus – nur ein dünnes Rinnsal plätscherte langsam dahin.
„Das ist ja komisch …“, murmelte Manuel und flog weiter.
Schon bald entdeckte er die Ursache des Problems.
Ein großer Baumstamm lag quer über den Bach, und dahinter hatte sich das Wasser aufgestaut.
Dort hatte sich ein kleiner neuer Tümpel gebildet, in dem ein Biber eifrig herumschwamm.
Manuel setzte sich auf einen Ast und rief:
„He, du da unten! Was machst du da mit dem Bach?“
Der Biber blickte auf und schüttelte sein nasses Fell.
„Ich habe mir hier ein neues Zuhause gebaut! Meine Familie und ich brauchen doch auch einen schönen Platz zum Leben.“
Manuel blinzelte.
„Aber durch den Baumstamm kommt kaum noch Wasser in unseren See! Alle Tiere dort haben schon Angst, dass sie bald nicht mehr genug Wasser haben.“
Der Biber sah sich seinen Damm an und zuckte mit den Schultern.
„Tja, das ist halt Pech. Ich brauche diesen Tümpel für meine Familie.“
Entschlossen breitete Manuel seine Flügel aus.
„Dann muss ich das meinen Freunden erzählen!“
Schnell flog er zurück zum See und berichtete, was er gesehen hatte.
Die anderen Tiere waren entsetzt.
„Wir müssen den Biber überreden, seinen Baum wieder durchzunagen!“, rief Katharina.
„Aber was, wenn er nicht will?“, fragte Harry besorgt.
„Dann müssen wir ihn überzeugen!“, sagte Franzl bestimmt.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Biber.
Als sie ankamen, schwamm der Biber gerade zufrieden in seinem neuen Tümpel.
„Hallo, Herr Biber!“, rief Franzl freundlich.
„Wir wollten dich fragen, ob du vielleicht den Baumstamm durchnagen kannst, damit der Bach wieder genug Wasser in unseren See bringt.“
Der Biber zuckte mit den Schultern.
„Warum sollte ich? Ich habe es mir hier gemütlich gemacht.“
Frank sprang auf einen Stein und rief:
„Aber wir brauchen doch das Wasser! Sonst haben wir bald keinen See mehr!“
Katharina flatterte aufgeregt mit den Flügeln.
„Und ohne den See gibt es weniger Fische und Frösche!“
Der Biber schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, aber ich habe so lange daran gearbeitet, diesen Platz für meine Familie zu bauen.“
Plötzlich ertönte eine sanfte Stimme.
„Was ist denn hier los?“
Eine größere Biber-Dame schwamm herbei und betrachtete neugierig die Versammlung.
„Oh, du bist also die Frau von Herrn Biber!“, rief Manuel erfreut.
„Ja, das bin ich. Was gibt es denn?“
Franzl erzählte ihr von dem Problem mit dem Wasser, und als die Biber-Dame das hörte, runzelte sie nachdenklich die Stirn.
„Aber wenn das Wasser nicht weiterfließt, gibt es doch bald auch weniger Fische hier in unserem Tümpel …“
Der Biber kratzte sich am Kopf.
„Hm, das stimmt …“
Seine Frau nickte.
„Und wenn das Wasser weiterläuft, haben wir doch trotzdem noch genug Platz zum Wohnen. Außerdem klingt es schön, mit so vielen anderen Tieren zusammenzuleben!“
Franzl und seine Freunde hielten gespannt die Luft an.
Der Biber überlegte kurz, dann seufzte er.
„Na gut, ihr habt mich überzeugt! Ich nage den Baumstamm wieder durch.“
Ein fröhliches Jubeln ging durch die Gruppe.
Der Biber machte sich an die Arbeit, und bald floss das Wasser wieder in den Bach und schließlich in den See.
„Hurra!“, rief Frank.
„Unser Wasser ist zurück!“
Die Tiere feierten ihre neue Freundschaft mit den Bibern mit einem großen Fest.
Es gab Leckereien aus dem See, die Biber erzählten spannende Geschichten, und alle tanzten und lachten bis spät in die Nacht.
Seit diesem Tag lebten die Biber im See, und alle Tiere halfen sich gegenseitig.
Der kleine Franzl schwamm glücklich durch das frische Wasser und wusste: Gemeinsam konnten sie jedes Problem lösen.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.