Hoppel ist ein kleiner Hase, der sich nie traut, mit den anderen Tieren zu spielen. Er denkt, er sei zu langsam und nicht so geschickt wie die anderen. Doch beim großen Waldspiel merkt er, dass genau seine Stärke gebraucht wird.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Hoppel war ein kleiner Hase mit weichem Fell.
Er liebte es, durch die Wiese zu hoppeln, doch meistens ganz alleine.
Wenn die anderen Tiere spielten, versteckte er sich hinter einem Busch.
„Ich bin zu langsam“, dachte Hoppel oft. „Die anderen sind viel besser.“
Die Eichhörnchen kletterten flink auf die Bäume.
Die Rehe sprangen hoch über die Büsche.
Und die Vögel flogen elegant durch die Luft.
Hoppel seufzte. „Ich kann das alles nicht.“
Eines Morgens verkündete der weise Uhu ein großes Waldspiel.
„Alle Tiere sind eingeladen!“, rief er. „Es wird ein Wetthüpfen, Springen und Verstecken geben.“
Alle Tiere jubelten. Nur Hoppel bekam weiche Knie.
„Ich kann nicht mitmachen“, murmelte er. „Bestimmt lachen die anderen.“
Seine Freundin, die kleine Maus Mimi, hörte ihn.
„Aber Hoppel“, piepste sie, „du bist wichtig! Jeder hat seine Stärken.“
Doch Hoppel schüttelte den Kopf.
Am Tag des großen Waldspiels versammelten sich alle Tiere.
Die Sonne schien, die Blumen dufteten, und der Uhu erklärte die Regeln.
„Erst gibt es ein Wetthüpfen, dann ein Versteckspiel, und am Ende müssen wir gemeinsam ein Rätsel lösen.“
Alle Tiere klatschten begeistert.
Beim Wetthüpfen waren die Frösche natürlich am schnellsten.
Die Rehe sprangen beim Springen am höchsten.
Hoppel stand abseits und sah zu.
„Ich wusste es doch“, dachte er traurig.
Doch dann begann das Versteckspiel.
Die Tiere rannten durcheinander, suchten hinter Bäumen, Sträuchern und Steinen.
Doch bald rief der Uhu: „Halt! Wir haben ein Problem.“
Die Tiere blieben stehen.
Ein kleiner Igel war in eine Brombeerhecke gefallen und kam nicht mehr heraus.
„Oh nein!“, riefen die anderen. „Die Stacheln stecken fest!“
Alle versuchten zu helfen.
Die Rehe zogen, die Eichhörnchen schoben, die Vögel flatterten – doch der Igel blieb hängen.
Da hörte Hoppel, wie Mimi rief: „Hoppel, du bist klein und vorsichtig – du kannst helfen!“
Hoppel zitterte. Doch er wusste, Mimi hatte recht.
Er hoppelte langsam zur Hecke.
Ganz vorsichtig schob er sich zwischen die Brombeerzweige.
Er bewegte sich behutsam, um die Stacheln nicht zu berühren.
Mit sanften Pfoten stupste er den kleinen Igel an.
„Komm, ich helfe dir“, flüsterte er.
Langsam schob er den Igel Stück für Stück hinaus.
Endlich war der Igel frei!
Alle Tiere jubelten.
„Hurra für Hoppel!“, rief der Uhu.
Der Igel bedankte sich mit glänzenden Augen.
Hoppel fühlte, wie sein Herz warm wurde.
„Ich konnte helfen, weil ich langsam bin“, dachte er erstaunt.
Von da an war Hoppel nicht mehr schüchtern.
Er spielte mit den anderen, und alle mochten ihn sehr.
Denn sie wussten: Jeder hat seine besondere Stärke – und Hoppels war Geduld und Vorsicht.
Und so war der kleine Hase nicht mehr nur Hoppel, sondern Hoppel, der Held des Waldes.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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