Heute ist Karneval, und überall in der Stadt wird gefeiert, getanzt und gelacht.
Doch als die kleine Prinzessin Leni mitten im Trubel plötzlich ein echtes Krokodil entdeckt, beginnt ein aufregendes Abenteuer.
Hat es wirklich Hunger auf Prinzessinnen – oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Finde es heraus und begleite Leni und ihren Freund Ben auf ein fröhliches Karnevalserlebnis voller Überraschungen.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Die Sonne schien hell über den bunten Gassen der Stadt.
Heute war Karneval, und überall tanzten Kinder und Erwachsene in lustigen Kostümen.
Musik klang aus den Lautsprechern, und der Duft von gebrannten Mandeln lag in der Luft.
Mitten im Trubel stand die kleine Prinzessin Leni.
Sie trug ein wunderschönes rosa Kleid mit glitzernden Sternen und eine goldene Krone auf dem Kopf.
Leni drehte sich fröhlich im Kreis und ließ ihre Krone blitzen.
Neben ihr hüpfte ihr bester Freund Ben in seinem grünen Krokodilkostüm auf und ab.
„Ich bin ein schreckliches Krokodil!“, rief Ben und schnappte spielerisch nach Lenis Arm.
Leni lachte und sprang einen Schritt zurück.
„Pass auf, pass auf, Prinzessin! Das Krokodil will dich fressen!“, riefen einige Kinder aus der Menge.
Leni kicherte.
„Ach was, mein Krokodil ist doch zahm!“, sagte sie und tätschelte Ben auf die grüne Kapuze mit den aufgenähten Krokodilzähnen.
Doch plötzlich zog eine laute Trommel die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich.
Der Karnevalsumzug begann!
Riesige Wagen mit bunten Figuren fuhren durch die Straßen.
Von oben regnete es Bonbons, Luftschlangen und kleine Spielzeuge.
Leni und Ben jubelten und streckten ihre Arme aus, um Süßigkeiten zu fangen.
Da, mitten in der Menge, entdeckte Leni eine lange, grüne Gestalt.
Sie bewegte sich langsam durch die Menschen.
Leni runzelte die Stirn.
„Ben, bist du da hinten?“, fragte sie und drehte sich zu ihrem Freund um.
Doch Ben stand direkt neben ihr und kaute auf einem Karamellbonbon.
Leni zeigte mit dem Finger nach vorne.
„Da ist noch ein Krokodil!“, flüsterte sie aufgeregt.
Ben folgte ihrem Blick und erstarrte.
Zwischen den tanzenden Leuten schlängelte sich tatsächlich eine große, grüne Gestalt.
Und dann – schwupp – verschwand sie um eine Straßenecke.
„Sollen wir nachsehen?“, fragte Leni aufgeregt.
Ben nickte eifrig.
Gemeinsam liefen sie durch die Menge und bogen in die kleine Seitengasse ein.
Es war plötzlich viel ruhiger hier.
Leni und Ben sahen sich um.
Kein Krokodil in Sicht.
Nur bunte Girlanden, die im Wind flatterten.
Plötzlich hörten sie ein leises Geräusch.
„Platsch, platsch, platsch.“
Es klang wie Schritte.
Leni hielt den Atem an.
Ben griff vorsichtig nach ihrer Hand.
Da tauchte hinter einem großen Fass eine lange grüne Schnauze auf.
Zwei funkelnde Augen sahen die Kinder an.
Leni schnappte nach Luft.
Ben flüsterte: „Das ist ein echtes Krokodil!“
Das Krokodil blinzelte.
Dann öffnete es langsam sein großes Maul.
Leni trat vorsichtig einen Schritt zurück.
„Pass auf, pass auf, Prinzessin!“, murmelte sie leise.
Das Krokodil starrte sie an – und dann …
„Hallo, Kinder!“, sagte es mit einer tiefen Stimme.
Ben riss die Augen auf.
„Es kann sprechen!“, rief er.
Das Krokodil lächelte, so gut es mit seinen vielen Zähnen konnte.
„Natürlich kann ich sprechen. Ich bin Karli, das Karnevalskrokodil!“
Leni traute ihren Ohren nicht.
„Und … und du willst mich nicht fressen?“, fragte sie zögernd.
Karli lachte.
„Aber nein! Ich bin ein freundliches Krokodil. Ich liebe Süßigkeiten viel mehr als Prinzessinnen.“
Ben kicherte.
„Dann bist du genau wie ich!“
Karli nickte.
„Ich bin extra zum Karneval gekommen, weil ich so gern tanze und feiere. Aber alle fürchten sich vor mir!“
Leni legte den Kopf schief.
„Das ist aber schade.“
Karli seufzte.
„Ja, ich wollte mitmachen, aber sobald mich jemand sieht, rennen alle weg.“
Ben und Leni sahen sich an.
Dann grinsten sie.
„Weißt du was?“, sagte Leni.
„Wir verkleiden dich einfach noch mehr! Dann merkt keiner, dass du ein echtes Krokodil bist.“
Karli wurde neugierig.
„Wie denn?“
Ben zog seine große Karnevalstasche nach vorne.
„Wir haben Luftschlangen, eine bunte Clownsnase und ganz viel Glitzerstaub!“
Leni und Ben machten sich sofort ans Werk.
Sie hängten Karli bunte Girlanden um den Hals.
Sie setzten ihm eine lustige Narrenkappe auf.
Und dann streuten sie Glitzerstaub über seinen Rücken.
Karli drehte sich vor Freude im Kreis.
„Das kitzelt!“, lachte er.
Dann sah er in eine Fensterscheibe und staunte.
„Ich sehe ja fantastisch aus!“
Leni klatschte in die Hände.
„Jetzt kann niemand mehr Angst vor dir haben!“
Ben nahm Karli an der Hand.
„Komm, wir gehen zusammen zum Umzug!“
Und so marschierten sie zurück in die große Straße.
Die Menschen sahen Karli und wunderten sich.
„Was für ein tolles Kostüm!“, rief jemand.
„Schau mal, ein glitzerndes Krokodil!“, sagte ein anderes Kind.
Karli grinste und begann zu tanzen.
Die Musik wurde lauter, und alle klatschten im Takt.
Ben und Leni tanzten mit ihm und riefen aus voller Kehle:
„Pass op, pass op, Prinzessin! Das Krokodil will dich fressen – aber nur, wenn du ihm keine Kamelle gibst!“
Alle lachten und warfen Karli Süßigkeiten zu.
Von diesem Tag an war Karli das berühmteste Karnevalskrokodil der Stadt.
Und nie wieder hatte jemand Angst vor ihm.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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