Es war einmal ein kleines, quirliges Mädchen namens Klara, das mehr als alles andere auf der Welt das Malen liebte. Sie war in ihrem kleinen Dorf für ihre bunten und lebendigen Zeichnungen bekannt.
Jeden Tag, nachdem die Schule zu Ende war, rannte sie eilig nach Hause, um ihrer Fantasie auf weißem Papier freien Lauf zu lassen.
Aber was wäre, wenn ihre Zeichnungen plötzlich zum Leben erwachen würden? Was, wenn sie durch den Strich eines Pinsels, in faszinierende Welten reisen könnte? Finden wir es gemeinsam heraus.
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An einem sonnigen Tag, als Klara gerade ihre Hausaufgaben beendete, fand sie einen alten Pinsel, den ihr Großvater ihr hinterlassen hatte.
Er hatte ihn immer als seinen ‚Zauberpinsel‘ bezeichnet.
Klara, neugierig wie sie war, begann sofort damit, auf einem leeren Blatt Papier zu malen.
Na sowas!
Kaum hatte sie eine Sonne in die obere Ecke des Papiers gezeichnet, wärmten sanfte Sonnenstrahlen ihr Gesicht.
Sie rieb sich die Augen und staunte: Die gezeichnete Sonne schien hell und wärmend, als wäre sie echt.
Klara, voller Verwunderung, malte mit dem Pinsel eine Wiese mit bunten Blumen und im nächsten Augenblick duftete es nach frischem Gras und Blumen in ihrem Zimmer.
„Oh je!“, rief Klara aus. „Dies muss der Zauberpinsel sein, von dem Opa immer gesprochen hat!“
Sie beschloss, ein ganzes Bild zu malen und zu sehen, was passieren würde.
Mit strahlenden Augen und zitternden Händen malte sie ein prächtiges Schloss umgeben von einem großen, tiefblauen See und einer majestätischen Berglandschaft im Hintergrund.
Kaum hatte sie den letzten Pinselstrich gemacht, fand sie sich plötzlich vor dem gezeichneten Schloss wieder.
Die Bergluft war frisch, und der See glitzerte im Licht der Sonne.
„Ach du meine Güte!“, rief Klara, „Das ist ja wie im Märchen!“
In den nächsten Tagen erlebte Klara viele Abenteuer.
Sie malte eine Rakete und flog zum Mond, sie zeichnete ein Meer und tauchte mit bunten Fischen, sie skizzierte ein Dschungel und spielte mit Affen.
Ihre Zeichnungen waren der Schlüssel zu unglaublichen Reisen und wunderbaren Freundschaften.
Nach einer Weile bemerkte Klara, dass der Zauberpinsel langsam seine Farbe verlor.
Sie versuchte, ihn mit ihren Farben aufzufüllen, aber es funktionierte nicht.
Der Pinsel hatte seinen Zauber verloren.
„Himmel nochmal!“, rief Klara aus. „Was soll ich jetzt nur tun?“
Sie dachte an all die wunderbaren Welten, die sie noch entdecken wollte, an all die Abenteuer, die noch auf sie warteten.
Sie fühlte sich verloren und traurig.
Aber dann erinnerte sie sich an die Worte ihres Großvaters: „Die wahre Magie, Klara, kommt aus deinem Herzen.“
Mit diesen Worten im Kopf, nahm Klara den Zauberpinsel und schloss die Augen.
Sie stellte sich die buntesten Farben vor, die sie je gesehen hatte, und dachte an all die schönen Momente, die sie mit dem Pinsel erlebt hatte.
Und dann, mit einem letzten, hoffnungsvollen Strich, zeichnete sie ein Herz auf das Papier.
Zu ihrer Überraschung, begann der Pinsel zu leuchten und füllte sich mit all den Farben, die sie sich vorgestellt hatte.
Sie hatte den Zauberpinsel wieder zum Leben erweckt!
„Juhu!“, rief Klara glücklich. „Die Magie war die ganze Zeit in mir!“
Und so, mit dem wiederbelebten Zauberpinsel, setzte Klara ihre wunderbaren Ausmalgeschichten fort, voller Abenteuer, Freude und vor allem, voller Farbe.
Denn sie hatte erkannt, dass die wahre Magie nicht in einem Pinsel liegt, sondern in ihrer eigenen Fantasie und Kreativität.
Und wer weiß?
Vielleicht entdeckst du eines Tages auch einen Zauberpinsel und beginnst deine eigenen Ausmalgeschichten.
Aber vergiss nicht, die wahre Magie liegt in dir. Ist das nicht ein zauberhafter Gedanke?
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.