Leo & der gefährliche Fluss – Warum man nicht im Rhein baden darf

Onkel Guido
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Leo liebt den Sommer und den Rhein – aber eines Tages erfährt er, dass das glitzernde Wasser gefährlicher ist, als es aussieht.

Sein Opa erzählt ihm von früher, von Mut, Übermut und einem traurigen Erlebnis, das Leo nicht mehr vergisst.

Gemeinsam lernen sie, warum Respekt vor dem Fluss wichtiger ist als Abenteuerlust.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Leo war ein fröhlicher Junge mit Sommersprossen, zerzausten Haaren und einem großen Entdeckerherz.

Er wohnte in einem kleinen Haus nicht weit vom Rhein entfernt.

Der Fluss war für ihn ein riesiges, silbern glitzerndes Band, das sich durch die Stadt schlängelte wie ein schlafender Riese.

Im Sommer war der Rhein besonders schön.

Die Sonne spiegelte sich im Wasser, Möwen kreisten am Himmel, und auf dem Uferweg fuhren Fahrräder und Kinder lachten.

Leo liebte es, am Ufer zu sitzen, Steine zu werfen oder den Schiffen zuzuwinken.

„Guck mal, Mama, das Schiff hat einen roten Container!“, rief er oft begeistert.

Doch Leo wusste auch: Der Rhein war kein Spielplatz.

Seine Mama hatte es ihm oft gesagt.

„Du darfst niemals ins Wasser, Leo“, sagte sie ernst. „Der Rhein sieht ruhig aus, aber er ist tückisch.“

Leo nickte dann immer – auch wenn es ihn manchmal reizte, seine Füße ins kühle Wasser zu tauchen.

Eines Tages saß Leo mit seinem Opa auf einer Bank am Ufer.

„Opa, bist du früher im Rhein geschwommen?“, fragte Leo neugierig.

Der alte Mann nickte langsam und schaute auf das Wasser hinaus.

„Ja, Leo“, sagte er leise. „Früher haben wir das manchmal gemacht. Wir sind auf der einen Seite reingesprungen und auf der anderen wieder raus. Manche von uns haben sogar versucht, bis zu den Schiffen zu schwimmen.“

Leo staunte.

„War das nicht gefährlich?“

Opa seufzte.

„Ja, das war es. Sehr sogar. Damals wussten wir es nicht besser. Und es ist nicht immer gut ausgegangen.“

Leo wurde ganz still.

„Was ist passiert?“, fragte er leise.

Opa sah ihn an, seine Augen wurden traurig.

„Ein Freund von mir, der Karl, war besonders mutig. Oder vielleicht einfach nur besonders übermütig. Er wollte unbedingt zu einem der großen Lastkähne schwimmen.“

Leo schluckte.

„Und dann?“

„Er kam nicht mehr zurück“, sagte Opa leise. „Die Strömung war zu stark. Er wurde unter Wasser gezogen. Und niemand konnte ihm helfen.“

Leo blickte auf das Wasser.

Es sah so ruhig aus, fast wie ein See.

„Aber der Rhein ist doch gar nicht so wild wie ein Wasserfall oder das Meer.“

„Gerade das ist das Gefährliche, Leo“, erklärte Opa. „Der Rhein sieht harmlos aus. Aber unter der Oberfläche gibt es Strömungen, die man nicht sieht. Die reißen einen mit, schneller als man denken kann.“

Leo nickte langsam.

„Also war das Schwimmen im Rhein ein Fehler?“

„Ein großer Fehler“, sagte Opa. „Wir dachten, wir wären stark. Aber gegen den Fluss hat keiner eine Chance.“

Leo sah ein großes Schiff vorbeifahren.

Wellen schwappten gegen das Ufer, und das Wasser zog sich kurz zurück, um dann wieder anzuschwellen.

„Was ist mit den Schiffen?“, fragte Leo. „Können die jemanden retten, wenn einer ins Wasser fällt?“

Opa schüttelte den Kopf.

„Die Schiffe sind groß und schwer. Sie sehen einen kleinen Menschen im Wasser kaum. Und sie können nicht schnell bremsen. Wer zu nah dran ist, gerät in den Sog und wird mitgezogen.“

Leo bekam Gänsehaut.

„Das ist ja richtig gefährlich.“

„Ja, das ist es“, sagte Opa. „Deshalb ist es so wichtig, dass du – und alle Kinder – nicht in den Rhein gehen.“

Leo dachte an seine Freunde aus der Schule.

Manche hatten erzählt, dass sie im Sommer mit den Füßen ins Wasser gehen.

„Was, wenn die anderen es trotzdem machen?“

„Dann sei du der Kluge“, sagte Opa. „Sag ihnen, dass es gefährlich ist. Und wenn du willst, zeig ihnen die Seite von der DLRG.“

„Was ist das?“

„Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Die passen auf und retten Menschen, wenn etwas passiert. Aber am besten ist es, wenn man gar nicht erst in Gefahr gerät.“

Leo nickte.

Dann stand er auf und ging zum Geländer am Fluss.

„Ich mag den Rhein“, sagte er. „Aber ich bleib hier oben.“

Opa lächelte.

„Das ist klug, Leo. Der Rhein ist schön – wenn man ihn mit Respekt behandelt.“

Am nächsten Tag erzählte Leo seinen Freunden auf dem Spielplatz von dem Gespräch mit Opa.

„Mein Opa hat früher im Rhein gebadet“, sagte er. „Aber das war gefährlich. Ein Freund von ihm ist gestorben.“

Die anderen Kinder wurden still.

„Aber der Rhein sieht doch gar nicht so gefährlich aus“, sagte eine von ihnen.

„Genau das ist das Gemeine“, sagte Leo. „Deshalb soll man ja nicht rein.“

Ein Mädchen mit langen Zöpfen fragte: „Und was, wenn’s richtig heiß ist im Sommer?“

„Dann gehen wir ins Freibad“, sagte Leo. „Oder wir stellen einen Rasensprenger auf. Aber in den Rhein gehen wir nicht.“

Die Kinder nickten.

„Okay“, sagte der Junge mit der Mütze. „Dann machen wir das so. Rhein ist nur zum Draufgucken.“

Leo grinste.

Er war froh, dass sie alle verstanden hatten, wie wichtig es war.

Am Abend erzählte er seiner Mama, was er gelernt hatte.

„Du bist ein kluger Junge“, sagte sie und drückte ihn fest.

Und Leo dachte bei sich: Mut heißt nicht, sich in Gefahr zu bringen – Mut heißt, nein zu sagen, wenn etwas falsch ist.

Von da an schaute Leo den Rhein mit neuen Augen an.

Er sah nicht nur das glitzernde Wasser, die Wellen und die Schiffe.

Er sah auch, was darunter lauerte – und warum man auf sich aufpassen musste.

Und wenn er jemanden mit nackten Füßen am Ufer sah, sagte er freundlich:

„Hey – das ist nicht sicher. Komm, ich erzähl dir was über den Rhein.“

Hinweis für Eltern und Kinder:

Der Rhein ist ein mächtiger Strom – mit Strömungen, die man nicht sehen kann. Jedes Jahr kommt es zu schweren Unfällen, oft aus Leichtsinn. Bitte geht nicht ins Wasser. Weitere Infos findet ihr bei der DLRG. Sie sorgen für Sicherheit – und ihr könnt dort auch lernen, wie man richtig schwimmt und hilft.

Hallo, ich bin Onkel Guido
… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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