In einer dunklen Sommernacht träumt Lila, ein kleines Leuchtkäfermädchen, davon, ihr Licht für etwas ganz Besonderes einzusetzen. Doch sie weiß nicht, wie wichtig ihr Leuchten für die anderen Tiere des Waldes ist. Entdecke Lilas Abenteuer und die Magie, die in jedem von uns steckt.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war eine warme Sommernacht, und der Wald lag in tiefer Dunkelheit.

Lila, ein kleines Leuchtkäfermädchen, saß auf einem Blatt und schaute in den sternenklaren Himmel.

„Warum bin ich nicht so hell wie die Sterne?“ seufzte sie leise.

Sie wünschte sich, dass ihr Licht etwas Besonderes sein könnte.

„Dein Licht ist wunderschön, Lila,“ sagte ihre beste Freundin Fina, ein Glühwürmchen.

„Aber es ist so klein,“ antwortete Lila traurig.

Fina lächelte. „Manchmal sind die kleinsten Lichter die wichtigsten.“

Lila ließ ihren Kopf hängen.

Plötzlich hörte sie ein Rascheln im Gebüsch.

„Wer ist da?“ rief sie erschrocken.

Ein kleiner Igel tauchte auf.

„Lila, ich brauche deine Hilfe,“ sagte er atemlos.

„Was ist passiert?“ fragte Lila neugierig.

„Meine Mama hat mir gesagt, ich soll Beeren sammeln, aber ich habe mich verirrt,“ erklärte der Igel.

Lila dachte einen Moment nach. „Ich kann dir den Weg leuchten.“

Der kleine Igel lächelte. „Wirklich? Das wäre großartig!“

Lila breitete ihre Flügel aus und ließ ihr Licht erstrahlen.

„Komm, folge mir,“ sagte sie freundlich.

Zusammen gingen sie durch den dunklen Wald.

Lilas Licht schimmerte sanft und zeigte ihnen den Weg.

Nach einer Weile erreichten sie die Brombeerhecke, wo die Mutter des Igels wartete.

„Danke, Lila,“ sagte der kleine Igel. „Dein Licht hat mich gerettet.“

Lila lächelte schüchtern. „Gern geschehen.“

Als sie zurückflog, hörte sie eine leise Stimme.

„Lila, kannst du mir helfen?“ rief eine Eule von einem Ast.

„Was ist los?“ fragte Lila und flog näher.

„Ich habe meine Brille verloren, und ohne sie kann ich nicht jagen,“ erklärte die Eule.

„Ich werde sie für dich suchen,“ sagte Lila entschlossen.

Mit ihrem Licht durchsuchte sie die Büsche und das hohe Gras.

Nach einer Weile fand sie die Brille, die im Moos lag.

„Hier ist sie,“ sagte Lila und brachte sie der Eule.

„Du bist ein Schatz, Lila,“ sagte die Eule dankbar.

Lila flog weiter und fühlte sich ein bisschen mutiger.

Plötzlich hörte sie ein Summen und sah, dass eine Biene im Spinnennetz festhing.

„Hilfe! Ich komme nicht frei!“ rief die Biene verzweifelt.

„Warte, ich helfe dir,“ sagte Lila.

Mit ihren kleinen Flügeln schaffte sie es, die Fäden des Netzes zu lösen.

Die Biene war frei und schwirrte glücklich davon.

„Danke, Lila. Du bist ein echtes Licht im Dunkeln,“ sagte sie.

Als Lila wieder auf ihrem Blatt saß, kamen alle Tiere, denen sie geholfen hatte, zu ihr.

„Ohne dich hätten wir es nicht geschafft,“ sagte der kleine Igel.

„Dein Licht ist etwas ganz Besonderes,“ fügte die Eule hinzu.

Lila fühlte, wie ihr Herz vor Freude hüpfte.

„Vielleicht ist mein Licht doch nicht so klein,“ sagte sie stolz.

An diesem Abend leuchtete Lila heller als je zuvor.

Sie hatte gelernt, dass es nicht darauf ankommt, wie groß ein Licht ist, sondern wie man es einsetzt.

Und von diesem Tag an war Lila nicht nur ein Leuchtkäfermädchen, sondern auch ein kleines Licht der Hoffnung für alle Tiere im Wald.