Die Stadtmaus & die Landmaus

Fabel nach Aesop
Fabel nach Aesop
Die Stadtmaus & die Landmaus
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In dieser Fabel nach Aesop geht es um die Stadtmaus und die Landmaus. Die beiden Mäuse führen ein sehr unterschiedliches Leben führen. Was ist wohl die Moral von dieser kurzen Geschichte? Lass es uns gemeinsam herausfinden.

Eines Tages beschloss eine Stadtmaus, ihre Verwandtschaft auf dem Land zu besuchen.

Sie setzte ihren schicken Zylinder auf und machte sich auf den Weg.

Nach einer langen Reise über steinerne Straßen, Feldwege und Wäldchen kam die Stadtmaus endlich bei ihrem entfernten Cousin auf dem Land an.

Sie wurde herzlichst begrüßt und sogleich wurde ein großes Fest vorbereitet.

Die Landmaus servierte Weizenhalme, Wurzeln und Eicheln, die sie in der Umgebung gesammelt hatte.

Zum Trinken gab es einen Schluck kaltes Wasser aus dem nahen Fluss.

Aber die Stadtmaus sah nicht sehr froh aus, obwohl es genug Essen für 20 Mäuse gab.

Sie knabberte ein wenig von diesem und jenem und machte durch ihr Verhalten deutlich, dass sie das einfache Essen nur aus Höflichkeit aß.

Als klar war, dass keiner der beiden mehr essen wollte, räumte die Landmaus ab, während die Stadtmaus ihr zuschaute.

Nachdem das erledigt war, unterhielten sich die zwei Mäuse lange.

Nun ja, oder besser gesagt: Die Stadtmaus erzählte von ihrem tollen und aufregendem Leben in der Stadt, während die Landmaus höflich zuhörte.

Die Sonne war schon lange untergegangen, die Stadtmaus und die Landmaus wurden müde.

Also legten sie sich in das gemütliche Bettchen aus Stroh und Gras, das die Landmaus unter einer kleinen Hecke gebaut hatte. 

So schliefen die beiden Mäuse bis zum Morgen in Ruhe und Gemütlichkeit.

Im Schlaf träumte die Landmaus, sie sei eine Stadtmaus, mit all den Annehmlichkeiten und Freuden des Stadtlebens, von denen ihr die Stadtmaus nach dem Essen erzählt hatte.

Als die Stadtmaus die Landmaus am nächsten Tag fragte, ob sie mit ihr in die Stadt gehen wolle, stimmte diese ihr ohne zu zögern zu.

Die beiden Mäuse machten sich auf den Weg durch das Wäldchen, über die Feldwege und erreichten schließlich das Städtchen mit den steinernen Straßen.

Als sie endlich das Haus erreichten, in dem die Stadtmaus lebte, fanden sie auf dem Tisch im Esszimmer die Reste eines sehr feinen Festmahls.

Es gab Süßigkeiten und Gelees, Gebäck, köstliche Käsesorten und saftiges Obst – ja, es gab wahrlich die verlockendsten Speisen, die sich eine Maus vorstellen kann.

Doch gerade als die Landmaus an einem leckeren Stückchen Gebäck knabbern wollte, hörte sie, wie eine Katze laut miaute und die Tür zum Wohnzimmer aufschob.

Die beiden Mäuse ließen sofort die Köstlichkeiten fallen, die sie gerade in ihren kleinen Händen hielten, und huschten in ein Versteck.

Dort verweilten sie so lange regungslos, bis die Katze wieder verschwand.

Sie atmeten laut auf, denn sie hatten sich kaum getraut zu atmen, damit die Katze sie nicht entdeckt.

Als sie sich endlich zum Festmahl zurück wagten und gerade einen großen Bissen Käse nehmen wollten, öffnete sich plötzlich die Tür.

Ein Mensch kam herein, um den Tisch abzuräumen – gefolgt von dem Haushund, der neugierig schnüffelte.

Wieder versteckten sich die zwei Mäuse schnell und versuchten keinen Mucks von sich zu geben.

Ein paar Mal entdeckte der Hund des Menschen die beiden Mäuse fast, er kam gefährlich nah an ihr Versteck und schnüffelte und knurrte.

Die Stadtmaus und die Landmaus zitterten vor Angst.

Nach ein paar Minuten war der Schreck zum Glück vorbei und die zwei kleinen Mäuse konnten wieder aus ihrem Versteck.

Doch die Landmaus wollte keine Minute länger bleiben.

„Du magst Luxus und Leckereien haben, die ich nicht habe“, sagte sie, „aber ich ziehe mein einfaches Essen und mein einfaches Leben auf dem Land vor, mit dem Frieden und der Sicherheit, die damit verbunden sind.“

Sie umarmte die Stadtmaus, packte ihre Sachen zusammen und machte sich eilig auf den Weg zurück zu ihrem kleinen, bescheidenen Bettchen aus Stroh und Gras.

Die Moral von der Geschichte:

Genügsamkeit und Zufriedenheit macht glücklicher als Reichtum und Überfluss unter großen Sorgen.

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