Ein Bruder sucht seine verlorene Schwester

Edith Howes
Edith Howes
Ein Bruder sucht seine verlorene Schwester
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In dieser Geschichte von Edith Howes sucht ein Bruder nach seiner Schwester, die leider im Meer verloren geht. Ob er sie findet und welche Tricks er sich einfallen lassen muss, erfährst du in den nächsten 5 Minuten. Viel Spaß!

Rupe und Hina waren Bruder und Schwester, aber sie liebten sich mit einer Liebe, die größer war als die der meisten Brüder und Schwestern.

Das Band zwischen ihnen war so eng, dass sie kaum glücklich waren, wenn sie nicht zusammen waren.

Eines Tages fiel Hina ins Meer und wurde von der Flut mitgerissen. Zum Glück trug sie einen magischen Gürtel, der ihr half, über Wasser zu bleiben.

Dieser schützte sie vor dem Ertrinken, aber sie trieb über den Horizont hinaus, meilenweit weg von ihrem Zuhause, ihren Eltern und ihrem geliebten Bruder.

Niemand hatte ihren Sturz gesehen.

Als sie vermisst wurde, gab es eine traurige Suche. Niemand konnte auch nur eine Spur von Hina finden.

„Wahrscheinlich ist sie nicht mehr am Leben“, flüsterten ihre Freunde.

Rupe hörte sie und rief: „Nein, sie ist nicht tot. Etwas in meinem Herzen sagt mir, dass sie noch lebt. Ich suche weiter.“

Er machte sich auf den Weg und reiste von einem Ende des Landes zum anderen, um seine geliebte Schwester zu suchen.

Monatelang, mehr als ein Jahr lang, suchte Rupe sie vergeblich.

In der Zwischenzeit trieb Hina durch das Meer, von den Wellen getragen und mit dem magischen Gürtel, der sie vor jeder Gefahr bewahrte.

Während sie sich langsam fortbewegte, wickelten sich kleine Algen um sie und rosafarbene Seepocken blieben an ihr hängen.

Viele Monate lang trieb sie weiter, bis sie schließlich von der Brandung an den Sandstrand einer kleinen Insel gespült wurde.

Dort lag sie hilflos und bewusstlos von ihrer langen Reise im Wasser.

Die Inselbewohner fanden sie, nahmen sie auf, kratzten sanft die Meeresdinge ab, die noch an ihr klebten. Sie waren sehr freundlich zu Hina.

Nach einer Weile hörte der König von ihr und war so begeistert von ihrer Geschichte, dass er sie in sein königliches Haus aufnahm.

So verging ein Jahr.

Zu dieser Zeit gab Rupe die Suche nach ihr auf dem Land auf.

„Ich werde zu Rehua gehen“, sagte er.

Er wiederholte einen mächtigen Zauberspruch und verwandelte sich in eine Taube.

Nun hatte er einen langen, ermüdenden Flug zum höchsten Himmelsland vor sich, denn dort lebte Rehua.

Rehua war der größte aller Himmelsfeen. Er wusste alles und er würde sicher wissen, wo Hina war.

Tapfer flog Rupe höher und höher, seine Liebe zu seiner Schwester waren Wind unter seinen müden Flügel.

Er flog höher und höher, durch Wolken, durch Wind und sonnige Abschnitte, bis er das erste Himmelsland erreichte. 

Von dort ging es weiter zum Zweiten, Dritten, Vierten und Zehnten. Dann stand er endlich vor Rehua!

„Von einer kleinen Insel im Meer habe ich Gerüchte über dich gehört. Ich zeige dir, wo du deine Schwester findest“, antwortete Rehua auf die offensichtliche Frage, die Rupe ihm ohne Umschweife stellte.

Er zeigte auf die Insel in der Welt, die so weit unten lag.

Rupe verschwendete keine Sekunde und flog los. Er flog direkt auf die Insel zu, die Rehua ihm gezeigt hatte – schnurstracks.

Schon aus vielen Metern Entfernung konnte er seine geliebte Schwester sehen.

Als er bei Hina landete, flog er zu ihrem Fensterbrett.

Dort wartete er darauf, von ihr gesehen zu werden.

Einige der Diener des Königs sahen ihn sofort.

„Seht! Eine Taube auf dem Fensterbrett“, sagten sie.

Einer brachte einen Speer und wollte ihn aufspießen, aber Rupe drehte den Speer mit seinem Schnabel zur Seite, sodass er auf dem Holz des Fensterbretts zerbrach.

Ein anderer brachte eine Schlinge und versuchte, ihn zu fangen, aber jedes Mal drehte er seinen Kopf zur Seite und die Schlinge fiel weg.

„Zauberei!“, riefen die Diener. „Ein Zaubervogel! Wir können ihm nichts anhaben.“

Sie erzählten Hina von dem magischen Besucher.

„Lasst den Vogel in Ruhe, während ich ihn mir ansehe“, sagte sie.

Lange und nachdenklich schaute sie den Vogel genau an.

„Es ist mein Bruder!“, rief sie schließlich. „Es ist Rupe.“

Rupe nahm wieder seine natürliche menschliche Gestalt an, umarmte seine lang vermisste Schwester und erzählte ihr die Geschichte seiner müden Suche nach ihr. 

Im Gegenzug erzählte sie ihm von ihrer seltsamen Reise und ihrem Leben auf dieser fernen Insel, auf der König und Menschen ihr gegenüber nur freundlich waren.

„Komm mit mir in das zehnte Himmelsland, wo Rehua lebt“, sagte Rupe. „Dort ist es so hell, wie es auf dieser niedrigen Erde nie ist. Dort gibt es Schönheit, dort gibt es Freude. Dort können wir unser ganzes Leben lang zusammenleben.“

„Das hört sich wunderbar an, ich werde mitkommen“, sagte Hina.

Durch Zaubersprüche verwandelte Rupe ihre Gestalt in die einer Taube.

Gemeinsam flogen sie durch die oberen, sonnenbeschienenen Räume, bis sie das zehnte Himmelsland erreichten.

Dort verbrachten sie gemeinsam mit Rehua ihre glücklichen Tage und erlebten noch das ein oder andere Abenteuer gemeinsamn.

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