Der Herbst & die Winter­prinzessin

Onkel Guido
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Der Herbst & die Winter­prinzessin
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In dieser schönen Herbstgeschichte ist der kleine Herbst ganz schön fleißig, nachdem ihm Frau Sommer ihre Welt gezeigt hat. Doch für immer kann es nicht Herbst bleiben, wer ihn da wohl besuchen kommt? Lass es uns gemeinsam herausfinden.

Hör dir die Geschichte jetzt kostenlos an … oder scroll weiter runter, wenn du sie selbst (vor)lesen willst!

An einem Morgen im September steckte ein kleiner Herbst den Kopf aus der Erde.

Er trug einen Anzug aus grünem Gras.

Auf den feuerroten Haaren saß ein lustiger roter Hut mit weißen Punkten.

Der kleine Herbst blickte sich um, da schritt Frau Sommer auf ihn zu.

Sie war eine große, alte Frau mit langen, korngelben Haaren.

Sie kniete sich zu ihm hinunter und lächelte freundlich.

„Willkommen, kleiner Herbst“, sagte sie. „Ich habe schon auf dich gewartet.“

Mit ihrer großen Hand hob Frau Sommer den jungen Herbst hoch und setzte ihn auf ihre Schulter.

„Komm, ich zeige dir meine Welt.“

Sie machte einen großen Schritt und schon waren sie mitten auf einem gelben Stoppelfeld. 

Noch ein Schritt, dann standen sie auf einer bunten Blumenwiese.

Mit einem weiteren Schritt überquerten sie einen funkelnden See.

„Alles ist so schön“, raunte der Herbst.

Er blickte Frau Sommer in ihr runzliges Gesicht.

„Aber du bist das Allerschönste.“

Da lachte Frau Sommer laut und setzte den kleinen Herbst auf dem Boden ab.

„Warte nur, bis du die Winterprinzessin siehst“, sagte sie, „sie ist noch tausendmal schöner als ich. Jetzt lauf und tue deine Pflicht. Meine Welt ist nun die deine.“

Mit diesen Worten drehte sich Frau Sommer um, machte einen Schritt und war verschwunden.

Von nun an musste der kleine Herbst allein durch die Welt gehen.

Er besuchte die Tiere im Wald und die Fische im Wasser und merkte nicht, dass er bei jedem Schritt ein kleines bisschen wuchs.

Immerzu dachte er an die wunderschöne Winterprinzessin.

„Ich will ein Prinz sein für sie“, sagte er laut.

Aus Moos und Heidekraut machte er sich eine Krone und setzte sie auf sein feuerrotes Haar.

Dies sah eine alte Eiche, die am Waldesrand stand.

„Mein junger Herbst“, sprach die Eiche.

„Tust du denn auch deine Pflicht? Du musst meine Blätter anmalen, die Äpfel rot färben und die ganze Welt bunt machen.“

Der Herbst war überrascht.

„Oje, das wusste ich nicht“, sagte der Herbst beschämt.

Also nahm er schnell einen Eimer Farbe und einen Pinsel und machte sich daran, die vielen Blätter der Eiche gelb und orange zu bemalen.

Auch eine schlanke Birke wollte bunt gefärbt werden.

Dann war eine mächtige Buche an der Reihe.

Nach und nach bemalte der Herbst alle Blätter der Bäume im Wald.

Auch die runden Äpfel strich er allesamt rot an.

Den Eicheln, Kastanien und Haselnüssen gab er eine satte braune Farbe.

Bei all der Malerei merkte er nicht, wie die Zeit verging.

Jeden Tag wurde es ein wenig kälter.

Bald schon wehte ein eisiger Wind durch die Welt.

Rote, gelbe und orange Blätter fielen zu Boden, doch auch dies bemerkte der Herbst nicht. 

Er malte und malte, und dachte immerzu an die wunderschöne Winterprinzessin.

Eines Morgens war die bunte Farbe mit einem Mal wie weggewischt. 

Der Herbst traute seinen Augen nicht.

Alles war mit einem weißen, weichen Pulver überzogen.

Es hatte geschneit!

Und da, aus einem großen Haufen Schnee, steckte ein wunderschönes Mädchen ihren Kopf heraus.

Ihre Haut war weiß wie Milch mit Honig und ihr blau-rosa Haar glänzte im Morgenlicht.

Ihre Augen funkelten wie zwei Sterne in der dunkelsten Nacht.

Verlegen blickte der Herbst an sich herab.

Er war über und über mit bunter Farbe bekleckert.

Seine Finger waren schwielig vom Halten der Pinsel und seine Schultern gebeugt vom Tragen des Eimers.

Seine Krone war verwelkt und zu Boden gefallen.

Traurig ließ er den Kopf hängen und schämte sich vor dem schönen Mädchen.

Doch die Winterprinzessin hatte sich auf den ersten Blick in den Herbst verliebt, denn seine bunten Farben waren das Allerschönste, was sie jemals gesehen hatte.

Schüchtern blickte sie dem Herbst ins Gesicht und ergriff seine Hand.

„Mein Prinz“, sagte sie.

Hallo, ich bin Onkel Guido
… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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