Der tapfere Ritter Leon & der ängstliche Drache

Onkel Guido
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Der tapfere Ritter Leon & der ängstliche Drache
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In dieser Ritter-Geschichte lernst du Leon kennen. Leon ist ein Ritter in Ausbildung, aber seine Kollegen sind keine großen Fans von ihm. Warum das so ist und ob Leon sich doch noch einen Namen machen kann, erfährst du in den nächsten Minuten. Viel Spaß.

Vor einer sehr langen Zeit lebte einmal ein kleiner tapferer Ritter namens Leon. 

Leon war, anders als viele seiner Ritter-Kumpanen, nicht besonders beliebt in seiner Burg.

Viele der Burgbewohner machten sich über ihn lustig und ärgerten ihn, da Leon nicht der stärkste Ritter war.

Wahrscheinlich war er sogar der schwächste Ritter in der Burg, wenn wir ganz ehrlich sind.

Auch König Theodor, der 2. – das war der Chef von der Burg – hatte keine große Hoffnung, dass Leon eines Tages mal Ruhm und Ehre für sich und die Burg erreichen würde.

Der Alltag der Ritter in Ausbildung lief jeden Tag gleich ab.

Morgens hieß es, früh aufstehen, Schwert, Schild und Rüstung einpacken und dann ging es ab zum Ritter-Training.

Dort verbrachten die jungen Ritter den gesamten Vormittag.

Das Training war sehr anstrengend und Leon wurde von den anderen Rittern regelmäßig ausgelacht, weil er so klein und schwach war.

Und wenn auf dem kleinen Ritter-Vorhof, umgeben von den großen Steinmauern der Burg, das Schwerttraining anstand, so war Leon einer der langsamsten. 

Um mehr Kraft beim Schwertkampf zu bekommen, mussten die jungen Ritter dreimal in der Woche, Holzbalken durchschlagen. 

Während Leons Ritter-Kameraden, das oft mit einem Schlag schafften, benötigte Leon immer 3 bis 4 Versuche, bevor er das Holz durchschlagen konnte.

Wie du dir vorstellen kannst, war Leon oft traurig, dass er einfach nicht mit den älteren und größeren Rittern mithalten konnte. 

Der einzige Mensch in der Burg, der wirklich an ihn glaubte, war sein Onkel Gustav.

Er tröstete den kleinen Ritter immer wieder und sprach ihm neuen Mut zu.

Gustav sagte Leon jedes Mal, wenn er traurig und niedergeschlagen von dem Ritter-Training nach Hause kam, dass Leon mal zu einem der größten Ritter werden würde, die je gelebt haben. 

Leons Onkel Gustav erkannte nämlich früh den Mut und die Willenskraft, die in Leon steckten.

Und Onkel Gustav, der aufgrund seines hohen Alters und weißem Bart schon als Weise galt, wusste, dass Durchhaltevermögen, Mut und Willenskraft am Ende immer siegen werden. 

Genau diese Eigenschaften hatte Leon, da war sich Onkel Gustav sicher.

Eines Morgens wollte sich Leon wie jeden Tag für das Ritter-Training fertig machen, als er auf einmal etwas Merkwürdiges bemerkte. 

Er hörte Unruhe und Menschen, die, irgendwo draußen auf dem Burghof, laut durcheinander riefen. 

Als Leon zum Fenster ging, um nachzusehen, bemerkte er, dass sich der ganze Himmel verdunkelt hatte und ein starker Wind wehte.

Leon rannte sofort nach draußen, um nachzusehen, was dort los ist. 

Als er die Tür öffnete, wehte ihm ein starker Wind entgegen.

Auf dem Hof gab es einen großen Tumult.

Manche Burgbewohner versteckten sich unter Heuwagen, andere verschwanden schnell in ihre Häuser und wieder andere liefen im Kreis, während sie die Hände über ihren Kopf hielten.

Leon konnte aber immer noch nicht erkennen, wovor die Menschen solche Angst hatten, als er auf einmal jemanden in der Menge schreien hörte: 

„Drache, Drache! Er kommt, er – Nein, er ist schon da!“

Und als Leon in den Himmel blickte, sah er ihn. 

Ein dunkler Drache, der über die Burg kreiste und über alles einen bedrohlichen Schatten warf. 

Leon, der trotz seines jungen Alters nur wenig Angst kannte, erinnerte sich an die Worte von seinem Onkel Gustav.

Onkel Gustav ist nämlich mit ein paar Drachen befreundet und verriet Leon, als er ein kleines Kind war, ein Geheimnis: „Die Drachen, mein mutiger Leon, sind nicht böse. Sie haben Angst vor uns Menschen und sind deshalb so aggressiv.“

Der tapfere Leon überlegte kurz und rannte dann mit seinem Schwert und Schild auf den Burghof.

Er schaut nach den anderen Rittern, doch stellte fest, dass sie sich alle versteckten und so sehr zitterten, dass ihre Rüstungen klapperten.

Leon sah, wie der Drache etwas weiter von der Burg wegflog und zur Landung ansetzte.

Mit all seinem Mut ging Leon durch das Burgtor und sah, wie der Drache ein paar Meter entfernt landete.

Leon ging langsam auf den Drachen zu.

Sein Schwert hielt er dabei fest in der Hand.

Der Drache war überrascht.

Immerhin war er es gewohnt, dass die Menschen sehr viel Angst vor ihm hatten. 

Der kleine Ritter Leon blickte dem Drachen tief in die Augen und begann ganz langsam sein Schwert auf den Boden zu legen.

Dann flüsterte er: „Hab keine Angst, ich tue dir nichts. Ich bin im Frieden gekommen.“

Der Drache schaute Leon verwundert an und schnaufte. 

Er schnaufte mehrmals und ein bisschen Rauch stieg aus den Nüstern des Drachen.

Leon befürchtete fast, dass Onkel Gustav ihm Quatsch erzählt hatte und er gleich ein gerösteter Ritter wäre.

Aber anstatt Leon zu grillen, hörte sich das Schnaufen des Drachen auf einmal fast traurig an.

Der Drache machte ebenfalls ein paar Schritte auf Leon zu und stupste ihn mit der Nase an.

Dann schlug er plötzlich mit seinen Flügeln und flog langsam wieder davon.

Der Himmel klarte wieder auf und Leon hörte schon aus der Entfernung, wie die Menschen in der Burg jubeln. 

Als er wieder zurück in der Burg war, trauten sich Leons Ritter-Kameraden kaum ihn anzuschauen, da sie ihn doch so oft ausgelacht haben. 

Doch jetzt war es ausgerechnet der kleine Leon, der den großen Drachen besänftigte.

Aus etwas Entfernung sah Leon seinen Onkel Gustav an der Ecke seines Hauses stehen, der Leon zunickte und lächelte. 

Leons Onkel Gustav hatte schon immer gewusst, dass Leon mal ein Großer wird.

Der kleine Ritter wurde an diesem Tag zu einer Legende und von nun an nannten ihn alle „Leon, der Drachenflüsterer“.

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