In dieser Prinzessin-Geschichte geht es um das Thema Freundschaft und wie wertvoll es ist, seine eigene Meinung zu sagen. Viel Spaß!
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Es war einmal eine kleine Prinzessin.
Sie hatte glänzendes Haar und hübsche Kulleraugen.
Sie war eine ganz besondere kleine Prinzessin, denn ihr Haar konnte die Farbe wechseln, wann immer sie es wollte.
Es gab Tage, da hatte sie blondes Haar und andere Tage, da hatte sie braunes Haar.
Und manchmal fühlte sich die kleine Prinzessin besonders mutig, da war ihr Haar sogar rot.
Wie jedes andere kleine Mädchen liebte auch die kleine Prinzessin das Spielen im Garten.
Sie lebte in einem riesigen Schloss mit ihrem Papa dem König und ihrer Mama der Königin.
Die hatten aber immer viel zu tun, sodass die kleine Prinzessin sich oft allein beschäftigen musste.
Sie fand das im Großen und Ganzen ganz okay, denn sie wusste ja, dass Mama und Papa arbeiten müssen, damit sie auch weiterhin so schön und friedlich in ihrem Schloss leben können.
Nur manchmal, da wünschte sie sich, dass sie jemanden zum Spielen hätte.
Sie hatte zwar Bedienstete, die ihr Bett machten und ihr Geschichten vorlasen, aber Freunde waren das nicht.
Deswegen dachte sie abends vor dem Schlafengehen immer ganz fest daran, wie schön es doch wäre, wenn es jemanden geben würde, der nur für sie da ist, jemand, der ihr immer zustimmt und alles mit ihr macht, was sie möchte.
Sie schickte ihren Wunsch nach einem Freund ins Universum.
Sie hoffte, dass er sich eines Tages erfüllen würde.
… und so war es dann auch.
Es war ein Sonntag, an dem sich die Welt für die kleine Prinzessin änderte.
Wie immer ging sie nach dem Frühstück in den Garten, um zu spielen.
Dann hörte sie ein Rascheln zwischen den Büschen.
Unsere kleine Prinzessin war zwar sehr neugierig, aber sie hatte doch ein bisschen Angst.
Trotzdem, sie wollte mutig sein und wechselte ihre Haarfarbe zu einem flammenden Rot.
Während sich die Farbe ihrer Haare veränderte, spürte die kleine Prinzessin den Mut in ihrem Körper und ging selbstbewusst auf das Gebüsch zu.
Was sie da entdeckte, zauberte ihr einen verwunderten Ausdruck ins Gesicht.
Sie musste ihre Augen reiben, um sicherzugehen, dass sie nicht träumte.
Vor ihr stand ein kleiner Junge.
Er hatte braunes Haar und braune Augen.
Der Junge sagte: „Hallo kleine Prinzessin, ich bin hier, weil du es dir so sehr gewünscht hast.“
Die kleine Prinzessin konnte es kaum glauben.
Endlich! Nach so langer Zeit allein hatte sie einen Freund.
Sie löcherte ihn sofort mit Fragen „Wo kommst du her? Wo warst du die ganze Zeit? Wie lange bleibst du?“
Der Junge überlegte kurz und antwortete dann: „Ich komme daher, wo du es dir wünschst. Ich war da, wo du dir denkst, dass ich war. Ich bleibe so lange, wie du möchtest.“
Das mochte die kleine Prinzessin irgendwie gar nicht, aber sie gab sich trotzdem mit den Antworten zufrieden.
„Naja gut, komm – wir spielen und lernen uns besser kennen“, schlug sie vor.
Der fremde Junge nickte eifrig und lief ihr nach.
Nach ein paar Stunden wurde es der kleinen Prinzessin dann zu viel.
Sie konnte mit dem Jungen keine Gespräche führen, weil er ihr immer zustimmte.
Und bei jedem Spiel ließ er sie gewinnen.
Wenn sie ihn fragte, welche Haarfarbe er am liebsten an ihr mochte, antwortete er immer mit genau der Farbe, die ihre Haare in diesem Moment hatten.
Das wurde ihr schnell langweilig.
Sie beschloss, ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen.
Sie sagte: „Hey Junge, ich möchte, dass du mir ehrlich sagst, was du möchtest und denkst.“
Der Junge war verdutzt.
„Kleine Prinzessin, ich bin doch genau das, was du dir gewünscht hast. Ich bin nur für dich da, stimme dir immer zu und machte alles mit, was du möchtest.“
Die Prinzessin wurde still.
Sie schaute in den Himmel, atmete tief ein und dann aus.
Dann wandte sie sich mit einem ersten Gesicht wieder dem Jungen zu.
„Ja, ich habe mir gewünscht, einen Spielgefährten zu haben, der alles mag, was ich mag, mir immer zustimmt und nur für mich da ist. Aber du darfst und sollst ruhig eigene Gedanken und Wünsche haben. Nur so, werden wir beide richtige Freunde, wenn wir ehrlich zueinander sind.“
Der Junge verstand, was die kleine Prinzessin meinte und sagte dann „Am liebsten kleine Prinzessin, mag ich deine Haare, wenn sie rot sind, das sieht nämlich in besonderem Maße witzig aus.“
Die kleine Prinzessin musste laut loslachen und der Junge tat es ihr gleich.
Die beiden waren sich sicher, dass das der Beginn einer ganz großen Freundschaft ist.
Sie spielten fortan jeden Tag miteinander und die Prinzessin verlor sogar manchmal … und es machte ihr gar nichts aus.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.