Ein Segelboot im Vorgarten oder „die Gefahren des Online‑Shoppings“

Onkel Guido
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Ein Segelboot im Vorgarten oder „die Gefahren des Online‑Shoppings“
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Johnny hat etwas im Internet bestellt, obwohl er das eigentlich noch gar nicht alleine darf. Was er bestellt hat und was er aus dieser Erfahrung lernt, erfährst du in dieser lehrreichen „Gute Nacht“-Geschichte.

Hör dir die Geschichte hier im Browser an oder alternativ auf Spotify, Apple Music oder Amazon.

Johnny saß in seinem Zimmer und malte ein Ausmalbild aus.

Plötzlich hörte er, wie seine Mutter nach Hause kam.

Sie rief ihm zu: „Johnny? Kannst du bitte mal herkommen?“

Zögerlich setze Johnny seinen Stift ab.

„Mamas Stimme klingt etwas angespannt“, dachte er sich.

Schnell sprang er auf und lief die Treppenstufen nach unten.

„Hat es geklingelt, während ich weg war?“, fragt Johnnys Mama.

Er schüttelte den Kopf.

Johnny fragte sich, ob seine Mama gerade genervt war oder nicht.

Irgendetwas scheint sie zu beunruhigen.

Sie seufzt und zeigt auf die offene Eingangstür.

Langsam ging Johnny zur offenen Türe und was er dann sah, ließ ihn die Luft anhalten.

„Da steht ja ein Boot! Ein Segelboot, direkt in unserem Vorgarten! Woher kommt das denn?“, fragte Johnny.

Er war ganz aus dem Häuschen.

„Wenn ich das wüsste …“ Johnnys Mama war anscheinend nicht so begeistert wie Johnny.

Das Boot sieht zwar etwas ramponiert aus, aber das ist Johnny in dem Moment egal.

Wer hat schon ein eigenes Segelboot?!

Neugierig ging er nach draußen, um sich das Boot genauer anzuschauen.

Es erinnerte ihn etwas an das Boot, mit dem er, Papa und Mama immer im Urlaub unterwegs sind.

Abgesehen davon, dass das Urlaubsboot sauber und moderner war, während das Segelboot in dem Vorgarten sicher nicht seetüchtig wäre.

„Sag mal Johnny, wolltest du Papa nicht zum Geburtstag ein Modellboot zusammenbasteln?“, fragte Johnnys Mama.

Johnny nickte.

Erst vor wenigen Tagen, hatte er im Internet ein tolles Modellboot gefunden, was man selbst noch restaurieren und bemalen konnte und schnell mit Mamas Kreditkarte bestellt.

„Das Boot ist aber noch nicht angekommen.“, sagte Johnny kleinlaut.

Einen Moment lang sieht seine Mama ihn fragend an, dann schüttelt sie den Kopf.

„Ich glaube, ich weiß, was passiert ist. Hast du zufällig ein Modellboot im Internet bestellt?“

Johnny nickte langsam.

„Oh Johnny … du sollst doch nichts einfach so bestellen! Schau mal, was dadurch jetzt passiert ist!“

Die Freude über das Segelboot vor dem Haus ist verflogen.

Denn jetzt wurde Johnny klar, dass ER dieses kaputte echte Boot bestellt hatte!

„Aber … da stand ein Boot zum selbst bemalen und zusammenbasteln“, erklärte Johnny zögerlich.

Zu seiner Erleichterung lächelte seine Mama ihn schief an.

Zum Glück scheint sie nicht zu wütend zu sein!

„Jetzt ist es schon passiert und bevor ich es vergesse, zeige ich dir kurz, worauf du achtest, wenn du im Internet etwas bestellen willst. Aber bitte versprich mir, dass du von nun an immer erst Papa oder mich fragst, bevor auf den Bestell-Button klickst oder unsere Karten nimmst.“, sagte sie geduldig.

Johnny nickte wie verrückt, um zu zeigen, dass er mit Sicherheit nicht noch einmal so etwas Dummes machen werde.

Wobei zugegeben, Johnny empfand es schon als cool, so ein Boot im Vorgarten stehen zu haben – aber das sagte er seiner Mama nicht.

Am Computer zeigt Johnnys Mama ihm als Erstes etwas, was ihm bisher noch nie aufgefallen ist.

Neben dem Link im Browser befindet sich ein kleines verschlossenes Schloss.

ssl Zertifikat

Dieses Schloss deutet darauf hin, dass die Seite sicher ist.

„Aber das ist noch lange keine Garantie! Am besten scrollst du die Seite durch und schaust, ob du ein Gütesiegel von Trusted Shops siehst oder Zertifikate findest. Die sollen ein Beweis für die Echtheit der Seite und des Angebots sein.“

Mama scrollt ans Ende der Homepage, wo sie Johnny ein Gütesiegel zeigt.

Trustedshops kaeuferschutz

„Aber leider sind inzwischen wirklich viele Fälschungen unterwegs. Also klick am besten auf das Gütesiegel, um zu prüfen, ob da alles auch stimmt. Vor allem, wenn die Beschreibung viel zu gut für den niedrigen Preis klingt oder du Fehler in der Sprache findest.“

Johnny nickte, das macht Sinn.

„Und wenn die im Browser angezeigte Adresse vom Namen des Shops abweicht, schließt du die Seite am besten schnell wieder. Im schlimmsten Fall kannst du dir da auch noch Viren einfangen.“

„Obwohl wir ein Schutzprogramm haben?“, fragte Johnny.

Seine Mama nickte und fuhrt fort:

„Sicher ist sicher! Wenn du online etwas suchst, schau am besten erst mal bei Online-Shops, wo wir schon mal etwas bestellt haben – da bist du eher auf der sicheren Seite.“

Seine Mama sieht Johnny wartend an. Er nickt so stark, dass ihm seine Ohren schlackern. 

Dann lächelt sie sanft.

„Weißt du, es ist eigentlich ein Glück im Unglück, dass du mit der Kreditkarte bezahlt hast. Denn bei Fehlkäufen oder ähnlichem können wir die Buchung hoffentlich rückgängig machen. Aber am sichersten ist es, wenn du auf „auf Rechnung“ bestellst – Online-Shops, die auch nur Zahlungen im Voraus verlangen, solltest du auch lieber meiden. Da stimmt oft etwas nicht.“

Sie zeigt mir bei den Bezahlvarianten, was sie meint.

„Bei Vorkasse bekommst du die Rechnung mitgeschickt und bezahlst erst bei Ankunft der Ware.“

Erneut nickt Johnny – so etwas hätte er sich denken können.

„Außerdem bieten seriöse Händler oft eine Garantie oder ähnliche Alternativen an. Zum Beispiel steht dabei, dass man das Produkt kostenlos zurückschicken kann. Stand das bei deinem Boot?“

Johnny überlegte kurz.

Leider war er so begeistert von seiner Idee und wollte sich beeilen, dass seine Eltern nichts davon mitbekommen, dass er sich nicht mehr genau dran erinnerte.

Also zuckte er mit den Schultern.

„Na gut, für die Zukunft weißt du es ja besser“, sagte seine Mama geduldig.

„Und in Zukunft, ich werde dich oder Papa immer fragen! Versprochen“, fügte er noch schnell hinzu. 

Denn er wollte wirklich nichts mehr falsch machen und seine Mama nerven.

„Wunderbar! Dann hast du ja etwas aus der Geschichte gelernt“, sagte seine Mama und klappt den Laptop wieder zu.

Dann wuschelt Johnnys Mama ihm ein Mal durch die Haare.

Johnny verdreht die Augen, das Kopfgewuschel kann er nicht leiden und sowieso war er dafür ja schon viel zu alt.

„Dann kann ja nichts mehr schiefgehen, wenn du nichts mehr ohne uns bestellst. Aber wenn wir schon beim Thema sind, vergiss nicht, dass du auch immer verschiedene und sicherer Passwörter im Internet benutzt. Und wenn du älter bist und mit deiner eigenen Karte etwas bestellst, dann immer nur von unserem WLAN aus. In Hotspots oder sowas wie Internetcafés ist das Risiko viel zu hoch, dass andere sich einhacken und deine Daten stehlen.“

Wieder nickte Johnny.

Er war sich sicher, dass er in so wenigen Minuten noch nie so viel genickt hatte.

„Behalten wir das Boot denn?“, fragte Johnny vorsichtig.

Seine Mama stand auf und schaute aus dem Fenster in den Vorgarten.

„Ich weiß wirklich nicht, was wir mit einem kaputten Boot machen sollen. Das fällt ja schon fast auseinander. Es grenzt an ein Wunder, dass, wer auch immer, dieses Wrack gefahrlos hierher liefern konnte“, sagte sie nachdenklich.

Johnny ließ nicht locker: „Aber es wäre voll cool, es zu reparieren! Und dann fahren wir damit in den Urlaub.“

Johnnys stellte sich schon vor, wie er seinen Freunden davon erzähle, dass er sein eigenes Boot habe.

Ein Segelboot, das er und sein Papa selbst repariert und gestrichen haben.

Da würden seine Freunde sicher große Augen machen.

Johnnys Mama unterbrach seine Träumerei:

„Ich berede heute Abend mal mit Papa, wie es weitergeht. Aber jetzt machst du erst mal deine Hausaufgaben zu Ende. Und damit du deine Lektion auch wirklich gelernt hast, hilfst du mir danach dabei, die Küche noch zu putzen.“

Zwar klangen die Worte etwas streng, doch Johnny konnte sehen, dass seine Mama immer noch lächelt.

Schnell verschwand er in seinem Zimmer, bevor sie sich noch eine schlimmere Strafe einfallen lässt.

Johnny dachte wirklich, er würde sich im Internet gut genug auskennen, um ein tolles Geschenk bestellen zu können … von nun an ist er vorsichtiger und kauft nichts mehr, ohne vorher nachzufragen.

Dieses Versprechen gab er sich selbst.

„Aber dieses Boot im Garten ist schon cool“, dachte Johnny. „Hoffentlich behalten wir es.“

Er musste grinsen und versuchte, schnell seine Hausaufgaben fertig zu machen, damit er sich das Segelboot dann noch einmal genauer anschauen konnte.

Hallo, ich bin Onkel Guido
… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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