Elisabeth und Hanna können es kaum erwarten, dass das Christkind endlich kommt. Doch die Wartezeit scheint unendlich lang, und schon bald beginnen die beiden, sich in ihrer Aufregung zu zanken. Aber dann haben sie eine herzerwärmende Idee, wie sie das Christkind überraschen und ihm eine Freude bereiten können.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte!
...
Es war Heiligabend, und die beiden Schwestern Elisabeth und Hanna saßen aufgeregt im Wohnzimmer.
Die Kerzen am Adventskranz brannten, und durch das Fenster konnte man sehen, wie dicke Schneeflocken leise vom Himmel fielen.
„Wann kommt endlich das Christkind?“, fragte Elisabeth zum zehnten Mal an diesem Tag.
„Ich weiß es nicht!“, antwortete Hanna genervt. „Frag Mama, aber hör auf, ständig zu jammern!“
„Du bist gemein!“, rief Elisabeth und zog eine Schnute.
„Nein, du bist gemein!“, schoss Hanna zurück.
Die beiden Schwestern fingen an, sich gegenseitig zu schubsen, bis Mama ins Wohnzimmer kam.
„Was ist denn hier los?“, fragte sie streng.
„Elisabeth hat angefangen!“, behauptete Hanna.
„Hab ich nicht!“, rief Elisabeth. „Das warst du!“
Mama seufzte. „Ihr beiden, wenn ihr euch so streitet, wie soll das Christkind da kommen? Es möchte doch sicher fröhliche Kinder sehen.“
Die Mädchen schauten sich betreten an.
„Meinst du, das Christkind merkt das?“, fragte Elisabeth leise.
„Bestimmt“, sagte Hanna und ließ den Kopf hängen.
Eine Weile war es ganz still im Wohnzimmer.
Dann nahm Elisabeth all ihren Mut zusammen und sagte: „Es tut mir leid, Hanna.“
Hanna nickte. „Mir auch. Wir sollten nicht streiten.“
Die beiden schlossen einen kleinen Frieden und setzten sich wieder zusammen auf das Sofa.
„Aber was, wenn das Christkind jetzt traurig ist?“, überlegte Elisabeth laut.
„Vielleicht könnten wir etwas tun, um es wieder fröhlich zu machen“, schlug Hanna vor.
„Aber was?“, fragte Elisabeth.
Hanna dachte nach und dann strahlte sie plötzlich. „Ich habe eine Idee! Wir könnten etwas für das Christkind basteln!“
„Das ist eine tolle Idee!“, rief Elisabeth begeistert. „Aber was basteln wir?“
„Einen Stern! Das Christkind mag Sterne bestimmt. Einen ganz großen, glitzernden Stern!“, erklärte Hanna.
Die beiden Mädchen rannten in ihr Zimmer und holten Bastelpapier, Glitzer, Scheren und Kleber hervor.
Mit Eifer machten sie sich an die Arbeit.
Hanna schnitt sorgfältig die Form eines Sterns aus goldenem Papier, während Elisabeth ihn mit funkelndem Glitzer bestreute.
„Das wird der schönste Stern, den das Christkind je gesehen hat!“, sagte Elisabeth stolz.
„Wir sollten auch einen Brief dazu schreiben“, schlug Hanna vor.
„Ja, mit ‚Danke, liebes Christkind‘“, ergänzte Elisabeth.
Die Mädchen schrieben einen kleinen Brief auf ein Stück Papier und legten ihn zusammen mit dem glitzernden Stern unter den Weihnachtsbaum.
„Jetzt wird sich das Christkind bestimmt freuen“, sagte Hanna zufrieden.
Mama und Papa kamen ins Wohnzimmer und sahen die beiden Schwestern lächelnd vor dem Baum sitzen.
„Was macht ihr denn da?“, fragte Papa.
„Wir haben etwas für das Christkind gebastelt“, erklärte Elisabeth.
„Das ist eine wunderbare Idee“, lobte Mama. „Das Christkind wird sich bestimmt freuen.“
Die Familie saß nun zusammen im Wohnzimmer, und Papa holte seine Gitarre hervor.
Er spielte leise Weihnachtslieder, und Mama sang dazu.
Elisabeth und Hanna stimmten mit ein, und die ganze Stimmung war plötzlich voller Wärme und Freude.
Plötzlich hörten sie ein leises Glöckchen klingeln.
„Habt ihr das gehört?“, flüsterte Elisabeth aufgeregt.
„Das war das Christkind!“, rief Hanna.
Die Mädchen rannten zum Weihnachtsbaum und sahen, dass die Geschenke darunter lagen.
„Es war hier!“, rief Elisabeth.
„Und unser Stern liegt nicht mehr da!“, bemerkte Hanna erstaunt.
An seiner Stelle lag ein kleines Glöckchen mit einer goldenen Schleife.
„Das hat uns das Christkind dagelassen“, sagte Elisabeth mit glänzenden Augen.
„Das bedeutet, dass es sich über unseren Stern gefreut hat“, fügte Hanna hinzu.
Die Familie saß den Rest des Abends zusammen und packte die Geschenke aus.
Doch für Elisabeth und Hanna war das Schönste an diesem Heiligabend nicht nur die Überraschung unter dem Baum, sondern das Gefühl, dem Christkind eine Freude gemacht zu haben.
„Das war der schönste Heiligabend überhaupt“, sagte Elisabeth leise, als sie später im Bett lag.
„Ja“, stimmte Hanna zu. „Und nächstes Jahr basteln wir wieder etwas für das Christkind.“
Draußen fiel der Schnee noch immer leise, und die Welt war still und friedlich.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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